Schacht, Andrea: Die Katze mit den goldenen Augen

Verlag: Aufbau
erschienen: 2010
Seiten: 159
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3746626110

Klappentext:

Eigentlich schreibt Helge Palmer Ratgeber, doch auf einmal laufen seine Geschäfte kaum noch. Sein Verlag verlangt daher etwas anderes von ihm: ein Buch mit Katzengeschichten. Wäre die Kasse nicht so leer, würde Helge diesen Auftrag glatt ablehnen, denn nichts hasst er mehr als Katzen. Notgedrungen macht er sich an die Arbeit – und gerät in die geheimnisvolle, turbulente und phantasievolle Welt der Katzen.

Rezension:

In diesem Buch hat die Autorin sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Katzen sich ihren Platz beim Menschen selbst aussuchen. Auch lassen Katzen sich nicht erziehen oder zu irgendetwas zwingen. Katzen pflegen grundsätzlich ihren eigenen Lebensstil.

Als der Schriftsteller Helge Palma plötzlich Geschichten über Katzen schreiben soll, was so gar nicht seine Welt ist, bekommt er auch noch ungebetenen Besuch von einer streunenden Katze. Weder sein Auftrag, noch sein tierischer Besuch können Helges miese Stimmung aufbessern. Doch während er noch vor seinem PC sitzt und keinen Plan hat wie er Katzengeschichten schreiben soll, schaut er den Kater an und seine Fantasie kommt in Schwung.

Frau Schacht erzählt hier in diesem Buch kleine Katzengeschichten aus grauer Vorzeit, aus dem Mittelalter, aus dem letzten Jahrhundert bis hin in unsere Zeit und ich hatte am Ende das Gefühl, dass sich der Kreis wunderbar geschlossen hatte. Gut, die eine oder andere Begebenheit in den Geschichten hat mich auch an andere Katzenbücher von Frau Schacht erinnert, aber dennoch waren die Kurzgeschichten hier doch wieder schön zu lesen, da sie in aufgrund von Helges Aneigung gegen Katzen in einem anderen Zusammenhang standen.

Es hat mir richtig Spaß gemacht Helge auf seinem Weg zu begleiten. Ich habe sehr oft schmunzeln müssen. Leider hat dieses Buch nur 160 Seiten und so musste ich mich recht schnell von Helge und „seinem“ Kater verabschieden. Schade, ich hätte gerne noch 100 oder 200 Seiten mehr gelesen, denn ich habe mich mit diesem Buch so richtig wohl gefühlt.

Note: 2

Ganß, Ingrid: Der Spielmann

Verlag:: Dryas
erschienen:2009
Seiten: 599
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3940855162

Klappentext:

Während sich in Frankreich am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV. jede erdenkliche Pracht entfaltet, leiden die deutschen Lande unter den Folgen des 30jährigen Krieges. In dieser Zeit begeistert sich die behütet aufgewachsene, gebildete Fürstentochter Elisabeth für die aufkeimenden Gedanken von der Gleichheit von Mann und Frau. Sie widersetzt sich den Heiratsplänen ihres Vaters, bis dieser die Geduld verliert und sich zu dem Schwur hinreißen läßt, sie solle nach Ablauf eines Monats mit dem erstbesten Manne vermählt werden, der um ihre Hand anhält. Und just an diesem Tag betritt der verwegen aussehende junge Spielmann Jakob den Speisesaal des Fürsten. Er führt die verwöhnte Prinzessin auf die staubige Landstraße, und Elisabeth muß lernen, sich in der ihr gänzlich unbekannten Welt der Gaukler und Zigeuner, der Bauern und Küchenmägde zurechtzufinden.

Rezension:

Es gibt diesen alten Spruch, dass gute Bücher wie Freunde sind. Ich habe schon viele Freunde unter den Büchern gefunden die mich auch nach Jahren noch begleiten, da ich sie immer wieder gerne lese. Mit „Der Spielmann“ habe ich jetzt einen besonders wertvollen neuen Freund gefunden, der mich sicher für den Rest meiner Tage begleiten wird.

