Falk, Isabella: Die Gräfin der Wölfe

Verlag: bookshouse
erschienen:
2013
Seiten:
380
Ausgabe:
ebook
ISBN:
9963724337

Klappentext:

Die lebenslustige und intelligente Prinzessin Amalia von Falkenstein, geboren 1682, lebt in einer Zeit, die geprägt ist von Hexenglauben und aufkommender Vampirhysterie. Die Tochter des Fürsten von Torgelow ist mit einem unglückseligen Makel geschlagen, doch obwohl sie deshalb unter ihrem Stand heiraten muss, ist sie glücklich über ihre Vermählung mit dem Grafen von Falkenstein. Voller Vorfreude auf ihr neues Leben zieht sie mit ihm auf seine Burg. Der Einzug durch das Kleine Dorf wirft dunkle Schatten auf ihre junge Liebe. Ein missgestaltetes Kind wird geboren, kaum dass der Graf und Amalia die kleine Gemeinde passiert haben. Die abergläubigen Dörfler geben der neuen Gräfin die Schuld. Amalias Stand wird immer schwerer, und als sie beginnt, die Milch von Wölfen zu trinken, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, ist es um die Loyalität der Dorfbewohner vollends geschehen. Aberglaube, Gehässigkeit, Furcht und mangelndes Mitgefühl reißen Amalia in tiefe Verzweiflung. Schließlich diagnostiziert der langjährige Hofarzt ihres Gemahls auch noch die teuflische Krankheit: Vampirismus!

Rezension:

In „Die Gräfin der Wölfe“ erzählt Isabella Falk die Geschichte der Fürstentochter Amalia. Von ihrem Leben, ihrem Leid und ihrer Liebe. Vor allem aber auch von dem Aberglauben der im 17. Jahrhundert die Menschen beherrschte. Im ersten Teil des Buches hatte ich noch das Gefühl einen gewöhnlichen historischen Roman zu lesen. Der mir sogar fast zu modern geschrieben war. Es plätscherte ein bisschen vor sich hin ohne wirklich spannend zu werden. Es gab Einblicke in die Zeit wie die Menschen des Adels gelebt haben und wie sie mit dem einfachen Volk in Verbindung standen. Das Leben Amalias war eher langweilig als interessant. Dann aber tritt eine Wendung ein. Die Fürstentochter heiratet unter ihrem Stand und verlässt die väterliche Burg. Ab diesem Zeitpunkt hat mich die Geschichte mehr und mehr in ihren Bann gezogen. Etwas Geheimnisvolles umgibt die Protagonistin. Ihr verzweifelter Versuch schwanger zu werden beherrscht ihr Handeln. Sie beginnt Wolfsmilch zu trinken, was natürlich dazu führt, dass das einfache Volk langsam beginnt sie für eine Hexe oder noch schlimmeres zu halten. Ich fand es sehr spannend zu lesen wie die Menschen darauf reagierten. Als dann noch ein Arzt auftritt, der die Krankheit des Vampirismus untersuchte, konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Seine Thesen waren einfach zu interessant zu lesen.

Gut gefallen hat mir, dass die fiktive Gräfin Amalia von Falkenstein ein reales Vorbild hat. Die Autorin hat hier historische Fakten mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Es entstand ein glaubhaftes und nachvollziehbares Bild dieser Zeit. In einem Nachwort klärt die Autorin dann noch einmal über Fiktion und Wahrheit auf. Das Cover gefällt mir ebenfalls gut, es passt hervorragend zur Geschichte. Die Gräfin und ihre Beziehung zu den Wölfen wird gut dargestellt. 

Mein Fazit:
„Die Gräfin der Wölfe“ ist ein interessanter, historischer Roman. Über das Leben einer jungen Gräfin im 17 Jahrhundert. Vor allem aber über den Aberglauben dieser Zeit und darüber wie es in der Bevölkerung zu dem Glauben an Vampire kam. Mir hat das gut gefallen. „Die Gräfin der Wölfe“ ist der erste Roman von Frau Falk und ich hoffe sie wird noch einige Bücher schreiben, die dann auch in einer Printausgabe erhältlich sind. Ich fand ihr Debüt jedenfalls gelungen.

