Wild, Meredith: Hardwired – verführt

Band 1 Hardwired Serie

Originaltitel: Hardwired
Verlag:
LYX
erschienen:
2016
Seiten:
352
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3736301243
Übersetzung:
Freya Gehrke

Klappentext:

Erica Hathaway ist tough und klug. Sie musste früh lernen, was es bedeutet, auf eigenen Beinen zu stehen. Als sie für ihr Internet-Startup einen Investor sucht, trifft sie auf Blake Landon. Blake ist sexy, mächtig und geheimnisvoll – und er schmettert ihre aufwändig vorbereitete Präsentation, ohne mit der Wimper zu zucken, als uninteressant ab. Erica ist außer sich vor Wut. Und doch fühlt sie sich auf magische Weise zu Blake hingezogen. Je mehr Erica über den Self-Made-Milliardär erfährt, desto deutlicher wird, dass er gute Gründe für seine Entscheidung hatte. Und obwohl sie spürt, dass sie besser die Finger von Blake lassen sollte, gibt sie sich ihrem Verlangen hin …

Rezension:

Ich und die Erotik-Literatur sind jetzt nicht so die allerbesten Freunde. Die guten Romane, die ich in diesem Genre gelesen habe, kann ich an einer Hand abzählen und mittlerweile habe ich es eigentlich aufgegeben. „Hardwired“ ist mir natürlich in den sozialen Medien aufgefallen und auch im Buchladen, denn es glänzt in seinem goldenen Gewand und fühlt sich haptisch mit seinem Lackcover nett an. Dennoch hatte ich es eigentlich bereits nach dem Klappentext in die Kategorie „lass das mal andere Leute kaufen“ eingestuft. Tja, bis ich dann vor einigen Wochen eine Lovelybox gewonnen hatte, in der unter anderem dieses Buch steckte. Und wie heißt es so schön, einem geschenkten Gaul, schaut man nicht  ins Maul.

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Lee, Geneva: Royal Passion

Band 1 Royals Saga

Originaltitel: Command me
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2009
Seiten:
448
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3734102839
Übersetzung:
Andrea Brandl

Klappentext:

Auf ihrer Abschlussfeier an der Oxford University trifft Clara Bishop auf einen attraktiven Fremden. Ohne Vorwarnung zieht er sie an sich, küsst sie leidenschaftlich und verschwindet. Clara hat keine Ahnung, wer der Unbekannte ist – bis ein Bild von ihnen beiden in der Zeitung auftaucht: Ihr heißer Flirt ist Prinz Alexander von Cambridge, Thronfolger von England, königlicher Bad Boy …

Rezension:

An dieses Buch bin ich eindeutig mit den falschen Erwartungen herangegangen. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich mich auf eine romantische Teenieromanze eingestellt. Ich war nicht auf das vorbereitet, was ich da zu lesen bekam. Mir war nicht bewusst, dass es sich hier um einen Erotikroman handelt. Da ich normalerweise dieses Genre meide, kann ich auch keine Vergleiche mit anderen Büchern dieser Sparte ziehen. Und so bin ich ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen und hatte mir vorgenommen, mich darauf einzulassen und es als neue Leseerfahrung zu sehen.

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Day, Sylvia: Versuchung

Band 1 Crossfire Serie

Originaltitel: Bared to you
Verlag:
Heyne
erschienen:
2013
Seiten:
416
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3453545583
Übersetzung:
Eva Malsch & Nicole Hölsken

Klappentext:

Die Uniabsolventin Eva Tramell tritt ihren ersten Job in einer New Yorker Werbeagentur an. An ihrem ersten Arbeitstag stößt sie in der Lobby des imposanten Crossfire-Buildings mit Gideon Cross zusammen – dem Inhaber. Er ist mächtig, attraktiv und sehr dominant. Eva fühlt sich wie magisch von ihm angezogen, spürt aber instinktiv, dass sie von Gideon besser die Finger lassen sollte. Aber er will sie – ganz und gar und zu seinen Bedingungen. Eva kann nicht anders, als ihrem Verlangen nachzugeben. Sie lässt sich auf ein Spiel ein, das immer ernster wird, und entdeckt ihre dunkelsten Sehnsüchte und geheimsten Fantasien.