Es ist diese wundervolle Mischung, aus einem Märchen welches mich schon in meiner Kindheit begleitet hat, und der historischen realen Alltagswelt, die Ingrid Ganß in diesem Buch geschickt miteinander verbunden hat. Ein König hatte einmal eine Tochter, die hochmütig und stolz war und kein Heiratskandidat war ihr genehm. Oder war die Tochter einfach nur klug und selbstbewusst und hatte andere Vorstellungen von ihrem Leben, als Heiraten und jedes Jahr ein Kind zu bekommen? Kann man die Aussagen die in den alten Märchen stecken, nicht auch heute noch in unserer Gesellschaftsordnung – und speziell auf die Stellung der Frau bezogen – immer wieder neu definieren?

Ich habe selten einen historischen Roman gelesen der komplett ohne Gewalt und Vergewaltigungsszenen auskommt und dennoch atemberaubend spannend und fesselnd ist. Die Zeit nach dem 30 jähr. Krieg war für die Bürger und Bauern in Deutschland schon grausam genug. Armut, Hunger, Kälte, Krankheiten, Unwetter und grausame Strafen für kleinere Straftaten machten den Menschen das Leben schon schwer genug. Hinzu kam für viele Frauen auch noch die Angst vor der Inquisition. Dieses reale Leben führten die kleinen, armen Menschen zwischen Abfällen und baufälligen Behausungen. Im Adel sah das jedoch ganz anders aus. Da wurde geprasst und verschwendet. Die feinen Damen kümmerten sich um ihre Frisuren und den neuesten Klatsch. Und genau in diesem Umfeld wächst Elisabeth auf und soll, nachdem sie sich lange gesträubt hat, nun endlich verheiratet werden.

Elisabeth wehrt sich jedoch mit allen Mitteln die ihr zur Verfügung stehen und am Ende reißt dem Vater der Geduldsfaden. Er setzt einen Tag fest, an dem der erste Mann der das Schloss betritt, Elisabeths Ehemann werden soll. Und wie der Teufel es so will, taucht genau zu diesem Zeitpunkt ein junger Spielmann auf. Und nun wird es nicht nur heiter für den Leser, sondern auch manches mal etwas grausam, denn man lacht und leidet fürchterlich mit den Protagonisten. Plötzlich sieht man die Welt, und auch die Zeit nach dem 30 jähr. Krieg mit ganz anderen Augen.

Der Spielmann, Jakob, ist schon eine Klasse für sich. Ein bisschen Macho, ein bisschen Oberlehrer, außerdem auch noch mit einer gehörigen Portion Eigensinn gesegnet und obendrein auch noch so richtig schön romantisch und zärtlich. Ein Typ zum Verlieben, aber eben auch mit vielen charakterlichen Ecken und Kanten. Nicht unbedingt der tolle strahlende Held der unfehlbar ist.

Aber auch Elisabeth ist nicht ohne. Sie ist mindestens genauso eigensinnig wie er. Sie ist klug und lernt schnell, aber sie ist natürlich auch immer wieder mal hilflos in dieser ganz anderen Umgebung. Diese Hilflosigkeit lässt sie dann auch schon mal kratzbürstig oder zickig erscheinen. Was sie aber genau genommen gar nicht ist, im Gegenteil, sie ist ein sehr herzlicher und verständnisvoller Mensch.

So gehen also diese zwei wunderbar gezeichneten Charakter durch die deutschen Lande und es kommt zu wundervoll beschrieben Szenen, in denen Elisabeth die Armut, aber auch die einfachen Menschen kennen und verstehen lernt. Es kommt zwischen Jakob und Elisabeth immer wieder zu sehr interessanten ud sehr lebendigen Dialogen. Die Autorin zeigt hier ein ganz besonderes Geschick bei der Wortwahl und auch bei der Satzstellung.

Ingrid Ganß zieht alle Register bei den Beschreibungen der Menschen und ihrer Gefühle. Genauso wie bei der Beschreibung der Landschaft und auch der Abenteuer die Elisabeth und Jakob erleben. Die Autorin hat mit sehr einprägsamen Worten auch viele facettenreiche Nebencharaktere erschaffen mit denen der Leser dann auch schnell vertraut ist. Die Beschreibungen des Schmutz und der Armut sind so geschickt formuliert das man förmlich den Duft vom Unrat beim Lesen in der Nase hat und unbewusst das Fenster öffnet.

