Lorentz, Iny: Das Mädchen aus Apulien

Verlag: Knaur
erschienen:
2016
Seiten:
624
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
9783426663820

Klappentext:

Die junge Pandolfina, Tochter einer Sarazenen-Prinzessin und eines apulischen Grafen, sucht Zuflucht am Hof des Staufer-Kaisers Friedrich II.. Sie steht nach dem Tod ihres Vaters allein auf der Welt da und muss sich ihres Nachbarn erwehren, der die väterliche Burg gewaltsam in seinen Besitz gebracht hat und das Mädchen zur Heirat zwingen will. Der Staufer Friedrich, der zu jener Zeit vom Papst gebannt war, zögert zunächst aus politischen Gründen, nimmt sie aber dann doch in seinen Haushalt auf: Nachdem sie ihm im Heiligen Land das Leben gerettet hat, ermöglicht er es ihr, als eine der ersten Frauen in Salerno Medizin zu studieren. Dann aber verschlägt das Schicksal sie aus dem warmen Italien nach Deutschland, wo sie um ihr Leben und ihr Glück kämpfen muss.

Rezension:

Pandolfina wächst als behütetes Mädchen auf einer Burg in Apulien auf. Doch dann stirbt ihr Vater und der machthungrige Nachbar hat es auf die Grafschaft abgesehen. Er schreckt auch nicht davor zurück das Mädchen mit Gewalt zu einer Ehe zu zwingen, doch Pandolfina gelingt die Flucht. Sie macht sich auf den Weg, um bei dem Kaiser um Hilfe zu bitten. Friedrich II. war schon ein Freund ihres Vaters und so erhofft sie sich hier Unterstützung. Aber so einfach, wie sie sich das vorgestellt hat, ist es dann doch nicht. Sie ist schließlich nur ein junges Mädchen von 14 Jahren.

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Lorentz, Iny: Die steinerne Schlange

Verlag: Knaur
erschienen:
2015
Seiten:
640
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426653516

Klappentext:

Germanien im Jahre 213 nach Chr. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist eine mutige und standesbewusste Frau. Als der römische Statthalter Quintus ihren Stamm aufsucht und sie zur Geliebten fordert, sind ihre beiden Brüder zu ihrem Entsetzen damit einverstanden. Sie will sich jedoch nicht in ein Schicksal fügen, das gleichbedeutend mit Sklaverei ist, und verlangt, dass der Römer um sie kämpfen soll. Da sie ahnt, dass ihre Brüder den Römer gewinnen lassen wollen, tritt sie selbst gegen ihn an. Was niemand für möglich gehalten hätte, geschieht: Die junge Frau siegt und blamiert Quintus damit vor ihrem Stamm und seinen eigenen Leuten. Der Römer will seine Niederlage nicht hinnehmen und sinnt auf Rache. Für Gerhild beginnt damit ein verzweifelter Kampf ums Überleben …

Rezension:

Dies ist nach langer langer Zeit ein Roman von Iny Lorentz, den ich mal wieder gelesen habe. Bei der Wanderhuren-Saga bin ich irgendwann ausgestiegen und auch der ein oder andere Einzelroman hat mich nicht so angelacht. Zumal ich in den letzten Jahren ohnehin viel viel weniger historische Romane verschlungen habe. Aber als ich diesen Roman in der Vorschau sah, hat mich die Neugier aufgrund des Klappentextes mal wieder gepackt.

Seien wir mal ehrlich, historische Romane, welche im deutschen Mittelalter spielen, sind mittlerweile so innovativ wie eine Dampflok und so war ich froh, dass sich Iny und Elmar mal eines ganz anderen Themas angenommen haben. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, in den letzten Jahren mal einen gescheiten Roman über das antike Rom in den Händen gehabt zu haben. Also habe ich mich einfach mal kopfüber hineingestürzt und habe mich wirklich bis zum Schluss gut unterhalten gefühlt.

