Mills, Emma: Jane & Miss Tennyson

Originaltitel: First & Then
Verlag:
Königskinder
erschienen:
2016
Seiten:
480
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3551560250
Übersetzung:
Katharina Diestelmeier

Klappentext:

Devon würde eigentlich nichts an ihrem Leben ändern. Sie ist zufrieden damit, heimlich in ihren besten Freund verliebt zu sein und die Zukunft zu ignorieren. Aber das Leben macht nicht mit. Erst zieht ihr Cousin Foster, ein unverbesserlicher Sonderling mit einem überraschenden Talent für Football, bei ihnen ein. Dann taucht der unausstehliche, überhebliche und unerträglich attraktive Ezra auf. Devon hätte nie erwartet, dass Foster der Bruder wird, den sie nie haben wollte; oder dass Ezra ihre Lieblingsschriftstellerin Jane Austen liest, selbst wenn er Stolz und Vorurteil zunächst für die Fortsetzung von Verstand und Gefühl gehalten hat.

Rezension:

Das Cover ist sehr schön mit einem romantischen Rosenmotiv gestaltet und wenn man denn Schutzumschlag entfernt entdeckt man einen rosaroten Einband, ebenfalls mit Rosen. Abgerundet wird dieser rosa Mädchentraum mit einem pinkfarbenen Lesebändchen. Etwas erstaunt habe ich festgestellt, dass es kein Impressum gibt und der Name des Verlages ist nur versteckt auf der Rückseite zu finden. Lediglich die kleine Krone auf dem Cover weist deutlicher auf den Verlag Königskinder hin.

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Olshan, Ruth: All die schönen Dinge

Verlag: Oetinger
erschienen:
2016
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789103713

Klappentext:

Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiss, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Das hat es sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie.

Rezension:

Das Buch hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Ich habe es zwar nicht atemlos verschlungen, dafür aber in Ruhe genossen.

Mit viel Humor beschreibt die Autorin Tammies Leben, ihre Gedanken und wie sich die Liebe zwischen Tammie und Fynn nach und nach entwickelt. Mit den beiden sind ihr zwei liebenswerte Protagonisten gelungen. Vor allem Fynn hat mir gefallen. Er ist so einfühlsam und verständnisvoll und ihn verbindet eine wunderbare Freundschaft mit seinem Hund Okay. Durch ihn kommt Tammie zu dem Schluss, dass es so viele schöne Dinge im Leben gibt, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Sie fängt an sich nicht länger nur mit sich und ihren Ängsten zu beschäftigen, sondern mit anderen gemeinsam durchs Leben zu gehen.

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Lee, Geneva: Royal Passion

Band 1 Royals Saga

Originaltitel: Command me
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2009
Seiten:
448
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3734102839
Übersetzung:
Andrea Brandl

Klappentext:

Auf ihrer Abschlussfeier an der Oxford University trifft Clara Bishop auf einen attraktiven Fremden. Ohne Vorwarnung zieht er sie an sich, küsst sie leidenschaftlich und verschwindet. Clara hat keine Ahnung, wer der Unbekannte ist – bis ein Bild von ihnen beiden in der Zeitung auftaucht: Ihr heißer Flirt ist Prinz Alexander von Cambridge, Thronfolger von England, königlicher Bad Boy …

Rezension:

An dieses Buch bin ich eindeutig mit den falschen Erwartungen herangegangen. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich mich auf eine romantische Teenieromanze eingestellt. Ich war nicht auf das vorbereitet, was ich da zu lesen bekam. Mir war nicht bewusst, dass es sich hier um einen Erotikroman handelt. Da ich normalerweise dieses Genre meide, kann ich auch keine Vergleiche mit anderen Büchern dieser Sparte ziehen. Und so bin ich ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und hatte mir vorgenommen, mich darauf einzulassen und es als neue Leseerfahrung zu sehen.

