Schacht, Andrea: MacTiger – Ein Highlander auf Samtpfoten

Verlag: Blanvalet
erschienen:
2008
Seiten:
352
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442368103

Klappentext:

Schottland, 1744: Eine Clan-Fehde nimmt auf Drumnadruid Castle ein blutiges Ende. Auch Schlosskater MacTiger wird, ehe er sichs versieht, hinterrücks gemeuchelt. Seither geht sein Geist um. Jahrhunderte später – Drumnadruid Castle zieht als idyllisches Highland-Hotel unzählige Gäste an – spürt die junge Margita seine Anwesenheit. Die beiden verbindet etwas, das weit in die Vergangenheit zurückreicht …

Rezension:

Dieses Buch stand nun lange auf meiner Wunschliste und ich habe mich sehr gefreut als ich es endlich in den Händen hielt. In diesem Buch geht es um einen Kater der im Mittelalter versehentlich geköpft wird und leider den „Aufzug in den Katzenhimmel“ verpasst. Daher geistert er 250 Jahre in einem schottischen Schloss herum.

Die  „augenzwinkernde Unterhaltung von der Bestsellerautorin von historischen Romanen und Katzenbüchern“ ist durchaus gegeben bei diesem Buch, aber das war es dann auch schon. Der Roman ist zwar lustig und mit viel Situationskomik durchzogen, aber die Handlung ist total flach und anspruchslos. Da helfen auch die Zitate aus dem Werk „The Raven“ von Edgar Allan Poe nicht das Niveau zu heben.

Die Handlung wirkt sehr konstruiert und ist leicht zu durchschauen. Der kleine  Krimi im Buch ist nicht besonders spannend und auch der Bösewicht ist leicht zu erkennen. Auch bei den Protagonisten im Buch ist so mancher Charakter stark überzeichnet und wirkt geschmacklos. Leider habe ich auch keinen richtigen Gruseleffekt bemerkt. Die gruseligen Akzente,  wie z. B. schottischer Nebel, Steinkreis, Moor und tanzende Geister längst verstorbener Personen, haben hier ihre Wirkung verfehlt.

Schade!!!

Note: 3-

Schätzing, Frank: Tod und Teufel

Verlag: Goldmann Verlag
erschienen:
2003
Seiten:
509
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442455316

Klappentext:

Köln im Jahr 1260. Durch die Gebeine der Heiligen Drei Könige, die der Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute mitgebracht hat, hat sich in die einstmals kleine Stadt zu einem der größten Pilgerorte der Christenheit entwickelt — einen Pilgerort zudem, den mit dem Dom eine (wenn auch unfertige) Kathedrale krönt.

Aber nicht nur Gläubige zieht das fromme Treiben an, sondern auch Verbrecher, Strolche oder Mörder. Darunter sind eher liebenswerte Streuner wie Jacob, der aufgrund seiner roten Haare „der Fuchs“ genannt wird, aber auch wahrhaft diabolische Gestalten wie der Schatten, den Reisende schon einmal gern mit dem Leibhaftigen oder einem Wolf verwechseln. Die Wege von Fuchs und Wolf kreuzen sich, was Jacob zum Verhängnis zu werden droht. Denn ausgerechnet er beobachtet, wie jemand den Dombaumeister vom Gerüst stürzt — und verrät sich selbst dadurch, dass im selben Moment der Ast jenes Baumes bricht, auf den Jacob zum Apfelstehlen gestiegen war. Von nun an muss Jacob um sein Leben fürchten, und nicht nur das: Jeder, mit dem er spricht, stirbt eines unnatürlichen Todes …

Rezension:

Ein Krimi aus dem Mittelalter… so steht es auf dem Buch. Meiner Meinung nach ist das jedoch nicht ganz korrekt. Ich würde eher sagen das ist ein Psycho-Thriller aus dem Mittelalter und eine Liebeserklärung an die Stadt Köln mit ihren recht eigensinnigen, aber pfiffigen Bürgern.