Note: 2

von Droste, Julia: Die Löwin von Mogador

Verlag: selfpublished
erschienen:
2013
Seiten:
608
Ausgabe:
ebook
ISBN:
3789132187

Klappentext:

Marokko 1836: Die junge Sibylla Hopkins kommt mit ihrem Ehemann in das nordafrikanische Land, um dort das Handelsimperium ihres Vaters auszubauen. Fasziniert von der exotischen Kultur, genießt sie das lebendige Treiben auf den Basaren, die fremden Gerüche und die sirrende Hitze über der Wüste. Für Sibylla steht ausser Frage, dass das Leben hier tausendmal besser als im strengen und kalten Europa ist. Doch als ihr Mann in dunkle Geschäfte verwickelt wird und sie sich in den französischen Offizier André verliebt, muss sie beweisen, wie stark sie ist…

Rezension:

Das Autorenpaar Julia und Horst von Droste schafft es schon mit den ersten Sätzen mich in ihren Bann zu ziehen. Der Erzählstil ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen und so viel es mir nicht schwer mich auf die Reise mitnehmen zu lassen. Die bildhaften Beschreibungen machten es mir möglich mir alles gut vorstellen zu können. Ich war genau wie Sibylla gefangen von der Welt des Orients. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und manche von ihnen hatten es mir vom ersten lesen an gleich angetan. Wie z.B. André, der französische Offizier oder Sibylla selbst. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte um Sibylla über einen Zeitrahmen von 20 Jahren spielte. So kann der Leser Sibylla und ihre Familie einen Großteil ihres Lebensweges begleiten. Sie erlebt Höhen und Tiefen, begegnet der Liebe ihres Lebens und verliert sie wieder. Sie bekommt Kinder die dann selbst zu Protagonisten werden und an deren Leben man ebenfalls teilhaben darf. Ich mag solche generationsüberschreitenden Geschichten sehr. Dadurch gewinnt die Geschichte an Intensität und Glaubwürdigkeit. Neben diesen Liebesgeschichten, ja es sind mehrere, erhält der Leser auch Einblick in die politische Situation Marokkos. Es gab Unruhen in dieser Zeit, die gut in die Geschichte um Sibylla eingewoben wurden. Das Leben der Frauen des Sultans wird genauso beschrieben wie das Leben der einfacheren Leute. Ebenfalls interessante Einblicke gibt es in den Anbau von Safran. Gerade solche geschichtlichen Details lese ich einfach gern und macht so einen Roman für mich erst zu einem interessanten Buch. 

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es zeigt eine verschleierte Frau, so zart gezeichnet als wäre sie eine Fata Morgana. Die Farben sind in zarten Rosétönen gehalten. Das Cover passt für mich sehr gut zu dem Titel des Buches „Die Löwin von Mogador“ und jetzt nach Beendigung des Buches finde ich auch, dass es sehr schön zum Inhalt passt.

In einem kleinen Nachwort erläutert das Autorenpaar noch einmal kurz was Fiktion und Wahrheit ist, für mich ist sowas immer sehr wichtig, ich lese das einfach gern. Leider fehlt hier ein Personenregister, eine nette kleine Karte von Marokko wäre auch schön gewesen.

Mein Fazit:
„Die Löwin von Mogador“ ist ein historischer Roman aus der Mitte des 19 Jahrhunderts über eine junge Frau die die Freiheit sucht und dabei ist sich selbst zu verlieren. Es ist eine großartige Liebesgeschichte eben wie aus 1001 Nacht ohne dabei kitschig zu werden. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und kann es nur jedem ans Herz legen der gern historische Romane liest. Es enthält alles was so ein Buch braucht. Eine großartige Liebesgeschichte, viel Spannung, ein paar Intrigen und einfach traumhafte Schilderungen der Landschaft und des Lebens aus dem Orient. Für mich eine unbedingte Buchempfehlung.

Einen kleinen Wermutstropfen hat die Geschichte am Ende dann aber doch. „Die Löwin von Mogador“ gibt es leider nur in E-Bookform. Ich hätte es lieber als richtiges Buch in Händen gehalten. Allerdings spricht der Preis dann seine ganz eigene Sprache und für gerade mal 6,13€ bekommt der Leser sehr viel Geschichte geliefert.

Note: 1

Jeffries, Sabrina: Spiel der Herzen

Band 2 Hellions of Halstead Hall Serie

Originaltitel: A hellion in her bed
Verlag:
LYX
erschienen:
2012
Seiten:
400
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802586832
Übersetzung:
Antje Görnig

Klappentext:

Als notorischer Spieler kann Lord Jarret Sharpe keiner Herausforderung widerstehen. Schon gar nicht einer, die so entzückend ist wie die hübsche Annabel Lake. Doch als die beiden eine gewagte Wette eingehen, weiß Jarret noch nicht, was in Wahrheit auf dem Spiel steht: sein Herz.