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Maron, Eric: Die Fürstin

Verlag: Knaur
erschienen:
2005
Seiten: 576
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN:
3426626470

Klappentext:

Eine Frau kämpft um den Thron und um ihre Liebe … Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und muss sich als eine von acht Töchtern glücklich schätzen, einen Mann gefunden zu haben, der bereit ist, um sie zu freien. Ausgerechnet sie soll dem Fürsten Carl Anton den ersehnten Thronfolger schenken. Charlotte ahnt nicht, dass dies für den Regenten die einzige Möglichkeit ist, das Reich vor seinem gefährlichsten Feind zu schützen. Wird es der jungen Fürstin Charlotte gelingen, nicht nur das Volk in ihrer neuen Heimat, sondern auch ihren Gemahl für sich zu erobern?

Rezension:

Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte zum Thema Fürstentum in Deutschland. Besonders gut hat mir die Einteilung des Buches gefallen, mit 6 großen Teilen, die 15-20 kürzere Kapitel enthalten. Da ich es überwiegend mit deutschen Namen und auch Ortschaften, beziehungsweise Städten zu tun hatten, habe ich eine Karte oder ein Personenregister nicht so sehr vermisst.

Eric Maron erzählt die Geschichte der blutjungen Charlotte von Ostheim-Veldenburg, die aus einem verarmten Adelshaus stammt und eine arrangierte Ehe mit einem reichen, aber auch homosexuellen Fürsten eingeht.  Der Autor beschreibt in dem Buch ein Frauenschicksal, wie es zur damaligen Zeit bestimmt vorkommen konnte. Altersunterschiede oder besondere Neigungen der Ehepartner waren damals nicht von Belang, nur der adlige Stammbaum und die Mitgift zählte.

Die Beschreibungen der Lebensumstände in den unterschiedlichen Fürsten- und Königshäusern sind dem Autor wirklich gut gelungen. Man kann sich die Kleidung der adligen Damen und Herren bildlich vorstellen und auch die Dörfer oder Paläste der damaligen Zeit. Die Charaktereigenschaften der Hauptpersonen sind einfühlsam und deutlich beschrieben worden. Auch als die Hauptpersonen in diesem Buch älter und reifer werden, fließen die veränderten Charaktereigenschaften  fast unmerklich in die Erzählung ein. Aus dem eigensinnigen Teenager Charlotte, wird im Verlauf der Geschichte eine kluge und starke Frau, die für die Zukunft ihres Fürstentums kämpft und persönliche Opfer bringt.

Die politische Lage in Deutschland war zur damaligen Zeit wahnsinnig verwirrend und von Intrigen geprägt. In dieser brisanten politischen Lage lernt Charlotte sich durchzusetzen und die Interessen ihres Fürstentums auch beim Kaiser zu vertreten. Mit klaren und bildhaften Worten beschreibt Eric Maron die stellenweise aberwitzigen Umgangsformen und Situationen am Hof Karl VI. Geschickt baut der Autor den Charme und Witz der Hauptpersonen, die Gier und Niedertracht der Politiker aller Länder und Fürstentümern ein. Erklärungen zu unübersichtlichen politischen Strömungen lässt der Autor problemlos in die entsprechenden Szenen einfließen. Besonders wenn es um die Glaubenskonflikte zwischen der katholischen und evangelischen Kirche geht.

Als Leser erkennt man schnell, dass der Autor die Lebensweise im Hochadel und die politischen bzw. religiösen Strömungen in Deutschland beschreiben wollte. Daher sind die Liebesszenen in denen es knistert „wohl dosiert“ von Eric Maron eingestreut worden. Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Die Spannung baut der Autor kontinuierlich auf, um sie nach mehreren hochbrisanten Szenen, in einem angenehmen Finale enden zu lassen.  Die Lebenskreise und Schicksale in der Geschichte schließen sich zu einem harmonischen und unerwarteten Ende.

Die Fürstin ist ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, den ich  jedem empfehlen kann, der gerne historische Romane liest. Als Leser klappt man das Buch zu und freut sich, dass man im heutigen Deutschland lebt.