Vor diesem Buch muss unbedingt gewarnt werden, denn der Autor fordert den Verstand seiner Leser heraus. Man kann dieses Buch nicht einfach mal so nebenher oder zwischendurch lesen, denn sobald man es zur Hand nimmt wird man gefesselt von dem phantasievollen mittelalterlichen Sprachgebrauch des Autors. Als Leser wird man dadurch zum konzentrierten Lesen animiert. Frank Schätzing bedient sich einer verständlichen und auch sehr bildhaften Sprache. Er lässt lateinische Redensarten und uralte Begriffe wohl dosiert einfließen in diese angenehme mittelalterliche Ausdrucksweise.

Ich habe bisher nur sehr wenige historische Romane gelesen, in denen es der Autor von der ersten bis zur letzten Seite geschafft hat, sich ausschließlich und ohne Fehler dieser historischen Sprache zu bedienen, ohne das die Handlung oder die Dialoge steif und unverständlich gewirkt hätte. Bei diesem Buch trifft sogar das Gegenteil zu. Die Dialoge sind witzig und voller Charme. Ich habe oft laut lachen müssen oder vor mich hin geschmunzelt. Zugegeben, manchmal mal nervt es, wenn man immer wieder zum Anhang des Buches blättern muss, in dem der Autor die Übersetzungen der alten Begriffe bzw. lateinischen Redensarten erklärt.

Der Autor hat die Anzahl seiner Protagonisten in einem überschaubaren Rahmen gehalten, so dass er auf ein Personenregister locker verzichten konnte. Dafür ist eben der besagte Anhang zur Erläuterung der alten Begriffe beigefügt und ein Stadtplan von Köln bis Mitte des 13 Jahrhunderts  im Bucheinband enthalten. Die Charaktere der Hauptdarsteller sind sehr schön gezeichnet mit allen menschlichen Stärken und Schwächen.

Jacob der Fuchs wächst einem genauso schnell ans Herz wie auch der Dechant, Doctor und Physikus Jasper Rodenkirchen Ordinarius und Lektor für Canonsches Recht an den Franziskanern und Magister der sieben freien Künste. Auch der Färber Goddert von Weiden und seine Tochter Richmondis sind als waschechte Kölner wundervoll beschrieben worden. Bettler und Gelehrter, Handwerker und Patrizier, Jäger und Gejagte.

Das sind die Schicksale und Charakter mit denen Frank Schätzing hier geschickt jongliert.  Dabei erzählt der Autor einen Kriminalfall mit Tiefenpsychologie und Thrillerqualität. Während der Gelehrte lange philosophiert und lamentiert, ist ihm der Bettler schon mit seinem praktischen und überlebensorientierten Denken einen Schritt voraus. Umgekehrt braucht der Bettler die Erklärungen des Gelehrten um zu verstehen, wo er als nächstes Handeln muss. Ein ungleiches Paar, der Bettler und der Gelehrte, die jedoch zu verblüffenden Erkenntnissen gelangen und sich wunderbar ergänzen.

Indem der Autor die Lebensbedingungen seiner Protagonisten beschreibt, lässt er für den Leser das mittelalterliche Köln lebendig werden. Die dunklen Gassen, der laute Markt, der stinkende Unrat und die großen Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die Angst der einfachen Menschen vor der Obrigkeit und den Kirchenfürsten mit der Macht Gottes gegen den Teufel.Mit viel Humor und Ironie stellen die Protagonisten Fragen und suchen Antworten zum Sinn des Daseins. Die Diskussionen zu existenziellen Fragen des Lebens und der Politik sind spannend, tiefsinnig und pfiffig.

Auch wenn manche Stellen im Buch zäh erscheinen, durch die langen Erklärungen des Gelehrten, sollte man diese Passagen nicht quer lesen, denn jede Information in hier wichtig um die Handlung zu verstehen.

Ein wenig enttäuscht hat mich die zarte Lovestory in diesem Roman, aber ich hoffe sehr, dass der Autor sich hiermit nur eine Hintertür für einen weiteren Roman offen gehalten hat, mit diesen unglaublich sympathischen Protagonisten. Wie und vor allem ob es diesen liebenswerten Protagonisten am Ende gelingt „Tod und Teufel“ ein Schnippchen zu schlagen will ich hier nicht verraten. Stattdessen empfehle ich jedem Fan von historischen Büchern dringend dieses Buch zu lesen. Es ist ein Hochgenuss in diesem Genre.