Es entspinnt sich nun so nach und nach zwischen Jakob und Elisabeth eine Beziehung in der die beiden sich nichts schenken, aber dabei immer versuchen fair und respektvoll miteinander umzugehen. Sie debattieren auf gleichem Niveau und mit starken Argumenten. Diese Debatten habe ich auch gerne zweimal gelesen, weil sie einfach so viel Spaß machten. Die zarte Liebesgeschichte ist sehr geschmackvoll und gut dosiert in die Handlung eingefügt. Durch diese außergewöhnlich gute Dosierung wirkt diese Lovestory sehr romantisch und auch sehr erotisch. Oder kurz gesagt: Einfach zauberhaft!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Auch wenn er am Anfang durch die eine oder andere französische Redewendung, die ja im Adel damals üblich war, etwas anspruchsvoll wirkt. Das legt sich aber, sobald der Spielmann auftaucht. Da es in diesem Buch keine Einteilung in Kapitel gibt findet man einfach nie einen Grund das Buch aus der Hand zu legen. Man sollte sich also von vornherein viel Zeit zum Lesen nehmen, denn wenn man erst einmal angefangen hat dann taucht man aus dem Buch erst wieder auf wenn man es zuklappt.

Note: 1

Maron, Eric: Die Fürstin

Verlag: Knaur
erschienen:
2005
Seiten: 576
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN:
3426626470

Klappentext:

Eine Frau kämpft um den Thron und um ihre Liebe … Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und muss sich als eine von acht Töchtern glücklich schätzen, einen Mann gefunden zu haben, der bereit ist, um sie zu freien. Ausgerechnet sie soll dem Fürsten Carl Anton den ersehnten Thronfolger schenken. Charlotte ahnt nicht, dass dies für den Regenten die einzige Möglichkeit ist, das Reich vor seinem gefährlichsten Feind zu schützen. Wird es der jungen Fürstin Charlotte gelingen, nicht nur das Volk in ihrer neuen Heimat, sondern auch ihren Gemahl für sich zu erobern?

Rezension:

Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte zum Thema Fürstentum in Deutschland. Besonders gut hat mir die Einteilung des Buches gefallen, mit 6 großen Teilen, die 15-20 kürzere Kapitel enthalten. Da ich es überwiegend mit deutschen Namen und auch Ortschaften, beziehungsweise Städten zu tun hatten, habe ich eine Karte oder ein Personenregister nicht so sehr vermisst.

Eric Maron erzählt die Geschichte der blutjungen Charlotte von Ostheim-Veldenburg, die aus einem verarmten Adelshaus stammt und eine arrangierte Ehe mit einem reichen, aber auch homosexuellen Fürsten eingeht.  Der Autor beschreibt in dem Buch ein Frauenschicksal, wie es zur damaligen Zeit bestimmt vorkommen konnte. Altersunterschiede oder besondere Neigungen der Ehepartner waren damals nicht von Belang, nur der adlige Stammbaum und die Mitgift zählte.

Die Beschreibungen der Lebensumstände in den unterschiedlichen Fürsten- und Königshäusern sind dem Autor wirklich gut gelungen. Man kann sich die Kleidung der adligen Damen und Herren bildlich vorstellen und auch die Dörfer oder Paläste der damaligen Zeit. Die Charaktereigenschaften der Hauptpersonen sind einfühlsam und deutlich beschrieben worden. Auch als die Hauptpersonen in diesem Buch älter und reifer werden, fließen die veränderten Charaktereigenschaften  fast unmerklich in die Erzählung ein. Aus dem eigensinnigen Teenager Charlotte, wird im Verlauf der Geschichte eine kluge und starke Frau, die für die Zukunft ihres Fürstentums kämpft und persönliche Opfer bringt.

Die politische Lage in Deutschland war zur damaligen Zeit wahnsinnig verwirrend und von Intrigen geprägt. In dieser brisanten politischen Lage lernt Charlotte sich durchzusetzen und die Interessen ihres Fürstentums auch beim Kaiser zu vertreten. Mit klaren und bildhaften Worten beschreibt Eric Maron die stellenweise aberwitzigen Umgangsformen und Situationen am Hof Karl VI. Geschickt baut der Autor den Charme und Witz der Hauptpersonen, die Gier und Niedertracht der Politiker aller Länder und Fürstentümern ein. Erklärungen zu unübersichtlichen politischen Strömungen lässt der Autor problemlos in die entsprechenden Szenen einfließen. Besonders wenn es um die Glaubenskonflikte zwischen der katholischen und evangelischen Kirche geht.

