Bold, Emily: The Curse – Vanoras Fluch

Band 1 The Curse Trilogie

Verlag:
selfpublished
erschienen:
2012
Seiten:
382
Ausgabe:
ebook/Taschenbuch
ISBN:
1477678603

Klappentext:

Die Außenseiterin Samantha findet im Nachlass ihrer Großmutter ein altes Amulett. Wenig später führt ein Schüleraustausch die Siebzehnjährige nach Schottland. Kaum bei ihrer Gastfamilie angekommen, wird sie bereits von den Sagen und Mythen des Landes in den Bann gezogen. Als sie dann auch noch den attraktiven Schotten Payton kennenlernt, gerät ihre Welt vollends aus der Bahn. Der mysteriöse Highlander erobert Sams Herz im Sturm. Im Strudel der Gefühle bemerkt sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt, denn was sie nicht ahnt: Paytons Vergangenheit birgt ein dunkles Geheimnis. Ein Geheimnis, das die Schicksale ihrer beider Familien seit Jahrhunderten untrennbar miteinander verbindet und welches nun auch Sam in Lebensgefahr bringt …

Rezension:

Zuerst war ich überrascht… überrascht, weil ich nicht mit einem Jugendbuch gerechnet hatte. Als ich mich dann auf den jugendlichen Schreibstil eingelassen hatte, riss mich die Geschichte um Samantha und Payton einfach mit und ließ mich bis zum Schluss des Buches auch nicht mehr los.

Emily Bold hat einen unheimlich flüssigen Schreibstil, der es einem leicht macht, sich in die Geschichte fallen zu lassen. Zudem wechselt sie bei „Vanoras Fluch“ die Erzählperspektiven (Ich-Erzähler und dritte Person), so dass man als Leser das Gefühl hat sowohl Samanthas Gefühlswelt gut zu kennen, als auch alle anderen Personen und Geschehnisse genau im Blick zu haben.

Das Buch lebt außerdem von den vielen liebevoll beschriebenen Schauplätzen in Schottland und man kann geradezu vor dem inneren Auge sehen, wie Sam dieses schöne raue Land entdeckt. Außerdem ist die Geschichte auch richtig spannend und fantastisch angehaucht, wobei es sehr erfrischend ist, dass es mal nicht um Vampire, Gestaltwanderer oder ähnliches geht.
Ich muss sagen, dass mir die Charaktere sehr gut gefallen haben und sie auch sehr vielschichtig beschrieben worden sind. Die aufkeimende Liebe zwischen Samantha und Payton ist einfach schön mitzuerleben und ich gestehe, dass ich sehr darauf hin gefiebert habe bis die Beiden sich endlich näher gekommen sind.

Das Einzige was mir nicht so gut gefallen hat war der sehr schnelle Schluss der Geschichte, obwohl wegen Band 2 noch ein paar Dinge offen bleiben. Außerdem fand ich eine Nebenhandlung mit Paytons Bruder am Schluss zu abrupt herbeigeführt, da hätte es mir besser gefallen, wenn nur Andeutungen gemacht und in Band 2 dieser Handlungsstrang vertieft worden wäre.  Aber alles in allem habe ich dieses Buch gerne und schnell gelesen und ich bin sehr gespannt auf die weiteren Teile von „The Curse“ und möchte jetzt unbedingt bald einen Historical der Autorin lesen, da ihr Schreibstil mir unheimlich gut gefällt!

Note: 2+

Monir, Alexandra: Timeless

Band 1 Timeless Serie

Originaltitel: Timeless
Verlag:
Heyne fliegt
erschienen:
2012
Seiten:
352
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3453267583
Übersetzung:
Antoinette Gittinger

Klappentext:

Als die Mutter der 17-jährigen Michele Windsor bei einem Unfall ums Leben kommt, verliert Michele auf einen Schlag alles, was ihr lieb war: ihre Familie, ihre Freunde, ihre gewohnte Umgebung. Denn sie muss zu ihren Großeltern, die sie nie kennengelernt hat, nach New York ziehen. In deren luxuriösem Appartement fühlt Michele sich verloren – bis sie bei ihren Streifzügen durch die mit Antiquitäten vollgestellten Räume auf das Tagebuch eines ihrer Vorfahren stößt. Was Michele nicht ahnt: Das Tagebuch ist ein magisches Portal in die Vergangenheit. Ehe sie sichs versieht, findet sie sich plötzlich auf einem Maskenball im New York des Jahres 1910 wieder. Dort begegnet sie einem jungen Mann, den sie nur zu gut kennt. Nacht für Nacht blickt sie in seine tiefblauen Augen, ist gebannt von seinem umwerfenden Lächeln – in ihren Träumen. Dass Michele ihm jetzt leibhaftig gegenübersteht, verändert alles. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit, um eine unmögliche Liebe wahr werden zu lassen.

Rezension:

Der erste Band der Timeless Serie beginnt vielversprechend. Alexandra Monir hat eine hübsche, sehr flüssige Schreibe, die es leicht macht Figuren und Handlung zu folgen. Der Anfang gelingt der Autorin dann auch sehr feinfühlig, denn es ist offensichtlich, dass Michele unter dem plötzlichen Tod ihrer Mutter leidet. Obwohl nur wenige Seiten auf die besondere Beziehung zu ihrer Mutter eingegangen wird, wird deutlich, die beiden waren fast mehr Freundinnen, als Mutter und Tochter.