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Coleman, Rowan: Zwanzig Zeilen Liebe

Originaltitel: We are all made of stars
Verlag:
Piper
erschienen:
2015
Seiten:
416
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
349206017X
Übersetzung:
Marieke Heimburger

Klappentext:

Sorg dafür, dass dein Vater sich wieder verliebt. Iss jeden Tag Gemüse. Trau keinem Mann mit übermäßigem Bartwuchs. Tanz auf meiner Beerdigung zu Dean Martin. Nacht für Nacht bringt Stella diese und andere Zeilen zu Papier. Doch es sind nicht ihre eigenen Gedanken und Wünsche. Die Hospizschwester schreibt Abschiedsbriefe im Auftrag ihrer schwer kranken Patienten und überreicht deren Nachrichten, nachdem sie verstorben sind. Bis sie einen Brief verfasst, bei dem sie keine Zeit verlieren darf. Denn manchmal lohnt es sich zu kämpfen: Für die Liebe. Für das Glück. Für den einen Moment im Leben, in dem die Sterne am Himmel ein wenig heller leuchten …

Rezension:

Stella ist Krankenschwester und arbeitet jede Nacht in einem Hospiz, wo sie todkranke Menschen und deren Familien betreut. Wenn die Patienten es wünschen schreibt sie Briefe, die sie erst nach deren Tod an die Empfänger schickt. Einige dieser Briefe bekommen wir zu lesen und es ist rührend zu lesen, was die Menschen in ihren letzten Tagen bewegt, was sie jemandem noch unbedingt sagen wollen. Meistens sind es sehr liebevolle Briefe, die den Hinterbliebenen Mut machen sollen, oder es wird die Chance genutzt etwas mitzuteilen, was man schon lange sagen wollte.

Die Briefe und ihre Empfänger sind jedoch nicht die Hauptsache, sondern es geht u.a. um Stella, die ihre ganz eigenen Probleme hat, denn sie arbeitet nicht ohne Grund nur nachts. Sie geht ihrem geliebten Mann aus dem Weg, der sich von ihr abgewendet hat. Trotz ihrer eigenen Sorgen kümmert sie sich liebevoll um ihre Patienten von denen wir auch einige näher kennenlernen.

Wie z.B. Hope, die an Mukoviszidose leidet und sich aus Angst vor Ansteckung Zuhause verschanzt und dabei nicht merkt, wie das Leben an ihr vorüberzieht, ohne dass sie es wirklich lebt. Sie ist nur zur Pflege im Hospiz, bis sie wieder so fit ist, dass sie Nachhause kann. Ihr Aufenthalt im Hospiz und die Menschen, die ihr dort begegnen, haben ihre ganz eigene Wirkung auf sie.

Es gibt viele bewegende Momente, welche die Autorin mit einem guten Gespür für Emotionen und Situationen einfühlsam beschreibt. Mehr als einmal sind mir beim Lesen die Tränen gekommen. Aber das Buch ist nicht nur melancholisch und traurig sondern auch humorvoll und lebensbejahend. Rowan Coleman hat genau die richtige Balance gefunden, sodass die Handlung nicht zu rührselig oder kitschig wird.

Eine kleine aber bezaubernde Nebenrolle spielt ein Kater, der viele Menschen auf seine ganz eigene Art und Weise glücklich macht, einfach nur durch seine Anwesenheit. Bis zum Ende überrascht mich das Tierchen immer wieder und Katzenfreunde werden ihre Freude an ihm haben.

In der Innenseite des Buches hat die Autorin folgendes über die Geschichte geschrieben, was ich sehr zutreffend finde: „Es ist eine Geschichte über Hoffnung, darüber, niemals aufzugeben, nach den Sternen zu greifen und Menschen zu begegnen, die dein Leben verändern. Es geht um Briefe, die noch ganz altmodisch mit der Hand verfasst werden, und darum, wie kraftvoll und lebendig Gedanken, Gefühle und Erinnerungen werden, wenn sie aufgeschrieben werden. Als könnte man sie einfangen und für immer im Herzen bewahren.“

Fazit: Ein wunderbar gefühlvoller und bewegender Roman, der mir sehr schöne Lesemomente beschert hat.

Note: 2+

St. John Mandel, Emily: Das Licht der letzten Tage

Originaltitel: Station Eleven
Verlag:
Piper
erschienen:
2015
Seiten:
416
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3492060226
Übersetzung:
Wibke Kuhn

Klappentext:

Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet – und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.

