Cass, Kiera: Selection – Die Krone

Band 5 Selection Serie

Originaltitel: The Crown
Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2016
Seiten:
352
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3737354219
Übersetzung:
Susann Friedrich/Marieke Heimburger

Klappentext:

Als das Casting begann, war Eadlyn wild entschlossen, sich nicht zu verlieben und keinen der Bewerber an sich heranzulassen. Doch nun muss sie sich eingestehen, dass einige von ihnen doch Eindruck bei ihr hinterlassen haben: Henri, der charmante Lockenkopf, und sein bester Freund Erik. Der aufmerksame und rücksichtsvolle Hale. Der selbstsichere und attraktive Ean. Und natürlich Kile, Eadlyns Lieblingsfeind aus Sandkastenzeiten, der sie zu ihrem Ärger immer wieder aus der Reserve lockt. Sie alle haben es geschafft, einen Platz in Eadlyns Welt zu erobern. Aber wird es auch jemand in das Herz der Prinzessin schaffen?

Rezension:

Also seien wir mal ehrlich. Große Erzählkunst war die Selection Reihe ja nie, aber nettes Popcornkino auf Papier. Schon der vierte Band „Die Kronprinzessin“ war für mich ein Rückschritt, aber der abschließende Band der Reihe setzt dem ganzen sprichwörtlich „Die Krone“ auf.

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Cass, Kiera: Selection – Die Kronprinzessin

Band 4 Selection Serie

Originaltitel: The Heir
Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2015
Seiten:
400
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3737352240
Übersetzung:
Lisa-Marie Rust/Susann Friedrich

Klappentext:

Die Liebesgeschichte um America, Maxon und Aspen hat ihr Ende gefunden – aber die Geschichte der ›Selection‹ ist noch lange nicht vorbei!

Nun ist es an Maxons Tochter Eadlyn, der Kronprinzessin, sich ihren Prinzen aus 35 jungen Männern zu erwählen. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht ein Problem: Eadlyn hat dem Casting nur zugestimmt, um das aufgebrachte Volk mit einer glamourösen Show zu besänftigen. Und an die große Liebe glaubt sie sowieso nicht. Aber vielleicht glaubt die Liebe ja an Eadlyn!

Rezension:

Da ist er nun der vierte Band der ursprünglich als Trilogie geplanten Selection Reihe. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Maxon und America haben zwar die Kasten abgeschafft, aber noch immer brodelt es im Land und das Palastleben mit seinen Wachen, Zofen und Bediensteten geht seinen üblichen Gang. Das die Autorin ein erneutes Casting als Dreh- und Angelpunkt für ihre Fortsetzung vorsieht, ist Chance und Gefahr zu gleich.

Dadurch, dass nun eine Prinzessin ihren Ehemann finden soll, gibt es erstmal keine Horden von sich gegenseitig anzickenden jungen Mädchen. Dafür sind die männlichen Kandidaten noch austauschbarer wie die Mädchen aus den ersten drei Bänden. Nur einer handvoll gibt Cass im Laufe der Handlung so etwas wie ein Profil. Der Rest verschwindet in der Masse und man merkt sich nicht mal die Namen. Grundsätzlich fand ich die ganze Gruppe etwas merkwürdig geschildert. Junge Männer, die in einem Herrensalon herumsitzen und vor sich hinkichern, wenn die Prinzessin etwas sagt? Da würde mir an Eadlyns Stelle das Verlieben auch schwer fallen. Überhaupt hat es die Autorin nicht so mit ausführlichen Beschreibungen. Bis auf den Lockenkopf eines Kandidaten, kann ich keine einzige Figur in diesem Roman äußerlich beschreiben. Auch nicht Eadlyn. Es wird nicht mal erwähnt, welche Haarfarbe sie hat. Hier hätte man vielleicht die Schriftgröße mal etwas runterschrauben und ein bisschen Inhalt einfügen können, ohne die Anzahl von knapp 400 Seiten zu überschreiten.