Rezension:

Nach dem Klappentext möchte man aufschreien und rufen… nein… bitte.. nicht noch mal „Shades of Grey“ mit neuen Namen und noch blöderen Erotikszenen und lächerlichem Blabla drumrum. Aber ich wollte es dann doch mal probieren, weil einige Rezensionen so übel nicht klangen. Tatsächlich bin ich vom ersten Band der Serie (ehemals Trilogie, aber nun kommt wohl doch noch ein vierter Band) positiv überrascht. Frau Day hat nämlich einigen ihrer Kolleginen etwas vorraus. Sie kann schreiben!

Natürlich ist „Versuchung“ in erster Linie ein Erotikroman und Sex bekommt man auch zuhauf geboten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ich bekomme eben das, was drauf steht, aber die Autorin lässt sich immer etwas neues einfallen und so sind die Erotikszenen tatsächlich sehr abwechslungsreich und heiß. Natürlich gibt es auch hier die ein oder andere Szene, wo die normalsterbliche Frau sich fragt, wann Protagonist und Protagonistin denn mal ihrem Broterwerb nachgehen oder den Kühlschrank füllen. Eigentlich bleibt doch neben dem Klamotten vom Leib reißen (wenn darauf überhaupt gewartet wird), kaum noch Zeit für andere Dinge des Lebens.

Aber wie gesagt, wenn ich einen Thriller lese, darf ich mich auch nicht beschweren, dass einer umgebracht wird. Neben jeder Menge Fleischbeschau gibt es jedoch durchaus noch eine Handlung und vor allen Dingen zumindest im ersten Band meist glaubwürdige Figuren. Die Autorin verzichtet auch auf das momentan so übliche kleine graue Mäuschen, dem vom reichen potenten Typen erstmal gezeigt wird, wo der Hammer hängt. Stattdessen sind sich Eva und Gideon ebenbürtig. Sie ist weder naiv, noch arm, noch unerfahren. Natürlich überstrahlt Gideon Liebesroman-typisch alles in Bezug auf Reichtum und Charme. Aber es ist nicht so offensichtlich und übertrieben, wie in anderen Romanen dieses Genres.

Etwas mühsam ist auch in „Versuchung“ die Vergangenheit des Liebespaares. Bei Sylvia Day haben nämlich gleiche beide ihr ganz spezielles Päckchen zu tragen, wobei diese Probleme natürlich lange Zeit sehr schwammig bleiben. Die Aufarbeitung von Evas Schicksal ist dann für mich auch der größte Kritikpunkt. Ich möchte hier nicht vorweggreifen, aber als sie Gideon offenbart, was ihr passiert ist, fällt den beiden nichts anderes ein als… genau… übereinander herzufallen. Jede misshandelte Frau wird in diesem Moment wohl das Buch an die Wand schleudern wollen. Überhaupt ist es doch höchst zweifelhaft, wie die Autorin mit dem Thema Vergewaltigung und Misshandlung umgeht. Da werden Taten verschleiert und klein geredet, um den Anschein von Normalität zu wahren.

Auch die überbordende Schönheit aller Beteiligten ist typisch und gerade deswegen leider langweilig. Sicher, in einem Erotikroman möchte man vielleicht nichts von Bierbäuchen und hängenden Brüsten lesen, aber muss es denn immer Mister Universe und das Playmate des Jahres sein? Wenn man sich zudem die Autorinnen hinter den momentanen Erotikbestsellern wie „Crossfire“ und „Shades of Grey“ mal anschaut, sind diese eher in Sachen Sahnetorte unterwegs und nicht wie Eva beim Kampfsport. Das soll natürlich nicht heißen, dass füllige Autorinnen nicht über schlanke Charaktere schreiben dürfen, aber bei der momentanen Erotikwelle würde ich doch erwarten, dass sich endlich einmal eine Autorin der Realität nähert. Von ach so gefährlichen bösen Buben und überirdisch schönen Damen haben wir doch eigentlich jetzt genug gelesen.

Die Nebenfiguren fallen im Vergleich zu Eva und Gideon doch ziemlich ab. Evas Kollegen sind warmherzige Quotenschwule, bei Gideon gibt es kaum Bezugspersonen, was aber wohl so auch beabsichtigt ist, um seine Persönlichkeit zu unterstreichen. Etwas mehr Mühe hat sich Sylvia Day hingegen bei Evas Mitbewohner und bestem Freund Cary gegeben. Er taugt zwar meiner Meinung nach nicht als Sympathiefigur, weil seine merkwürdige Persönlichkeit dazu führt, sich gegenüber jedem außer Eva wie ein Arschloch zu benehmen, aber seine komischen Macken und Allüren lassen ihn undurchschaubar wirken. Ich konnte ihn jedenfalls bis zum Schluss nicht wirklich einordnen.

