Vanek, Tereza: Im Dienst der Gräfin

Verlag: Drachenmond
erschienen:
2014
Seiten:
420
Ausgabe:
Broschur
ISBN:
393198981X

Klappentext:

1606: Durch eine Seuche zur Waise geworden, gelangt die 17-jährige Emilia in die Dienste der Gräfin Elisabeth Bathory, der mächtigsten Frau Ungarns. Emilia ist glücklich über die Möglichkeit ihrer Berufung zur Gewandschneiderin folgen zu können, doch schon bald überschatten Todesfälle und Misshandlungen das Leben am Hof. Obwohl Emilia in der Gunst der Gräfin steht, die ihre Fähigkeiten schätzt und ihr vertraut, erkennt sie eine dunkle Seite an ihrer neuen Dienstherrin. Als sie sich in Istvan verliebt, der ebenfalls schicksalshaft mit Elisabeth verbunden ist, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und Emilia gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus seelischen Abgründen und politischen Ränkespielen.

Rezension:

Es ist zu Beginn des 17. Jahrhunderts als die Geschichte der Gräfin Elisabeth Bathory erzählt wird. Sie ist die mächtigste Frau Ungarns dieser Zeit und ist in die Geschichte als die Blutgräfin eingegangen. Die 17-jährige Emilia entstammt einer Familie von Gewandschneidern. Ihre Eltern und Geschwister sind einer Seuche zum Opfer gefallen und die Verwandten die sie aufgenommen haben waren ihrer Überdrüssig. Als sich ihr dann die Möglichkeit bittet, in den Dienst der Gräfin zu treten nutzt sie ihre Chance. Sie hofft auf eine Kariere als Gewandschneiderin. Leider kommt es etwas anders als gedacht. Seltsame Todesfälle begleiten ihren Weg, auch scheint die Gräfin nicht überall beliebt zu sein. Emilia kann zwar ihr Vertrauen gewinnen, aber die Angst bleibt. Intrigen des Adels und Rangeleien unter den Dienstboten tragen ebenfalls nicht unbedingt zu einem harmonischen Leben bei. Einzig István bringt ein wenig Licht in Emilias Leben.

Tereza Vanek beginnt ihre Geschichte mit der fiktiven Emilia. Das Mädchen ist eine Waise und versucht ihr Leben zu meistern. Die Höhen und Tiefen die sie dabei meistern muss werden ausführlich geschildert. Sie tritt in den Dienst der Gräfin Elisabeth Bathory. Die Gräfin ist eine historisch bekannte Frau aus dem Hochadel Ungarns des 17.Jahrhunderts. In die Geschichtsschreibung ist sie als die Blutgräfin eingegangen. In ihrem Umfeld hat es immer wieder Todesfälle mit jungen Frauen gegeben. Auch Emilia wird damit hinein verstrickt. Die Autorin hat hier geschickt historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte verknüpft. Es ist so ein sehr lebhaftes Bild dieser Zeit entstanden. In ihrem Nachwort erklärt Frau Vanek, dass es leider nicht sehr viele glaubwürdige Aufzeichnungen zu der Gräfin gibt, aber so wie die Geschichte hier erzählt wird, könnte sie durch aus gewesen sein. Sie ist packend erzählt und einmal begonnen fällt es überhaupt schwer wieder aufzuhalten. Der Leser begleitet Emilia von Deutschland aus ins ferne Ungarn, entdeckt gemeinsam mit ihr ein neues Land und lernt andere Menschen kennen. Sie erlebt dabei nicht nur mysteriöses und fremdes sondern lernt auch die Liebe kennen. Die Protagonisten sind hier nicht einfach nur schwarz/weiß sondern sehr vielschichtig und auch nicht immer leicht zu durchschauen. Vor allem István gibt Rätsel auf. Emilia geht als junges Mädchen mit ihren eigenen Träumen mit der Gräfin nach Ungarn, aber sie wächst an ihren Aufgaben und mit ihren Erlebnissen.

Ein weiter Erzählstrang klärt die politische Situation im Land. Die Gräfin ist eine reiche und mächtige Frau und hat dementsprechend Feinde. Von diesen politischen Verstrickungen erzählt Frau Vanek. Der Leser erhält einen kleinen Einblick in das Machtgefüge der Zeit und vor allem darin wie mit Menschen verfahren wurde, die einfach nur den Mächtigen im Weg waren. Sehr interessant zu lesen.