Als Leser erkennt man schnell, dass der Autor die Lebensweise im Hochadel und die politischen bzw. religiösen Strömungen in Deutschland beschreiben wollte. Daher sind die Liebesszenen in denen es knistert „wohl dosiert“ von Eric Maron eingestreut worden. Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Die Spannung baut der Autor kontinuierlich auf, um sie nach mehreren hochbrisanten Szenen, in einem angenehmen Finale enden zu lassen.  Die Lebenskreise und Schicksale in der Geschichte schließen sich zu einem harmonischen und unerwarteten Ende.

Die Fürstin ist ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, den ich  jedem empfehlen kann, der gerne historische Romane liest. Als Leser klappt man das Buch zu und freut sich, dass man im heutigen Deutschland lebt.

Note: 2

Schacht, Andrea: Goldbrokat

Verlag: Blanvalet
erschienen:
2009
Seiten:
608
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764502975

Klappentext:

Der Eklat, den sie mit ihrem losen Mundwerk verursacht hat, ist zum Stadtgespräch geworden. Seither kann die aus verarmtem Adel stammende Ariane mit den Damen der gutbürgerlichen Gesellschaft nicht mehr rechnen, auch wenn sie mit Nadel und Faden die schönsten Seidengewänder kreiert. Doch sobald sie für das neue Revuetheater der Halbweltdame LouLou schneidert, werden ihre Kleider hochbegehrt, und ein Seidenlieferant liegt ihr bald überdies zu Füßen. Aber kaum hat sich alles scheinbar zum Guten gewendet, holt ihre sorgsam verborgene Vergangenheit sie ein, und ein alter Todfeind versucht sie zu ruinieren. Um ihre Existenz zu retten, kann ihr nur noch eines helfen: kostbare Seide aus China!

Rezension:

Andrea Schacht erzählt in diesem Buch die Geschichte der Seidenraupenzucht und der Seidenstoffe. Dabei verbindet die Autorin mit zarten Fäden das Schicksal ihrer Protagonisten, mit dem Schicksal der Raupen-Züchter, der Weber und Händler. Wie schwierig und risikoreich der Handel mit Seide, Mitte des 19 Jahrhunderts war, wird dabei sehr deutlich. Die Palette der Schauplätze reicht von China, über Frankreich bis ins gute alte Köln.

Die Figuren sind sehr facettenreich und einfühlsam beschrieben, so dass man jede einzelne Person sehr schnell kennen lernt. Durch die klugen und auch humorvollen Dialoge in diesem Buch, wird es dem Leser sehr leicht gemacht eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Man lebt, liebt und leidet mit der Witwe Adelina und ihren beiden Kindern.

Der Spannungsbogen, der in diesem Buch aufgebaut wurde, ist einfach großartig und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Man ist so gefesselt, dass man sich als Leser förmlich gezwungen sieht weiter zu lesen, weil man unbedingt wissen will, wie es weiter – bzw. ausgeht. Andersherum ist man aber auch wieder traurig, weil man, wenn man weiß wie das Buch ausgeht, dann auch das Buch beendet hat und sich von diesen wundervollen Protagonisten verabschieden muss. Somit hat Andrea Schacht bei mir ein recht zwiespältiges Gefühl erzeugt und das schaffen nur wenige Autoren ein derartiges Gefühl bei mir auszulösen. Frau Schacht kann das!

Sie verwöhnt ihre Leser immer wieder mit so schönen und spannenden Wohlfühlbüchern wie diesem. Das ist meiner Meinung nach die wahre Kunst beim Schreiben und Frau Schacht beherrscht diese Kunst meisterhaft.  Besonders gut gelungen und fantasievoll sind die Szenen mit den Kindern. Ich fühlte mich direkt an meine eigene Kindheit erinnert. Wie lange ist es her, dass ich einen Drachen gebastelt habe und im Herbst steigen ließ?