Hier klingen nun einige Dinge sehr negativ und ich möchte diese Details auch nicht schönreden, aber irgendwas hatte der Roman trotzdem etwas, so dass ich ihn zügig und gerne gelesen habe. Sylvia Day pflegt einen schönen Schreibstil. Ihre Erotikszenen sind zwar teilweise sehr plastisch und durchaus auch in den Dialogen roh, aber das drumherum ist wirklich sehr schwungvoll und gut geschrieben. Der Roman wird aus der Perspektive von Eva geschildert, was ihn unmittelbarer erscheinen lässt. Allerdings will ich auch hier nicht verheimlichen, dass Evas Gedanken in Bezug auf Gideon manchmal auch ein wenig nervend und übertrieben sind. Insgesamt ist es jedoch mein deutlich nettester Ausflug in die momentane Erotikliteratur.

Mich würde abschließend übrigens mal interessieren, ob Evas Nachname Tramell eine Hommage an Sharon Stones Figur aus „Basic Instinct“ ist.

Note: 3+

Probst, Jennifer: Playing with fire

Originaltitel: The marriage bargain
Verlag:
Rowohlt
erschienen:
2013
Seiten:
272
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3499222132
Übersetzung:
Ulrike Thiesmeyer

Klappentext:

Sie streiten sich. Sie brauchen sich. Und tief drinnen lodert die Glut. Alexa ist auf der Suche nach Mr. Perfect: ein Familienmensch muss er sein – und 150.000 Dollar besitzen. Nur so kann sie das Haus ihrer Eltern retten. Als ihr der attraktive Nick einen Hochzeits-Deal vorschlägt, ist sie empört: Der Kerl ist alles, was sie nie wollte: schlau, aber herablassend und sehr von sich selbst überzeugt. Doch eins hat Nick im Überfluss – Geld. Und er braucht dringend eine Frau, um sein Erbe antreten zu können. Die beiden schließen einen Vertrag mit strengen Regeln: kein Sex, keine Gefühle. Aber je länger die Scheinehe dauert, desto größer wird die Anziehung…

Rezension:

„Playing with fire“ reiht sich nahtlos ein in die immer noch andauernde Erotikwelle und bedient dabei jedes Klischee, welches aber anscheinend Millionen Leserinnen begeistert. Mal wieder gibt es den gequälten Held mit der ach so schlimmen Kindheit und der daraus resultierenden Störung was zwischenmenschliche Beziehungen angeht. Ehrlich, es entlockt mir nur noch ein Gähnen, weil doch ohnehin klar ist, wie das ganze ausgeht. Trotz allen Zauderns verliebt sich der „Held“ natürlich in die angeheuerte Ehefrau, macht eine Kehrtwendung und mutiert dazu am Ende zum Traumman inklusive Papiqualitäten. Ohne natürlich bei ausdauernden Bettaktivitäten nachzulassen.

Wobei mich ausdauernd direkt zu einem anderen Kritikpunkt bringt. Wieso wälzt sich eigentlich jede Protagonistin zwischen „Shades of Grey“ und Crossfire“ bis hin zu „Playing with fire“ nach der kleinsten Berührung in multiple Orgasmen? Ich kann es nicht mal auf einen chauvinistischen Autor schieben, denn all diese Romane wurden von Frauen geschrieben.

Glücklicherweise hat Jennifer Probst eine nette Schreibe, so dass sich ihre knapp 280 Seiten sehr schnell lesen lassen. Es gibt durchaus ein paar amüsante Szenen, aber insgesamt mangelt es dem Roman an Tiefe, was sicherlich auch der Kürze geschuldet ist. Viel zu viele Dinge werden nur angerissen und manchmal fühlt sich der Roman wie aneinander gereihte Szenen an. Es fehlt an Verbindungen und Ausschmückungen.

Etwas verwirrt hat mich zudem das erste Kapitel, in welchem Alexa als eher graumäusige Buchhändlerin dargestellt wird, um dann im zweiten Kapitel als perfektes Vamp in Nicks Büro zu stolzieren. Ihre außergewöhnliche Schönheit und ihr Gehabe passen überhaupt nicht zu der Person, die Probst anfangs charakterisiert hat. Gestört hat mich auch das auffällige Nennen von Labels und Luxusartikeln, womit man in Frauenromanen aber wohl mittlerweile leben muss.