Für Fans der vorherigen drei Bände ist „Die Kronprinzessin“ in Bezug auf Maxon und America zudem eine Enttäuschung. Natürlich sind nun knapp 20 Jahre vergangen, aber America hat absolut nichts mehr von der jungen Frau aus dem Casting. Sie wirkt auf mich eher wie eine Kopie von Maxons sanftmütiger Mutter. Beide sind zu austauschbaren Nebenfiguren geworden, was ich ziemlich ärgerlich finde. Auch das ewige Herumreiten auf Maxons graue Haare und Sorgenfalten fand ich doch etwas übertrieben. Der König ist vielleicht Mitte 40 und wird besonders gegen Ende beschrieben, wie ein alter Tattergreis. Natürlich lasten vermutlich die Sorgen und Nöte eines Volkes mehr auf einem Menschen, als ein normaler Job, aber auf der anderen Seite wird der Königsfamilie auch ziemlich viel abgenommen und sie leben ein priviligiertes Leben in Saus und Braus.

Letzteres führt mich dann auch gleich zu Eadlyn, mit der ich leider überhaupt nicht warm geworden bin. Das sie weder wie ihr Vater, noch wie ihre Mutter wirkt, finde ich tendenziell erstmal gut, denn alles von Band 1-3 nur aus einer anderen Perspektive noch mal zu lesen, wäre doch ziemlich uninteressant. So ist es durchaus löblich, dass Kiera Cass ihrer Protagonistin einen gänzlich anderen Charakter verleiht. Leider ist Eadlyn unnahbar, verwöhnt, überheblich und obwohl einige Eigenschaften erklärt werden, ist es letztlich einfach zu viel. Ich kann verstehen, dass die junge Fraue ihre Gefühle zurückhält, weil das nicht so ihr Ding ist und das es schwierig ist, sich von der Berufung der Kronprinzessin zu lösen, ebenfalls. Kein Verständnis habe ich jedoch für das wehleidige Geschwafel, dass sie ja ach so viel zu tun hat, während ihre Zofe ihr mal wieder das Badewasser einlaufen lässt und Blüten ins Wasser streut. Da ist mir doch manchmal ein sarkastisches „Liebchen, Du hasses echt schwer“ rausgerutscht.

Auf den letzten 50 Seiten nimmt der Roman dann endlich ein bisschen Fahrt auf, auch wenn ich mir nach dem wirklich guten dritten Band erhofft hätte, dass die Autorin etwas mehr auf die Rebellion und die Geschehnisse außerhalb des Palastes eingehen würde. Im Gegensatz zu Maxons Casting, bin ich mir bei Eadlyn auch nicht zu 100% sicher, für wen sie sich entscheiden wird. Kyle, der mit ihr zusammen aufgewachsen ist, scheint mir eine zu offensichtliche Wahl zu sein, auch wenn die Anziehungskraft zwischen ihnen deutlich ist. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich ja auf Henrys Übersetzer Erik tippen, der eigentlich gar kein Kandidat ist. Aber kommt Zeit, kommt Band 5, der Stand heute übrigens wirklich der Abschlussband der Serie sein soll.

Abschließend muss ich sagen, ist „Die Kronprinzessin“ für mich der schlechteste Band. Es passiert sehr wenig, die Figuren bleiben bis auf Eadlyn oberflächlich und wirken teilweise richtiggehend lieblos. Trotzdem habe ich die letzten 150 Seiten nachts bis knapp vier Uhr verschlungen. Es ist süffige Fastfood-Literatur und ich gebe ehrlich zu, ich freue mich auf den letzten Band und auf ein erneutes wunderschönes Cover.