Note: 2

Lorentz, Iny: Die Pilgerin

Verlag: Knaur
erschienen:
2006
Seiten:
704
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426662493

Klappentext:

1368: Als ihr Vater stirbt, ändert sich Tilla Willingers Leben mit einem Schlag. Von der Sorge um sein Seelenheil getrieben, hat der Kaufherr bestimmt, dass sein Herz nach Santiago de Compostela gebracht werden soll. Tillas Bruder schert sich jedoch nicht um den letzten Willen des Vaters und auch nicht um dessen Wunsch, Tilla mit Damian zu verheiraten. Stattdessen zwingt er Tilla in eine Ehe mit Veit Gürtler. Dieser stirbt jedoch in der Hochzeitsnacht und Tilla entschließt sich zur Flucht. Sie holt das Kästchen mit dem Herzen ihres Vaters, um es nach Santiago zu bringen. Dabei nimmt sie auch die Schatulle mit, in der sie ihren Heiratsvertrag und das Testament ihres Vaters weiß. Sie ahnt allerdings nicht, dass sich noch weit aus brisantere Papiere darin befinden. Tilla verkleidet sich als Mann, schließt sich Pilgern an und begibt sich auf eine gefährliche Reise.

Rezension:

Zunächst muss ich erwähnen, dass dies mein erster Roman ist, den ich von Iny Lorentz gelesen habe. Die Handlung und besonders die geschichtlichen Hintergründe haben mich wirklich überzeugt. Iny Lorentz hat sehr sorgfältig recherchiert und die geschichtlichen Fakten nicht verbogen oder verändert um sie der Handlung anzupassen. Im Gegenteil, die Handlung wurde offenbar den geschichtlichen Fakten angeglichen. Dies war für mich sehr beeindruckend.

Direkt nach den ersten Seiten fühlte man sich schon in die Stimmung und Lebensweise des Mittelalters hineinversetzt.  Der Sprachgebrauch ist der Zeit, in der diese Geschichte spielt, wunderbar und überzeugend angepasst. Das man in diesem Buch auch eine Karte, ein Namensregister, sowie ein Glossar zu den alten Begriffen findet, empfinde ich als sehr hilfreich. Auch das Iny Lorentz am Ende des Buches noch auf ein paar Seiten einige Informationen zum geschichtlichen Hintergrund gibt, ist sehr schön.

Der Spannungsbogen wurde sorgfältig aufgebaut und als Leserin konnte ich Tilla, mit ihren Gefühlen und Ängsten sehr gut verstehen. Die Beschreibungen der Kleidung, Orte, Landschaft und auch der Personen sind gelungen und zaubert dem Leser ein lebendiges Bild dieser Zeit vor das innere Auge. Auch die Schicksale der einzelnen Personen und Pilger sind verständlich und nicht übertrieben dargestellt. Der Schreibstil und die Erzählweise, sowie die Gliederung der einzelnen Abschnitte hat mir wirklich gut gefallen. Zeitweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Wie schwer eine Pilgerreise und das Leben im 14 Jahrhundert war, versteht man erst, wenn man dieses Buch gelesen hat. Was ich als etwas schade empfunden habe, ist die Nüchternheit und mangelnde Sensibilität der Männer in diesem Buch. Bei den Beschreibungen der Gefühle zwischen Mann und Frau, hätte ich mir etwas mehr Tiefgang und Romantik gewünscht. Eine prickelnde Liebesszene kam so gut wie gar nicht vor.

Alles in allem ist dieser Roman sehr empfehlenswert und ich werde bestimmt auch weiterhin zu den Werken von Iny Lorentz greifen. Mit dieser Autorin habe ich eine weitere Schriftstellerin gefunden, zu deren Werken ich bedenkenlos greifen kann, wenn ich ein gutes Buch kaufen möchte.