Mit ihrem sehr flüssigen, humorvollen und auch leicht verständlichen Schreibstil, gibt Andrea Schacht ihrem Leser die Chance den Alltag total zu vergessen. Die Bücher von Andrea Schacht liebe ich als Leserin heiß und innig. Unbedingt lesen!

Note: 1

Burri-Bayer, Hildegard: Das Vermächnis des Rabens

Verlag: Mira
Seiten:
352
Ausgabe:Taschenbuch
ISBN:
3899413997

Klappentext:

Aila kommt aus der Vergangenheit – durch einen Zeitsprung wird die junge Frau aus der Eisenzeit ins heutige Schottland versetzt. Sie hat eine wichtigen Auftrag, denn sie allein kann den Goldenen Reif, der über das Schicksal ihres Volkes entscheiden wird, finden und zurückbringen. Doch als sie mit dem Reif in die Vergangenheit zurückkehrt, gerät sie in tödliche Gefahr, die nur der Druide Mog Ruith von ihr abwenden kann. Denn Mog Ruith kennt Ailas Geheimnis, und nur er kann ihr den Weg zurück ermöglichen: den Weg zurück ins Heute, zurück ins Leben, zurück zu dem Mann, den sie liebt.

Rezension:

Ein sehr schwacher Abklatsch von Zeitreiseromanen wie  Diana Gabaldon oder Julianne Lee sie geschrieben haben. Die Zeitreisetheorie ist nur auf einen Nebel und einen winzigen Ort in den Highlands beschränkt. Es gibt keine weiteren Erklärungen, außer das alles was geschieht in dem Willen der Götter begründet ist. Auch werden viele Götternamen wohl eingeflochten, aber nur ganz knapp erklärt in welchem Verhältnis diese Götter zu Menschen stehen. Die Story springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, ohne dabei an Spannung zu gewinnen.

Zu Beginn der Story ist kaum erkennbar in  welcher Zeit man nun den Haupthandlngsstrang vermuten muss. Leider sind auch die Personen schwach gezeichnet, so das man als Leser nicht wirklich mit der Haupfigur Aila mitfühlen kann. Die Autorin ergießt sich in den Beschreibungen alltäglicher Dinge die irgendwann für den Leser zäh und langweilig werden. Es dauert sehr lange, bis die Geschichte etwas an Spannung gewinnt und man könnte sich glatt die ersten 220 Seiten von den insgesamt 350 Seiten sparen.

Die meiste Zeit ist die Aila in Trance und empfängt geheimnisvolle Botschaften, die so wirr und schmucklos formuliert sind, dass man schon nach der zweiten Szene dieser Art keine Lust mehr auf weitere hat. Leider bleiben dem Leser aber viele weitere dieser Szenen nicht erspart. Überhaupt fehlt diesem Buch durch die fantasielose und schmucklose Sprache jegliche Tiefe und Atmosphäre. Es gibt in dem ganzen Buch nicht eine einzige humorvolle Szene, von einer witzigen Bemerkung mal ganz zu schweigen. Alles um unsere Hauptfigur herum ist irgendwie dunkel, humorlos und verschwommen. Die Dialoge sind genauso fantasielos und schwach wie die gesamte Handlung. Mit überaus monotoner Eintönigkeit wiederholt die Autorin mindestens einmal in jedem Kapitel ihren Lieblingssatz vom Schicksal und der Zeit, Vergangenheit und Zukunft. Spätestens ab der Mitte des Buches kann der Leser diesen Satz auswendig herunterbeten!

Dieses Buch ist weder auf der spirituellen noch auf der Zeitreiseebene ausgereift. Einzig vielleicht die Liebesgeschichte in dem Buch könnte einem Leser von Liebesromanen gefallen. Da aber eben die tiefsinnigen oder pfiffigen Dialoge und Beschreibungen fehlen habe ich auch die Lovestory als äußerst schwach und gefühllos  empfunden.

Schade, der Grundgedanke dieser Story ist nicht schlecht, aber die Umsetzung der Story ist einfach nur enttäuschend. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen, da eben keine komplizierten und anspruchsvolle Dialoge oder Handlungen beschrieben werden. Schade, ich hatte mehr erwartet.

Note: 4-