Note: 3

Cass, Kiera: Selection – Der Erwählte

Band 3 Selection Reihe

Originaltitel: The One
Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2015
Seiten:
414
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3737364982
Übersetzung:
Susann Friedrich

Klappentext:

35 perfekte Mädchen waren angetreten. Nun geht das Casting in die letzte Runde: Vier Mädchen träumen von der Krone Illeás und einer Märchenhochzeit. America ist noch immer die Favoritin des Prinzen, doch auch ihre Jugendliebe Aspen umwirbt sie heftig. Sie zögert, denn sie liebt beide. Doch jetzt ist der Moment der Entscheidung gekommen: America hat ihr Herz vergeben, mit allen Konsequenzen. Komme, was wolle …

Rezension:

Der dritte und übrigens nicht abschließende Band der Selection Reihe (ehemals Trilogie ;-) ) konnte in Bezug auf die beiden Vorgänger noch mal eine Schüppe drauf legen, weswegen ich ihm auch eine leicht bessere Bewertung gebe. Das nervige Love-Triangle zwischen America, Maxon und Aspen löst sich glücklicherweise in Wohlgefallen auf. Nach dem zweiten Band hatte ich hier ehrlich gesagt schwerste Befürchtungen, aber Cass knüpft hier nahtlos am Vorgänger an und Aspen gerät zumindest in der ersten Hälfte des Romans zur Nebensache.

Auch das hin und her zwischen Maxon und America bessert sich. Auch wenn bei mir das „du musst zuerst sagen, dass ich dich liebe“ ein amüsiertes Augenrollen hervorruft, so war es doch nicht zu übertrieben und die Autorin erklärt es auch ganz gut. Das Casting bringt es nun einmal mit sich, dass keiner seine Gefühle leichtfertig offenbart, um nicht enttäuscht zu werden. Die anderen Mädchen geraten in „Der Erwählte“ allerdings auch arg ins Hintertreffen. Bis auf das Biest Celeste, die im Endspurt ihre wahre Persönlichkeit zeigen darf, habe ich die anderen zwei Kandidatinnen ehrlich gesagt schon wieder vergessen. Sie sind doch recht profillos und sind für die Handlung zu unwichtig, um im Gedächtnis zu bleiben.

Die Sache mit den Rebellen nimmt Fahrt auf und wirkt endlich auch realistischer und gefährlicher, weil Maxon und America versuchen dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Hier gibt es ein paar wirklich spannende Szenen, die vor allen Dingen auch zeigen, dass in Maxon mehr steckt, als er wahrscheinlich selbst glaubt. Überhaupt werden politische Dinge immer wichtiger und America wird sich ihrer Verantwortung bewusst. Es geht nicht mehr nur um ihr Herz und ihr Leben, sondern um das Schicksal eines ganzen Volkes.

Die Protagonistin wird trotz Bedrohungen von innen und außen immer mutiger und schafft es selbst in brenzlichen Situationen eine Entscheidung aus dem Herzen heraus zu treffen. Nicht nur einmal bringt sie sich dabei in Gefahr, wirkt jedoch nie wie eine Überheldin. Sie hat einfach das Herz am rechten Fleck und wächst im Casting über sich hinaus. Gerade in Bezug darauf, lässt die Reihe die schnöde Prinzessinnenwelt komplett hinter sich.

Leider geht es mir am Schluss persönlich ein bisschen zu schnell und ich hätte mir vielleicht 50 Seiten mehr gewünscht, um dem Happy End auch den richtigen Rahmen zu geben. „Der Erwählte“ setzt einen ersten Schlusspunkt der Reihe, lässt aber noch genügend Stoff für weitere Romane. Insgesamt habe ich die Reihe bisher richtig gerne gelesen. Für jeden Band habe ich maximal 3 Tage gebraucht, was sicherlich für sich spricht. Dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Tiefgang erhofft. Immer wieder lässt Kiera Cass gute Ideen aufblitzen, die sie für meine Begriffe aber nicht weit genug verfolgt. Die Vergangenheit von Ilea, das Kastensystem und die Probleme des Landes bieten eigentlich jede Menge Stoff für einen richtig guten Weltenbau, den die Autorin leider ein bisschen verschenkt.

Fans der Reihe kommen aber natürlich auf jeden Fall auf ihre Kosten und wer mal etwas abseits der düsteren Dystopien sucht, dem kann ich „Selection“ wirklich nur empfehlen.