Rezension:

Der Schauspieler Arthur Leander steht als König Lear auf der Bühne des Elgin Theaters in Toronto. Während der Vorstellung bricht er zusammen und stirbt an einem Herzinfarkt. Diese Szene ist der Anfang des Buches und der zeitliche Wendepunkt dieser Geschichte, denn es ist bereits ein tödlicher Grippevirus auf der ganzen Welt dabei sich rasend schnell auszubreiten.

Die Handlung teilt sich nun auf in „davor“ und „danach“. Zum einen wird Arthurs Lebensgeschichte erzählt. Er kommt als junger Mann nach Toronto mit dem Ziel Schauspieler zu werden. Wir erleben seinen Aufstieg und Ausschnitte aus seinem Privatleben bis hin zu seinem Auftritt als König Lear. Zum anderen bekommen wir Eindrücke, was sich nach seinem Tod nach Ausbruch der Pandemie ereignet.

Wir leben unser Leben in dem Gefühl zu wissen, wie unsere Zukunft aussieht. Wir arbeiten, essen, leben und schlafen und denken, dass es immer so weitergeht, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Genau darum geht es in diesem Buch.

Anhand Arthurs Leben wird gezeigt, wie trügerisch dieses Gefühl der Sicherheit ist und wie wenig planbar das Leben. Die Probleme der Vergangenheit sind belanglos angesichts der Probleme denen sich die Überlebenden gegenübersehen. Trotzdem hinterlässt er Spuren, die auch 20 Jahre später noch zu finden sind.

Viele Menschen, die in Arthurs Leben eine Rolle gespielt haben, überleben und anhand ihrer Geschichte erleben wir zum einen Arthurs Leben und dann wieder was sich nach Ausbruch der Grippe ereignet hat, was aus ihnen wurde, wie unterschiedlich ihr Leben 20 Jahre später aussieht.

Nach und nach erfahren wir, was nach Ausbruch der Grippe passiert ist und wie es den Überlebenden ergangen ist. Nur selten werden direkt Gewaltszenen beschrieben, doch die Autorin schafft es auch so, dass deutlich wird, was die Menschen erlebt haben und dass man nur überlebt hat, wenn man bereit war sich zu wehren und im Notfall auch zu töten.
Die beklemmende Atmosphäre ist jederzeit spürbar und ein Gefühl von Sicherheit kommt nur selten auf.

Alles was bisher selbstverständlich war wird nach und nach aufgebraucht, bis alle Ressourcen erschöpft sind. Essen und Wasser werden zum kostbaren Gut. Da es keinen Strom mehr gibt und das Benzin aufgebraucht ist, gibt es weder funktionierende technische Geräte, noch Medikamente und die anderen Selbstverständlichkeiten unserer Zivilisation wie z.B. Kreditkarten und Handys sind nutzlose Dinge. In dieser Zeit reist Kirsten mit der Künstlergruppe „Symphonie“ durch das Land um die vereinzelten Siedlungen mit Musik und Theater zu unterhalten. „Überleben allein ist unzureichend“ ist dabei ihr Leitspruch.

Wir erfahren nur, wie es nach der Pandemie in einem kleinen Teil von Nordamerika aussieht. Vom Rest der Welt wissen wir genauso wenig wie Kirsten und die Symphonie. Es steht jedoch die Vermutung im Raum, dass die Georgische Grippe etwa 99% der Weltbevölkerung das Leben gekostet hat.

Die Geschichte wird in einem melancholischen und epischen Schreibstil erzählt, der auch ohne das Beschreiben von Gewaltszenen den Schrecken nach Ausbruch der Grippe deutlich spürbar macht.

Besonders spannend war es für mich die Menschen aus Arthurs Leben zu entdecken, welche die Pandemie überlebt hatten. Nicht immer waren sie auf den ersten Blick erkennbar, was zum Spekulieren über ihre Identität eingeladen hat.

Dieses Buch unterscheidet sich deutlich von den Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Zum einen beschäftigt es sich zu großen Teilen mit der Zeit vor der Pandemie, zum anderen verzichtet die Autorin fast ganz auf Action und direkte Konfrontationen.

Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen.

Note: 2