Am Ende des Buches gibt es ein Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt und ein Personenverzeichnis hilft dabei sich beim Lesen mit den Namen zu Recht zu finden. Gerade die ungarischen Namen sind ja nicht immer so leicht zu behalten.

„Im Dienst der Gräfin“ ist ein interessanter historischer Roman, der sich im Inhalt an historische Fakten anlehnt. Er ist glaubwürdig und spannend erzählt. Mit Protagonisten die einem ans Leseherz wachsen, mit denen man mitleiden und mitfiebern kann und denen man am Ende nur wünscht, sie mögen ihr Leben in Frieden leben können.

Note: 2+

Schier, Petra: Der Hexenschöffe

Verlag: Rowohlt
erschienen:
2014
Seiten:
512
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3499268000

Klappentext:

Eine wahre Geschichte aus dunkler Zeit. Anno 1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Schon einige Jahre zuvor traf es auch das beschauliche Rheinbach – eine Zeit, an die sich keiner gern erinnert. Und nun hat der Kurfürst den Hexencommissarius erneut in die Stadt beordert. Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Sein Weib Kunigunde gehört zur «versengten Art»: Angehörige ihrer Familie wurden damals dem Feuer überantwortet. Löher glaubt nicht an Hexerei und an die Schuld derer, die vor Jahren den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten. Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt der Schöffe nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft ..

Rezension:

Im 17. Jahrhundert brennen die Scheiterhaufen in ganz Deutschland. Der Hexenwahn geht um. Im Jahre 1636 in Rheinbach versucht der Schöffe Hermann Löher dagegen anzugehen. Auch er und seine Familie sind der Inquisition aufgefallen. Schon vor Jahren wurden Familienmitglieder angeklagt und hingerichtet. Löher selbst glaubt nicht daran das es Hexen und Zauberer gibt, er scheut auch nicht davor zurück sich in dieser Richtung zu äußern. Solch ein Verhalten ist gefährlich und so hat er zu Recht Angst um seine Frau und seine Kinder.

Die Autorin schildert hier spannend und vor allem detailgetreu die Ereignisse dieser Zeit. Gekonnt hat sie die wenigen historisch belegten Tatsachen mit einer fiktiven Handlung verknüpft. So ist ein lebhaftes Bild dieser Zeit entstanden. Die Ängste der Menschen, ihre Furcht selbst angeklagt und verurteiltet zu werden, ist deutlich spürbar. Der historische Hintergrund für sich sorgt schon für eine spannende Geschichte. Die einzelnen Charaktere, wie Hermann Löher oder sein Sohn Bartel sowie auch deren Gegner, sind gut ausgearbeitet und facettenreich gestaltet. Mit Hermann Löher geht der Leser gemeinsam den Weg in die Prozesse und versucht zu beweisen, dass die Frauen unschuldig waren.

Kunigunde, seine Frau steht ihm zur Seite und auch sein Sohn, Bartel wird mit eingebunden. Mit ihrer Hilfe entsteht ein Gesamtbild dieser Zeit. So wird von alten Bräuchen erzählt, von den Jugendverbindungen und das sich langsam herantasten an die Mädchen. Durch diese Szenen wird die sonst eher düstere Geschichte ein wenig umgänglicher und heller. So macht es Spaß diese Geschichte zu lesen. Dies ist mal eine Stimme zu den Hexenprozessen die von den Zweifeln der Menschen erzählt, von ihren Ängsten und Nöten und vor allem davon, dass es Menschen gab die nicht an die Schuld der Frauen und Männer glaubten. Sie wollten helfen und haben ihr eigenes Leben dafür riskiert. Leider wird auch von der ganzen Grausamkeit erzählt der diese Prozesse mit sich brachte, denn auch die Art der Foltermethoden werden geschildert, also nicht immer was für schwache Nerven.

Textzeilen aus alten Briefen von Hermann Löher, die über den einzelnen Kapiteln stehen, lassen die gesamte Geschichte authentisch wirken, diese Auszüge haben mir gut gefallen. Am Ende gibt es dann noch ein ausführliches Nachwort der Autorin, indem sie Fiktion und Wahrheit klärt.

„Der Hexenschöffe“, ein historischer Roman über den Schöffen Herman Löher aus Rheinbach. Er erzählt von den Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts, von den Ängsten der Menschen aber auch von ihrem Leben und ihren Bräuchen. Für mich ist dieser Roman der wohl Beste aus der Feder von Petra Schier und ich hoffe es werden noch einige dieser Art folgen.