Note: 2

 

Cass, Kiera: Selection – Die Elite

Selection - Die Elite - CoverBand 2 Selection Serie

Originaltitel: Selection – The Elite
Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2014
Seiten:
378
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
9783737362429
Übersetzung:
Susann Friedrich

Klappentext:

Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.

Rezension:

Der zweite Band der Selection Serie ist definitiv um einiges spannender als sein Vorgänger. Besonders im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und es gibt ein paar unvorhergesehene Wendungen. Allerdings tritt auch das ein, was ich nach dem Ende von Band 1 schon befürchtet hatte. Die Dreiecksgeschichte zwischen America, Maxon und Aspen wird zum Nervfaktor.

America kann sich nicht entscheiden und wird nicht müde, sich wie ein Fähnchen im Wind zu drehen. Mal ist Aspen ihr Anker in der intriganten Welt des Königshauses, mal bezaubert sie der feinfühlige Prinz, der allerdings auch andauernd kläglich mit dem Hintern das einreißt, was er sich vorne aufgebaut hat. Manchmal hätte ich ihn schütteln können. Einer gewissen Komik entbehrt es auch nicht, dass America sich Maxons Gefühle nicht sicher ist, weil er mit den verbliebenen Kandidatinnen ebenfalls flirtet, während er sich ihrer Gefühle nicht sicher ist, weil sie zögert und er deswegen schauen muss, ob eine andere Kandidatin nicht auch in Frage kommt. Und sie zögert, weil… ein Teufelskreis.

Dafür macht America eine wirklich erstaunliche Entwicklung durch. Sie steht für die Dinge ein, die ihr wichtig sind, ohne auf die Konsequenzen zu achten. Das bringt sie in „Die Elite“ zwar in große Schwierigkeiten und das Casting ist nicht mehr nur das hübsche Geplänkel wie zum Start der Reihe, aber es macht das Ganze auch realer und fassbarer. Einzelne Schicksale zeigen, wie hart die Welt in Illeá wirklich ist.

Es gibt auch deutlich mehr rätselhafte Angriffe der Rebellen. Es bleibt verborgen, was diese Menschen überhaupt wollen, auch wenn America vermutet, dass sie etwas im Palast suchen. Auch wenn die Angriffe heftiger werden, hätte ich mir hier allerdings ein bisschen mehr Eindrücklichkeit gewünscht. Zwar gibt es am Ende sogar mal ein paar tote Wachen oder Bedienstete, aber gefühlt, wird doch alles wieder in fünf Minuten aufgeräumt und schon geht es wieder ans Haare richten und Kleidchen anziehen. Obwohl alle bei Beginn der Überfälle immer panisch in irgendwelche Schutzkammern fliehen, nimmt die Autorin ihnen mit der lapidaren Art diese Geschehnisse danach wegzuwischen,  die Wucht. Sie verschenkt einfach unnötig dramatisches Potential. Dabei kann sie es, wie eine Schlüsselszene in der Mitte des Buches zeigt, als eine Kandidatin bestraft wird.

Am Ende gibt es dann eine Enthüllung in Bezug auf Prinz Maxon, die ich so nicht vermutet hätte, die ich leider aber auch etwas unverständlich finde. Allerdings bietet die Wendung jede Menge Zündstoff für den nächsten Band, in dem sich Americas Schicksal dann endlich entscheiden soll.

Note: 2-

Cass, Kiera: Selection

Kiera Cass Selection CoverBand 1 Selection Serie

Originaltitel: The Selection
Verlag:
Sauerländer
erschienen:
2013
Seiten:
368
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3737361886
Übersetzung:
Angela Stein

Klappentext:

35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

Rezension:

Der erste Band der Selection Reihe von Kiera Cass punktet erst einmal mit einem wirklich bezaubernden Cover. Definitiv ein Eyecatcher, der im Buchladen oder in der Verlagsvorschau auffällt. Der Klappentext hingegen lässt auf eine Mischung aus „The Bacchelor“ und Zickenkrieg á la „Germanys Next Topmodel“ vermuten, doch dann ist das Buch Gott sei Dank ganz anders.