Rezension:

Der Erzählstil von Sabrina Jeffries ist einfach zu lesen und zudem modern gehalten. Dementsprechend schnell war das Buch gelesen. Die Geschichte spielt zwar im Jahre1825 in England, könnte aber genauso gut in der heutige Zeit spielen. Bei „Spiel der Herzen“ handelt es sich um einen Liebesroman mit historischem Hintergrund. Interessant fand ich die Einblicke ins Bierbrauer Gewerbe. Dieser Teil scheint gut recherchiert zu sein und war für mich stimmig.

Die Protagonistin Annabel Lake hat die Autorin mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet und so gab es manches Wortgefecht mit ihr und Jarret, diese Szenen fand ich äußerst amüsant und haben mich gut unterhalten. Die Liebesszenen hat die Autorin wohldosiert und nicht zu übertrieben gestaltet. Auch diese haben mir gut gefallen und Lust auf mehr gemacht.

Das es sich bei diesem Roman um einen zweiten Teil einer Serie handelt, stört beim Lesen nicht weiter. Die Geschichten sind in sich abgeschlossen und lassen sich wunderbar einzeln lesen. Ich habe jedenfalls nichts vermisst, obwohl ich Band eins noch nicht gelesen habe. Was sich wohl durch die ganzen Bücher wie ein roter Faden zieht ist das Geheimnis um den Tod der Eltern von Lord Jarret. Er wuchs mit seinen Geschwistern bei seiner Großmutter auf und so handelt jedes Buch immer überwiegend von einem Engel. In diesem Fall eben von Jarret und Annabel.

Mein Fazit:
„Spiel der Herzen“ ist ein unterhaltsamer leichter Liebesroman für kuschelige Stunden am Kamin. Er lies sich zügig lesen und hat mich einige Stunden lang gut unterhalten und obendrein neugierig gemacht, was es mit dem Familiengeheimnis auf sich hat und so bin ich gespannt auf die anderen Bände. Empfehlen kann ich es jedem der gern leichte Unterhaltung liest und Romanzen bevorzugt.

Note: 2

Büchle, Elisabeth: Wohin der Wind uns trägt

Verlag: Gerth
erschienen:
2012
Seiten:
576
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3865916813

Klappentext:

South Carolina 1847: Nach einigen Schicksalsschlägen überredet die 18-jährige Joanna Steinmann ihren älteren Bruder Stewart, sie und ihre vier jüngeren Schwestern auf einen Treck in den Westen mitzunehmen.

Auf der langen und beschwerlichen Reise gerät Joanna immer wieder in bedrohliche Situationen. Währenddessen ist Joannas Freundin Linda in der Heimat einer Intrige auf der Spur, die auch den Steinmanns gefährlich werden könnte.

Rezension:

Der leichte und dennoch bildhafte Erzählstil der Autorin hat mich gleich in diese Geschichte  und ins Jahr 1847 gezogen. Ich hatte zeitweise einfach das Gefühl direkt mit Joanna und ihrer Familie auf dem Treck gen Westen zu sein. 

In mehreren Erzählsträngen schildert die Autorin nun das Leben der Familie Steinmann auf dem Treck und das Schicksal der zu Haus gebliebenen Schwester Denise und der gemeinsamen Freundin Linda. Geschickt versteht es die Autorin immer dann den Erzählstrang zu wechseln wenn es gerade ganz besonders spannend ist und man eigentlich lieber bei Joanna weiter lesen möchte und dann beim nächsten Wechsel lieber bei Linda geblieben wäre. Diese Wechsel haben mir gut gefallen und die Spannung hoch gehalten.

Die Protagonisten haben ihre Ecken und Kanten und sind zum Teil recht eigenwillig und auch widerspenstig. Vor allem Joanna, die ihre Meinung immer laut vertritt und jede Gelegenheit für einen kleinen Schlagabtausch nutzt, hat mir großen Lesespaß bereitet. Aber auch die Anderen sind in ihrer Art liebenswürdig oder richtig böse Figuren, die die Geschichte aber eben auch spannend machen. Die Mischung hat mir gut gefallen.

Auch wenn Elisabeth Büchle hier die Reise in einem Treck schildert und es immer wieder zu humorvollen Dialogen kam, hat sie nicht die Strapazen die damals herrschten außer acht gelassen.  Sie hat von den Anstrengungen und Gefahren berichtet, dabei aber auch die Schönheit der Landschaften geschildert. Gerade diese Mischung aus Gefahr, täglichem Leben und die Art und Weise wie diese Familien damit umgingen, macht den Roman so fesselnd.

Elisabeth Büchle schafft es immer wieder das Zwischenmenschliche so hervorzuheben, dass man als Leser das Gefühl bekommt die Figuren persönlich zu kennen oder zumindest gern einmal kennen lernen würde. 