Note: 2+

Stolzenburg, Silvia: Der Teufelsfürst

Band 1 Vlad Draculea Trilogie

Verlag:
Bookspot
erschienen:
2013
Seiten:
400
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3937357750

Klappentext:

Die politischen Entwicklungen Mitte des 15. Jahrhunderts zwingen den Fürsten der Walachei, Vlad Dracul II., sich dem Herrscher des Osmanischen Reiches zu unterwerfen. Er überlässt Sultan Murad II. seine beiden jüngeren Söhne als Faustpfand. Am Hof in Edirne werden der sechzehnjährige Vlad und sein elfjähriger Bruder Radu zum Opfer von Folter und Missbrauch. Doch die Misshandlungen können den Stolz des Älteren nicht brechen. Während Radu sich in sein Schicksal ergibt, kämpft Vlad erbittert um seine Freiheit. Als Mitglied des Drachenordens darf er seinen Glauben nicht verraten. Der Wunsch nach Rache für all die Demütigungen steigert seinen Überlebenswillen. Zur gleichen Zeit wird die junge Zehra von Katzenstein in Ulm der Hexerei und des Mordes an ihrem Vater angeklagt. Falsche Zeugen beschwören ihre Täterschaft. Das Gericht verurteilt Zehra und verhängt eine lebenslängliche Verbannungsstrafe über sie. Mittellos, verzweifelt und ohne Schutz muss sie ihre Heimatstadt verlassen und sich den Gefahren stellen, welche vor den Toren der Stadt lauern. Trotz der Strafandrohungen des Gerichts macht sich ihr Bruder Utz kurz nach der Verbannung auf die Suche nach seiner Schwester. Doch Zehra ist wie vom Erdboden verschwunden.

Rezension:

„Der Teufelsfürst“ ist der Auftakt zu einer Trilogie um die historisch belegte Person Vlad Draculea. Die Autorin erzählt hier in einem leicht zu lesenden Erzählstil, eine Geschichte über das Leben dieses Fürsten wie es gewesen sein könnte. Sie versucht begreiflich zu machen wie aus einem Jungen aus einer Fürstenfamilie ein Teufelsfürst werden kann. Ihre Darstellungen sind lebhaft und facettenreich und waren mir teilweise sogar schon zu bildhaft, da Frau Stolzenburg auch nicht davor zurückschreckte diverse Foltermethoden ziemlich eingehend zu schildern. Für den Verlauf und dem Verständnis von Vlad sind diese Szenen aber wichtig und sie sorgen für die notwendige Glaubhaftigkeit.

In einem zweiten Erzählstrang wird dann die Geschichte von Zehra von Katzenstein geschildert. Ihr Leben ist bestimmt nicht weniger spannend, er sorgt aber trotzdem immer wieder dafür, dass ein wenig Ruhe in die Geschichte kommt und der Leser entspannt weiter lesen kann, jeden falls ging es mir so. In beiden Erzählsträngen schildert die Autorin aber auch das Leben dieser Zeit, die Menschen dieser Zeit und auch ein bisschen die Sitten dieser Zeit, dies hat mir gut gefallen.

Cover/Aufmachung: Das Cover zeigt einen düsteren Fürsten von einer schaurigen Burg. Es passt zum Titel und auch zum Inhalt. Mir gefällt es. Gleich zu Beginn ist eine schöne Karte Europas, an Hand derer der Leser nachvollziehen kann wie weit die zurückgelegten Entfernungen sind. Bevor es dann losgeht mit der Geschichte gibt es noch ein Personenregister und am Ende ein Nachwort der Autorin welches Fiktion und Wahrheit trennt. Mir hat die gesamte Aufmachung gut gefallen. .

Mein Fazit: „Der Teufelsfürst“ ist ein interessanter, historischer Roman über einen Fürstensohn den man eigentlich nur anders kennt (als blutsaugenden Vampir aus den Romanen von Bram Stoker), mir hat er hier eindeutig besser gefallen. Obwohl dieses Buch sicher nichts für schwache Nerven ist, hat er mich gut unterhalten und ich finde es nur sehr schade, dass Teil 2 erst im nächsten Frühjahr erscheint und ich erst dann erfahre wie es mit Vlad und Zehra weitergeht.