Note: 1+

Schier, Petra: Mord im Dirnenhaus

Band 2 Adelina Serie

Verlag:
Rowohlt
erschienen:
2007
Seiten:
352
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3499243296

Klappentext:

Sündige Jungfern, tote Freier und eine scharfsinnige Apothekerin 1396: Köln steht Kopf – ein ehrenwerter Kölner Bürger nach dem anderen wird tot im Dirnenhaus aufgefunden. Der mit dem Fall betraute Ratsherr erinnert sich daran, dass Adelina schon einmal einen Mordfall aufgeklärt hat und bitte sie um Hilfe. Die junge Frau hat gerade die Apotheke ihres Vaters übernommen und eigentlich anderes zu tun, als auf Mörderjagd zu gehen. Sie lässt sich jedoch erweichen – und wird plötzlich selbst zur Hauptverdächtigen …

Rezension:

Mit gewohnt flüssigem Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte um die Apothekerin Adelina und den Medicus Burka weiter. Frau Schier lässt wieder die Sitten und Gebräuche, sowie die Stadt Köln im 14 Jahrhundert lebendig werden.

Der berühmt, berüchtigte „Berlich“ welcher quasi das Kölner Rotlichtviertel über Jahrhunderte war, wird jedoch nur sehr knapp beschrieben. Auch die Protagonisten aus dem Dirnenhaus haben eher nur eine Statistenrolle im Roman. Das fand ich sehr schade, denn der Titel des Buches hatte mich neugierig gemacht. Doch dieses Thema wurde fast verfehlt, da dieses Milieu  für eine angesehene Apothekerin nicht schicklich war.

In diesem Roman geht es also überwiegend um die Personen die mit Adelina im Apothekerhaus wohnen. Es gibt einige private und berufliche Überraschungen für Adelina. Dies wird dem Leser nett erzählt und so ganz nebenher gibt es eben ein paar Todesfälle auf dem Berlich.

Der Spannungsbogen ist bei diesem Buch noch sanfter gespannt, als beim ersten Buch und leider hatte ich auch schon recht schnell erkannt wer als potenzieller Täter in Frage kommt. In diesem Punkt hat Frau Schier leider das gleiche Strickmuster und dieselben Klischees benutzt wie im ersten Buch „Tod im Beginenhaus“.

Im April 2008 wird der dritte Band dieser Reihe erscheinen und da er mal nicht Mord oder Tod im Titel hat, sondern Verrat im Zunfthaus heißt, werde ich mir das Buch auch noch kaufen. Ich hoffe, dass die Autorin in diesem Buch eine andere Strategie für ihren Krimi wählt, da es sich ja vorrangig (hoffentlich) um einen Verrat handeln wird.

Dieses Buch hält leider nicht, was der Titel verspricht und erfüllt auch nicht die Hoffnungen, die das erste Buch geweckt hatte.

Note: 3

Schier, Petra: Verrat im Zunfthaus

Band 3 Adelina Serie

Verlag:
Rowohlt
erschienen:
2008
Seiten:
352
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 349924649X

Klappentext:

Eine neugierige Apothekerin. Ein toter Zunftmeister. Ein Verrat, der ganz Köln erschüttert. Bei einem Besuch im Zunfthaus entdeckt die junge Apothekerin Adelina die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau. Kurz darauf verschwindet deren Verlobter, ein Zunftmeister. Alle gehen von einer Eifersuchtstat aus – bis auch er tot aufgefunden wird. Adelina hat allerdings andere Dinge im Kopf als die Aufklärung dieses Falls. Doch dann tauchen Münzen bei ihr auf, die dem Bestechungsgeld der Patrizier an die Zünfte entstammen und Adelina gerät in den Verdacht, die Stadt Köln verraten zu haben …

Rezension:

Dies ist nun der dritte Teil der historischen Krimiserie um die Apothekerin Adelina. Zu Beginn des Buches beschreibt Petra Schier noch einmal die Lebensumstände von Adelina. Dabei erscheint die Atmosphäre im mittelalterlichen Köln wieder sehr bunt und facettenreich vor dem inneren Auge des Lesers. Man merkt beim Lesen, dass die Autorin Geschichte studiert hat und die damaligen Gesellschaftsstrukturen sehr genau beschreiben kann.