Insgesamt hat mich die Beziehung zwischen Nick und Alexa mehr aufgeregt, als angeregt. Die beiden machen immer einen Schritt vorwärts, um zwei zurück zu gehen, nur weil sie nicht miteinander reden, es andauernd zu Missverständnissen kommt und sie ohnehin immer vom Schlimmsten ausgehen. Im Original gibt es bereits eine weitere Geschichte über Alexas Schwester, die ich jedoch sicherlich nicht lesen werde.

Etwas überrascht bin ich davon, dass der tendenziell etwas gehobenere Rowohlt Verlag auf den Zug der doch sehr platten Erotikromane aufspringt.  Kein Problem, dass man auch etwas vom großen Kuchen abhaben möchte, aber dann doch bitte nicht in der Resterampe wühlen.

Note: 4

Hinz, Melanie: Durch den Sommerregen

Verlag: selfpublished
erschienen:
2009
Seiten:
212
Ausgabe:
Taschenbuch/ebook
ISBN:
1490310959

Klappentext:

Vorbelastet durch eine missglückte Ehe, für die sie sich die Schuld gibt, will Helena einfach nicht glauben, dass sie etwas anderes als Gift für einen Mann sein kann. Dennoch schafft sie es nicht, sich langfristig von Gabriel, dem Neuzugang im Tattoo Studio gegenüber ihrer Wohnung, fernzuhalten. Auch Gabriel ist geprägt durch ein Ereignis in seiner Vergangenheit, doch er hat für sich Wege gefunden, damit zu leben. Für ihn gibt es keinen Zweifel, dass Helena die Frau für ihn ist. Jetzt muss er nur noch sie überzeugen, dass er der richtige Mann ist und die Vergangenheit nicht über die Zukunft bestimmen darf.

Rezension:

Wenn ein Buch mich immer wieder zu meinem Ebook-Reader zieht, ich auch in den lesefreien Minuten des Tages  nur an die Geschichte und die Protagonisten denken kann, dann berührt es mich zutiefst und ist etwas ganz besonderes. Wieder einmal ist mir das mit einem Buch von Melanie Hinz geschehen und passend zu der momentanen Wetterlage bin ich mit Gabriel und Helena durch den Sommerregen gegangen und habe jeden einzelnen Tropfen genossen.

Wie schon zuvor in ihren Büchern erschafft die Autorin zwei Protagonisten die das Leben in einer gewissen Art gezeichnet hat und die darum kämpfen müssen zueinander zu finden. Gabriel und auch Helena sind sehr vielschichtig, aber in allem doch nachvollziehbar und realistisch und das ist es was ich an den Büchern von Melanie Hinz unter anderem liebe. Man hat das Gefühl, dass genau diese Geschichte auch um die Ecke tatsächlich passieren könnte und kann sich deshalb meiner Meinung nach so gut in das Buch fallen lassen.

Außerdem habe ich es genossen wieder in den Tattoo-Shop aus „Nie genug“  zurückzukehren und all die bekannten und vertrauten Personen wiederzusehen und es steigt in einem während des Lesens das Gefühl von „nach Hause kommen“ auf. Es ist schön zu erleben wie es Sam & Emma und auch Markus & Nadine jetzt geht, auch wenn sie dieses Mal nur Nebenrollen spielen.

Aber dieses Buch gehört Gabriel und Helena und ihre Geschichte ist geprägt von emotionalen Achterbahnen, großen Gefühlen und manchmal auch tiefer Verzweiflung. Natürlich kommt auch der erotische Teil nicht zu kurz, bleibt jedoch immer niveauvoll, ist prickelnd und sehr, sehr heiß beschrieben, so wie man es von der Autorin gewohnt ist. Mir gefällt besonders wieder der Tiefgang in der Geschichte und wie ein Mann bereit ist um die Frau seines Lebens zu kämpfen. Sonst möchte ich über den Inhalt nicht viel verraten, denn es sind gerade die überraschenden emotionalen Momente, die das Buch so wunderbar machen. Nur soviel sei gesagt: Das Ende lässt mich mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht zurück. Was braucht man an einem verregneten Sommertag mehr?

Note: 1