Zickenkrieg gibt es bis auf ein paar böse Blicke und die obligatorische doofe Schreckschraube (Celeste), die jedoch kaum in Erscheinung tritt, glücklicherweise nicht, wobei ich auch schon Rezensionen gelesen habe, wo dies den Lesern gerade nicht geschmeckt hat. Zu brav war ihnen der Kampf um Prinz Maxon. Mich regt unnötiges „Augenauskratzen“, welches nur das Buch auffüllen soll, immer eher auf und so war ich froh, dass der Autorin andere Dinge wichtiger waren.

Gut, America Singer ist vielleicht ein bisschen zu perfekt. Sie ist hübsch, klug und ehrlich, was sie das ein oder andere Mal in Schwierigkeiten bringt, sie aber auch authentisch wirken lässt, was nicht nur dem Volk, sondern auch dem Prinzen gut gefällt. In der oberflächlichen katzbuckelnden Welt der Adeligen, kommt jemand, der einem ziemlich deutlich die Meinung sagt, schon mal erfrischend anders vor. Dennoch übertreibt es Cass mit ihrer Protagonistin nicht. Sie ist kein ungezogenes Gör und merkt auch, wenn sie schweigen muss, weil sie sonst jemanden verletzt. Auch ihre Beweggründe, warum sie überhaupt an dieser Farce teilnimmt, sind verständlich. Garantiert sie mit ihrer Teilnahme ihrer Familie, die einer niedrigen Kaste angehört, ein besseres Leben.

Das mit den Kasten klingt tatsächlich ein bisschen nach den Distrikten aus „Die Tribute von Panem“ und es gibt sogar ein Capitol, aber mich haben ein paar kleine Ähnlichkeiten nicht gestört. America ist nicht Katniss und Illeá ist nicht Panem. Zumindest im ersten Band wirkt auch alles recht fröhlich und obwohl ich vermute, dass in den nächsten Bänden noch der Kampf mit den Rebellen an Bedeutung gewinnt, ist die Stimmung einfach eine ganz andere.

Ein bisschen Magengrummeln bescherrt mir die Dreiecksgeschichte zwischen America, Maxon und Aspen und ich hoffe, dass Kiera Cass dieses Thema nicht über Gebühr in den nächsten Bänden ausschlachten wird. Auch wenn man versucht ist, dem ärmlichen Aspen seine Stimme zu geben, kann ich ehrlich gesagt nicht viel mit ihm anfangen und der Prinz erscheint mir der interessantere Charakter zu sein. Anfang ein bisschen nervig mit seinem gestelzten unverbindlichen Getue und dem wenig männlichen Gekichere (vielleicht liegt’s aber auch an der Übersetzung?), lässt die Handlung jedoch nach und nach durchblicken, dass sich hinter dem Aushängeschild des Königshauses ein Mensch aus Fleisch und Blut verbirgt. Maxon ist mitfühlend und freundlich und er scheint nicht sehr viel von den Menschen die vor den Toren des Palastes teilweise ein karges Leben führen muss, zu wissen. Erst America öffnet ihm die Augen und seine Reaktion zeigt sehr deutlich, dass er ein gutes Herz hat.

Ja, nachdem ich eigentlich anfangs gar keine Meinung zu dem glattgebügelten Kerl hatte, begann Maxon mir doch zugefallen und ich bin mir sicher, dass in seiner Figur noch jede Menge Potential steckt. Überhaupt gilt dies auch für die ganze Handlung. „Selection“ scheint fast so eine Art Einführung in die Trilogie zu sein, denn so richtig viel passiert eigentlich nicht. Dennoch lässt sich dieses Jugendbuch so locker flockig weglesen, dass ich froh, dass ich den zweiten Band schon im Bücherregal stehen hatte und direkt weiterlesen konnte.

Note: 2-