Note: 2

Wohlrath, Diana: Der Feuerthron

Band 1 Runia Serie

Verlag: Hanser
erschienen:
2008
Seiten:
544
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3446230939

Klappentext:

Mitten in die Idylle auf der Insel Ilyndhir bricht urplötzlich der Schrecken: Meras Großmutter verschwindet spurlos, ebenso der Magier der Königin. Schwarze Galeeren der Gurrländer greifen wehrlose Fischerboote an, bisher friedliche Palastwachen verfolgen Flüchtlinge und Fremde. Was hat das alles zu bedeuten? Mera, die die magischen Fähigkeiten ihrer Großmutter geerbt hat, ahnt etwas. Wurde ihre Großmutter entführt, weil auch sie zu viel wusste? Mera muss ihre Großmutter finden, bevor die entfesselten gurrländischen Krieger alle Völker der Inseln unterjochen. Sie scheinen von einer geistigen Kraft getrieben, die längst zerschlagen schien: der Macht des Feuerthrons. Wird es Mera und ihren Freunden gelingen, den geheimnisvollen Feuerthron zu finden und seine Macht zu brechen?

Rezension:

Der Feuerthron ist ein Buch, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Dieses Buch hat mir gezeigt wie fantasievoll und gewaltfrei eine Handlung sein kann und dabei auch noch richtig spannend.

Diana Wohlrath hat in diesem Buch eine interessante Welt der Farben, Gegensätze und Empfindungen geschaffen in die man wundervoll eintauchen kann. Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht verständlich. Die Dialoge sind dem jugendlichen Sprachgebrauch angepasst und daher auch sehr lebendig. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr realistisch beschrieben. Ein jeder Protagonist ist mit menschlichen Schwächen, Ängsten und Stärken beschrieben worden. Dies macht die jugendlichen Helden daher nicht zu Superhelden, sondern zu ganz normalen Teenagern, die einfach nur versuchen ihren Weg im Leben zu finden.

Natürlich ist das für unsere Helden nicht ganz so einfach, da sie sich auf einmal mitten in einem Krieg befinden, in dem ihre eigene Zukunft sehr finster aussieht. Da aber die Hauptdarstellerin Mera ein paar magische Kräfte hat und dazu auch noch mutige Freunde, nehmen die Kinder ihr Schicksal beherzt in die Hand.Und damit beginnt eine spannende Handlung in der dem  Leser die fantasievolle Welt der Farben, der Magie und der Götter nahe gebracht wird. Wie ein Film läuft die Handlung vor dem inneren Auge des Lesers ab. Man lacht, staunt und leidet mit den jugendlichen Helden.

Für mich war das Buch an keiner Stelle langatmig oder langweilig, weil sogar die Beschreibungen dieser Fantasiewelt so interessant und spannend waren, dass ich einfach in diese magische Farbenwelt hineingezogen wurde. Ich sah die Welt plötzlich wieder mit den Augen eines 14 jährigen Jugendlichen. Es gibt viele pfiffige Ideen und magische Details die mich beeindruckt haben. Die Handlung ist wirklich nicht vorhersehbar da sie doch so manche magische Überraschung bereit hält, mit der man als Leser gar nicht rechnet. Dabei ist die Handlung jedoch immer logisch und schlüssig.

Diana Wohlrath hat mit diesem Buch eine Fantasiewelt geschaffen in der sich Jung und Alt beim lesen wohlfühlen. Die Autorin thematisiert in dieser Fantasiegeschichte wichtige menschliche  Eigenschaften, wie zum Beispiel Mut, Toleranz, Freundschaft, Verständnis, und Ausdauer.

Dieses Buch wird allen Ansprüchen gerecht die ein Leser an ein gutes Jugendbuch stellen darf. Am Ende habe ich mich nur schweren Herzens von diesen sympathischen Helden und ihrer fantasievollen Welt verabschieden können. Ich würde mich sehr freuen diese mutigen Teenager in einem weiterem Buch wieder zu sehen und sie bei ihren Abenteuern zu begleiten.

Die Gestaltung des Buches hat mir wirklich gut gefallen. Der Leser findet eine detaillierte Karte des Archipels und der Insel Ilyntath direkt am Anfang des Buches und es gibt zusätzlich noch ein Glossar und ein Personenregister.

Note: 1