Note: 2+

Stolzenburg, Silvia: Das Reich des Teufelsfürsten

Band 2 Vlad Draculea Trilogie

Verlag: Bookspot
erschienen:
2014
Seiten:
464
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3937357866

Klappentext:

Dies ist ein Roman über die historische Figur des Woiwoden Vlad Draculea, Fürst der Walachei, durch Bram Stoker weltbekannt als Graf Dracula. Es ist keine Geschichte über Vampire oder andere blutsaugende Kreaturen, welche die Nächte unsicher machen. Es ist die Geschichte einer Person aus Fleisch und Blut, die Geschichte eines Überlebenskampfes, eines Kampfes um Macht, Liebe und Anerkennung. Dieser Roman schließt nahtlos an seinen Vorgänger, Der Teufelsfürst, an, dessen Gegenstand Kindheit und Jugend des Fürsten sind.

Rezension:

Hier geht es nun weiter im zweiten Teil um Vlad Draculea dem Fürsten der Walachei im 15.Jahrhundert.
Vlad ist inzwischen in seine Heimat zurückgekehrt und regiert mit harter und grausamer Hand. Seine Geliebte Zehra von Katzenstein lebt mit ihrem Sohn Carol in einem Kloster in den Karpaten. Sehnsüchtig wartet sie darauf den geliebten Mann wieder in die Arme schließen zu können. Doch Vlad will erst alle seine Feinde ausmerzten, um ihr dann eine sicher Zukunft bieten zu können.

In Ulm leben Sophia und Ihr Mann Utz von Katzenstein mehr nebeneinander her als gemeinsam. Utz versucht vor dem kalten Heim zu fliehen und ist oft als Kaufmann auf Handelsreisen. Sophia hadert mit ihrem Schicksal und kann nicht begreifen warum sie ihrem Mann die Schuld nicht verzeihen kann. Dann trifft Utz eine Entscheidung die ihrer aller Leben verändern soll.

Dieser zweite Band schließt nicht direkt an den ersten Teil an, es sind 8 Jahre vergangen und aus dem Jüngling Vlad Draculea ist ein Mann geworden der die Verantwortung für sein Reich übernehmen kann und will. Leider auch ein sehr grausamer Herrscher. Der Erzählstil von Silvia Stolzenburg ist eigentlich leicht und locker zu lesen, so fliegen die Seiten nur so dahin. Leider ist die Geschichte selbst aber so grausam und düster, dass man sie eben nicht so einfach weg lesen kann. Die historische Figur des Vlad Draculea gibt hier einfach den Weg vor. Auch wenn vielleicht nicht alles so war wie es überliefert wurde, so ist doch bekannt, dass er dazu neigte seine Feinde pfählen zu lassen. Er hat sich so  einige grausige Foltermethoden einfallen lassen, die die Autorin dann auch beschrieben hat. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass nicht nur dieser Fürst zu solchen Taten fähig war. Schon im ersten Band „Der Teufelsfürst“ findet der Leser heraus wie in dieser Zeit mit Gefangenen umgegangen wurde und wo der Fürst der Walachei sein Handwerk gelernt hat.

Der zweite Erzählstrang gilt der Familie von Sophia von Katzenstein aus Ulm. Sie und ihr Mann sowie ihre gemeinsamen Söhne bringen ein wenig Licht in die Geschichte. Sie nehmen die Düsternis und bringen Hoffnung. Auch wenn Sophias Geschichte nicht unbedingt etwas mit der von Vlad gemeinsam hat, ist sie wichtig eben weil sie ein bisschen Liebe und Leichtigkeit bringt, ohne sie wäre die Geschichte von Vlad Draculea wohl schwer zu ertragen gewesen. Die Autorin hat es geschickt verstanden die beiden Handlungsstränge miteinander zu verbinden und an den richtigen Passagen von einem zum anderen zu wechseln. Es blieb die ganze Zeit über spannend.

Am Beginn des Buches befindet sich ein Namensverzeichnis, welches schon mal Aufschluss darüber gibt welche Protagonisten historisch belegt sind und welche Fiktiv. An Hand einer Karte kann der Leser den Weg nachverfolgen den Utz zurücklegt und auch wo die einzelnen Schlachten stattgefunden haben. Ein Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit klärt ist am Schluss dann auch vorhanden und nochmals sehr informativ.