Der Kriminalfall entwickelt sich schleichend, da Adelina eigentlich gar nicht ermitteln will und erst nach und in die Ermittlungen hineingezogen wird.  Da der Mord im Zunfthaus passiert und in Köln gerade große politische Veränderungen stattfinden, ist das Motiv und der Täter nicht ganz so einfach zu finden. Ich habe wirklich lange im Dunklen getappt. Am Ende überrascht die Autorin den Leser aber mit einer logischen und auch schlüssigen Auflösung.

Der Schreibstil von Petra Schier ist flüssig und leicht verständlich. Die Sprache in dem Buch ist der damaligen Zeit angepasst. Die Charaktere der Protagonisten sind ebenfalls sehr feinfühlig beschrieben. Man lebt und leidet mit Adelina und kann wunderbar in die Geschichte eintauchen. Die Seiten fliegen nur so dahin beim Lesen.

Mit dieser historischen. Krimiserie hat Petra Schier bewiesen, dass sie das Mittelalter für ihre Leser sehr lebendig werden lassen kann. Auch wenn das Buch nicht vor Blut und Grausamkeiten strotzt. Gerade das lässt meiner Meinung nach die Handlung glaubwürdig und realistisch erscheinen. Auch gibt es einige heitere Szenen in diesem Buch, so das das Mittelalter nicht nur freudlos und dunkel erscheint.

Summa summarum ein schöner Schmöker und ich würde mich freuen noch weitere Geschichten aus dem Leben von der Apothekerin Adelina in Zukunft zu lesen. Was mich jedoch etwas gestört hat war der Klappentext zu dem Buch. Er hat für meinen Geschmack schon wieder viel zu viel über den Inhalt des Buches verraten.

Note: 2+

Rehn, Heidi: Die Wundärztin

Band 1 Wundärztin Trilogie

Verlag: Droemer/Knaur 
erschienen: 2010
Seiten:
685
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN:
3426505371

Klappentext:

Deutschland im Dreißigjährigen Krieg: Die kluge Söldnertochter Magdalena arbeitet als Wundärztin im kaiserlichen Tross. Bald entbrennt sie in großer Liebe zu dem Kaufmannssohn Eric, der seit dem Tod seiner Eltern allein lebt. Doch es ist eine verbotene Liebe, denn die Väter der beiden standen sich einst in Feindschaft gegenüber. Nach einer Schlacht verschwindet Eric spurlos und Magdalena muss eine folgenschwere Entscheidung treffen …

Rezension:

Liebe in Zeiten des Krieges war immer schon eine schmerzhafte Angelegenheit, denn wo es Krieg gibt, da gibt es auch die Trennung von den Liebsten. Nun hätte das zu Zeiten des dreißigjährigen Krieges nicht unbedingt sein müssen, da damals ganze Familien im Tross zu den Schlachtfeldern zogen, aber die beiden Liebenden in diesem Roman stammen dummerweise aus zwei verfeindeten Familien.

Magdalena die Tochter eines Söldners wird zur Wundärztin ausgebildet und Eric, der mit 12 Jahren seine gesamte Familie in Magdeburg verlor, wird im Tross zum Zimmermann ausgebildet. Obwohl beide im Tross der Kaiserlichen mitziehen, verlieren sie sich nach ihrer ersten Begegnung in Magdeburg für 13 Jahre aus den Augen. Nachdem sie sich dann doch wieder finden, verlieben sie sich heftig ineinander und werden kurz darauf wieder getrennt.