Ich selbst habe noch nicht viel über die Besiedelung Nordamerikas gelesen. Ich kenne diese Geschichten nur aus dem TV, aus den einschlägigen Westernfilmen oder vielleicht noch mal aus einem anderen guten Film. Hier einmal das Schicksal einer Familie zu lesen, die hauptsächlich aus Frauen bestand war interessant und spannend und sehr unterhaltsam.

Mein Fazit: „Wohin der Wind uns trägt“ ist ein historischer Roman aus der Zeit der Besiedelung des Westens von Amerika. Er ist Abendteuer- und Liebesroman und dabei gefühlvoll und mitreißend. Ich hatte viele aufregende und spannende Lesestunden und ich würde sehr gern noch einmal zu Joanna und ihrer Familie zurückkehren und lesen wie es ihnen in Oregon oder wo immer der Wind sie hingetragen hat, ergangen ist.

Note: 1

Klassen, Julie: Das Mädchen im Torhaus

Originaltitel: The Girl in the Gatehouse
Verlag:
SCM Hänssler
erschienen:
2012
Seiten:
444
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3775153519

Klappentext:

Ein verlassenes Torhaus dient Mariah Aubrey als neues Zuhause. Vom Vater verstoßen muss sie sich ein neues Leben aufbauen. Nicht leicht für eine junge Frau im Jahr 1813. Doch Mariah hat eine Begabung: Sie ist eine talentierte Schriftstellerin und beginnt unter einem Pseudonym zu schreiben. Doch als der junge Marineoffizier Matthew das Anwesen übernimmt, gerät alles durcheinander. Mariah hat nicht damit gerechnet, sich jemals wieder zu verlieben und muss sich nun ihrer Vergangenheit stellen.

Rezension:

Die Autorin Julie Klassen war mir bis zu „Das Mädchen im Torhaus“ unbekannt, doch schnell war ich gefangen von ihrer Art zu erzählen. Sie hat es geschafft mir das Leben und die Art zu denken aus dem 19. Jahrhundert näher zu bringen. Ihr Erzählstil lässt sich flüssig lesen und es viel mir sehr leicht mit Mariah zu leben. Ihren Alltag zu erleben und gemeinsam mit ihr neue Menschen kennen zu lernen.

Besonders gut gefallen hat mir, ihre Art die Doppelmoral dieser Epoche dazustellen. Ein Mann konnte im Wesentlichen machen was er wollte. Bei einer Frau sah das ganz anders aus. Einmal auch nur mit einem Mann allein in einem Raum ein  paar Minuten oder gar Stunden verbracht, schon galt man als Frau mit fragwürdigem Ruf. Mariah Aubrey hat nicht nur das getan. Sie schreibt außerdem noch Romane für Frauen, auch dies war eine Tat die eine Frau mit Anstand nicht im 19 Jahrhundert tun durfte. Aber nicht nur die Probleme von Frauen spricht Frau Klassen hier an. Auch die Not der Armen ist Thema ihrer Geschichte. So erlebt der Leser mit, wie die Menschen im Armenhaus untergebracht waren und dort leben mussten.

Im Vordergrund der Geschichte steht aber die Liebesgeschichte zwischen Mariah und Matthew. Mir hat gut gefallen wie sie sich vorsichtig einander annähern und die Gefühle für einander sich erst langsam an die Oberfläche kämpfen und alte Wunden schließen. Es hat Spaß gemacht Mariah und ihre Freundin Dixon dabei zu beobachten und ihr Leben eine zeitlang zu teilen. Ich fand die einzelnen Charaktere wunderbar beschrieben und gestaltet. Voller Leben und irgendwie zum Greifen nah. Gerade die vielen Randfiguren und einzelnen Geschichten des Alttages machen diese Geschichte lebendig und damit auch glaubwürdig.

Das Cover gefällt mir hier auch ausgesprochen gut. Es ist ein Torhaus abgebildet wie es in dieser Zeit wohl so einige gab. Außerdem ist eine junge Frau zu sehen, die hervorragend in die Geschichte zu passen scheint.

Mein Fazit: „Das Mädchen im Torhaus“ ist ein wunderbarer historischer Liebesroman, der die Leser ins Jahr 1813 entführt. Er unterhält und ist etwas fürs Herz. Der Leser erfährt so ganz nebenbei dann auch noch einiges aus dem Leben dieser Epoche,  die Art zu leben und der Moral der Zeit. Mir hat es gut gefallen und ich kann den Roman nur jedem empfehlen, der solche ruhigen Bücher mag.

Note: 2+