„Das Reich des Teufelsfürsten“ ist zwar ein fiktiver Roman, aber über einen Fürsten der real war und auch heute noch ist. Allerdings hat diese Geschichte nichts mit Vampiren zu tun, auch wenn dieser Mythos wohl auf ihn zurückzuführen ist. So wurde der Fürst der Walachei auf Grund seiner Grausamkeit auch Dracul genannt, was so viel wie Teufel heißt. Leser die gern über diesen Fürsten lesen möchte sei aber geraten zuerst den ersten Teil „Der Teufelsfürst“ zu lesen, da die beiden Bücher aufeinander aufbauen und nicht unabhängig voneinander zu lesen sind. Dann aber können sie in eine spannende Geschichte abtauchen. Spannend, glaubwürdig aber auch gruselig und grausam.

Note: 2

Henneberg, Marion: Schwert und Lilie

Verlag: Ullstein
erschienen:
2014
Seiten:
464
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
354828566X

Klappentext:

Vor der jungen und schönen Lukardis von Wartenberg liegt ein aussichtsreiches Leben. Doch als die Burg ihres Vaters infolge einer Fehde mit dem Abt zu Fulda im Jahr 1265 zerstört wird und sie eine Pflichtehe eingehen muss, beginnt ein wahrer Alptraum. Erst die nicht standesgemäße, aber tiefe Freundschaft mit der Kaufmannswitwe Hilda lässt Lukardis frischen Lebensmut schöpfen. Als sie dem Ritter Raban von Elfershausen begegnet, erkennt Lukardis entsetzt, wer hinter der unheilvollen Fehde steckt. Nun muss sich Lukardis zwischen der Loyalität zur Familie und der Sehnsucht zweier Herzen entscheiden.

Rezension:

Der Roman von Marion Henneberg „Schwert und Lilie“ lässt sich leicht und locker lesen. Dies ist bereits ihr vierter, historischer Roman und wieder einmal schafft sie es scheinbar mühelos den Leser in eine vergangene Zeit mitzunehmen.

Mit der Protagonistin Lukardis  kann der Leser schnell mit fiebern und bangen. Sie wirkt sympathisch und nett, aber manchmal auch ein bisschen unbeholfen. Zu Beginn der Geschichte ist sie aber auch noch ein ganz junges Mädchen. Sie muss viel erdulden bis aus ihr eine selbstbewusste junge Frau wird. Der Leser begleitet sie auf diesem Weg. Der Charakter der Lukardis ist zwar fiktiv, die Geschichte aber rund um die Ereignisse der Ebersburg und um den Abt von Fulda Bertho II. ist historisch belegt. So wie die Autorin die Ereignisse hier schildert, könnten sie sich durchaus zugetragen haben. Sie wirken jedenfalls glaubwürdig und authentisch. Geschickt hat es Frau Henneberg geschafft Fiktion und Wahrheit hier miteinander zu verbinden und so zu vermischen, dass eine lebhafte Geschichte aus dem 13.Jahrhundert entstanden ist. Mit Höhen und Tiefen und mit Protagonisten die einige Intrigen zu durchstehen hatten. Mit Hilda, der Kaufmannsgattin wurde Lukardis ein Charakter an die Seite gestellt, die ihr hilft den richtigen Weg zu finden. Auch wird durch die Verbindung zu Hilda klar, wie wichtig gerade Freundschaften in Krisenzeiten sind.

Raban von Elfershausen ist hier der strahlende Held und sorgt mit seinen blauen Augen für die nötige Romantik. Denn auch eine Liebesgeschichte gibt es hier. Es macht einfach Spaß zu sehen wie er und Lukardis sich kennenlernen und wie sie umeinander schleichen. Bei aller Leichtigkeit wird aber trotzdem deutlich wie schwer es gerade für eine Frau in dieser Zeit war sich zu behaupten. Henneberg schildert dies in anschaulichen Worten.

Dieser historische Roman startet gleich mit einem Personenregister in welchem die historischen Protagonisten gekennzeichnet sind. Der Prolog versetzt den Leser unmittelbar auf die Wartburg und schmeißt ihn sozusagen mitten in das Geschehen. Ein Epilog lässt die Geschichte dann am Ende sanft ausklingen und ein Nachwort der Autorin erklärt ausführlich Fiktion und Wahrheit.

„Schwert und Lilie“ ist ein historischer Roman, der den Leser mitnimmt auf Burgen und in Dörfer des 13. Jahrhunderts. Von Freundschaft und Vertrauen ist die Rede, von Verrat und Betrug. Auch die Liebe hat hier ihren Platz gefunden. Die Geschichte liest sich locker und flüssig und sorgt so für angenehme Lesestunden.

Note: 2