Als Leser habe ich dann Magdalena begleiten dürfen und sie auch bei ihrer Arbeit beobachtet. Die Autorin hat sich bei der Beschreibung der geringen medizinischen Möglichkeiten und der katastrophalen hygienischen Zustände, wirklich genau informiert und es entstand ein recht düsteres Bild dieser Zeit. Die Krankheiten, Verwundungen und die hohe Kindersterblichkeit ließen ein sehr trauriges Bild vor meinem inneren Auge erscheinen. Hinzu kamen die allgegenwärtige brutale Gewalt und die ständigen Vergewaltigungsversuche, denen die Frauen im Tross ausgesetzt waren. Die Autorin schafft es mit sehr eindrucksvollen Worten und einer überaus bildhaften Sprache, dem Leser diese Schrecken des Krieges deutlich vor Augen zu führen.

Stellenweise riecht man förmlich den Unrat, die Krankheiten und die Angst der Menschen damals. Alles in allem zeichnet Frau Rhen hier ein recht grausames und ungeschminktes Bild vom leben im Tross während des dreißigjährigen Krieges. Auch die Trunksucht und der Aberglaube wurden von der Autorin thematisiert  und in die Handlung eingeflochten.

So wie es heute Generationen gibt, die Gott sei dank noch nie einen Krieg erlebt haben, so gab es damals Generationen die noch nie den Frieden im Land erlebt haben. Diese Menschen im Tross kannten keinen festen Wohnsitz und ihr Zuhause war das zerlumpte Zelt oder das geplünderte Haus des Feindes! (Wer auch immer das gerade mal war in Deutschland)!

Es gab in diesem Buch einige Nebengifuren mit denen ich mich sofort anfreunden konnte, während einige der Hauptfiguren mir bis zum Schluss etwas fremd blieben. Manche Charakter waren wirklich facettenreich und warmherzig beschrieben, während andere Charaktere blass blieben. Nicht immer konnte ich Magdalenas Handlungsweise nachvollziehen und Erics Aussagen kamen bei mir auch nicht immer verständlich rüber. Das war schade, denn der Grundgedanke zu diesem Buch „Liebe in Zeiten des Krieges“ hat mir gut gefallen. Doch in der Beziehung dieser beiden Liebenden hat mir die Tiefe gefehlt. Sie haben sich immer nur kurz gesehen und dann auch nur wenig gesprochen. Viele Fragen die sich mir beim Lesen aufdrängten sind daher noch immer unbeantwortet.

Das Geheimnis, welches zwischen den beiden verfeindeten Familien war, wurde direkt zu Beginn des Romans in den Vordergrund gerückt aber am Ende doch nicht aufgelöst. Und die beiden Liebenden kamen mir über weite Strecken im Buch, wie die berühmten Königskinder vor, die nicht zusammen kommen konnten.

Johann und Roswitha sind mir im Gegesnatz dazu sehr ans Herz gewachsen, denn ihre Hintergrundgeschichte hat die Autorin sehr schön mit der Handlung verknüpft. Auch Mönch Ambrosius hat mir sehr gut gefallen, denn auch ihm hat die Autorin ein offenes Gemüt und eine kleine Geschichte gegeben. Das hat mir wirklich gut gefallen. Natürlich haben der Prolog und der Streit um den grünen Rock den Hintergrund von Magdalena und Elsbeth gut erklärt. Aber Rupprechts Geschichte erfahren wir erst am Schluss des Buches und so bleibt er eine recht zweifelhafte Figur.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Frau Rehn hat den Spannungsbogen am Anfang zunächst sanft, und ab der Mitte des Buches, sehr straff gespannt. Die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft und der Tiere geben der vorherrschend dunklen und grausamen Atmosphäre im Buch ein wenig Licht.

Wer sich für das Leben der einfachen Menschen im dreißigjährigen Krieg, welches durch beißenden Hunger und bitterer Not geprägt war interessiert, der findet in diesem Buch eine sehr gut recherchierte Informationsquelle. Wer jedoch eine zauberhafte oder romantische Liebesgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein, denn die Beschreibung dieser Lovestory blieb bei all den abwechslungsreichen Handlungssträngen, etwas im Dunklen.

Note: 3+