Leider macht sich dann relativ schnell Ernüchterung breit, denn sobald Michele bei ihren Großeltern angekommen ist und plötzlich in Luxus leben darf, wird die Geschichte immer oberflächlicher. Erstmal wird nirgendwo im Buch erklärt, warum Micheles Mutter ihre Tochter per Testament zu den Großeltern schickt, mit denen sie sich vor Micheles Geburt komplett überworfen hat. Sie selbst wollte immer weg aus der High Society Welt ihrer Eltern und nun gibt sie Michele genau dorthin?

Die Großeltern selbst sind überraschend freundliche Leute, die jedoch die meiste Zeit unsichtbar scheinen und einfach nicht vorkommen und das obwohl Michele in ihrem Haus wohnt und in New York keine Menschenseele kennt.

Schließlich kommt es dann zu Micheles Zeitreise und auch zur Liebegeschichte zwischen ihr und Philipp, die mich jedoch nicht überzeugen konnte. Nie wird deutlich, wieso die beiden sich verlieben und was sie an dem anderen anziehend finden. Stattdessen ergehen sie sich vom ersten Augenblick an in unerträgliches Süßholzgeraspel und diese ewigen Liebesschwüre, sind für ein Jugendbuch auch etwas sehr dick aufgetragen.

Nach der ersten Begegnung zwischen Michele und Philipp passiert einfach viel zu viel auf zu wenigen Seiten ohne das die Autorin Erklärungen gibt. Vieles löst sich zu einfach, viele Handlungsweisen bleiben verschwommen oder sind gänzlich unerklärlich. Obwohl viele Szenen nun zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen und Monir Kleidung und Häuser sehr schön beschreibt, verschenkt sie hier eine Menge an Potential. Sie hätte mit nur ein paar mehr Sätzen das damalige New York vor den Augen des Lesers zum Leben erwecken können und dem ganzen Roman eine große Portion Atmophäre geschenkt.

Tatsächlich ist mir der Roman letztlich wie ein Rohentwurf vorgekommen. Es fehlen diese vielen kleinen Details, die einen Roman erst stimmig machen und ihn mit Leben füllen. Da die Autorin eine lebendige Schreibe hat, kommt es mir fast wie Faulheit vor. Sie weigert sich auch schlichtweg Micheles Zeitreisen ein wenig zu erklären. Mal sieht sie nur Familienmitglieder, beim nächsten Mal können diese sie wieder nicht sehen. Mal funktioniert die Zeitreise nur, wenn Michele es sich wünscht, manchmal passiert sie einfach so aus heiterem Himmel. Natürlich sind Zeitreisen Science Fiction, aber eine gewisse Theorie oder Idee sollte schon dahinter stecken.

Obwohl „Timeless“ durchaus schöne Szenen hatte und Alexandra Monir am Ende noch mit einem ziemlich bösen Cliffhanger aufwartet, bin ich mir unsicher, ob ich der Fortsetzung noch eine Chance geben soll.

Note: 3-

Woods, Elizabeth: Caras Schatten

Originaltitel: Choker
Verlag:
Baumhaus
erschienen:
2012
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3833901098
Übersetzung:
Anja Hackländer

Klappentext:

Als Kinder haben sich Cara und Zoe ewige Freundschaft geschworen. Inzwischen sind beide 16 Jahre alt und leben schon lange in verschiedenen Städten. Doch plötzlich steht Zoe vor Caras Tür. Cara nimmt sie überglücklich bei sich auf. Zoe ist wieder da, ihre einzige Vertraute. Doch irgendwie benimmt sie sich seltsam. Und dann stirbt plötzlich Caras Erzfeindin …

Rezension:

Ein mysteriöses Jugendbuch mit ein paar netten Wendungen auf knapp 300 Seiten, sieht erstmal nach einem hübschen Zeitvertreib für ein faules Wochenende aus. Leider hätten dem Buch wohl tatsächlich einige Seiten mehr gut getan, um einige Mängel zu beseitigen.

Cara wird als Außenseiterin geschildert, die niemand mag und die von all ihren Schulkollegen gehänselt wird. Durch das Auftauchen ihrer alten Freundin Zoe verändert sie sich in Windeseile und ein bisschen andere Klamotten und eine neue Frisur und plötzlich wird sie von den anderen freundlich behandelt. Mir persönlich war das viel zu weit hergeholt und mir war weder klar, warum die Schüler Cara nicht mögen oder wieso sie nach einer kleinen Runderneuerung plötzlich überall dabei sein durfte.

Zoe ist ebenfalls ein merkwürdiger Charakter, der im Laufe der Geschichte immer abstoßender wirkt. Es gibt in Bezug auf sie auch diverse Ungereimheiten in der Handlung, die sich schließlich nicht verbergen lassen. Cara versteckt ihre Freundin, ohne das jemand etwas merkt. Zoes fast manisches Verhalten wird immer extremer und jeder, der mal einen halbwegs guten Krimi gelesen hat, weiß irgendwann wo der Hase lang läuft und was es mit Zoe auf sich hat.

Ehrlich gesagt, war ich am Schluss froh, dass sich meine Vermutungen bestätigten, sonst hätte es vielleicht eine noch hanebüchenere Auflösung gegeben.

Leider konnte ich auch mit Cara selbst nicht viel anfangen und so taugt sie nicht wirklich als Identifikationsfigur. Hielt ich sie aufgrund des Prologs nur für schüchtern, so muss ich schon sagen, dass sie mir schnell etwas merkwürdig vorkam. Nicht nur ihr Verhalten gegenüber ihrer Familie oder ihren Schulfreunden ist unverständlich, auch z.B. ihre Fixiertheit darauf harte Nahrung zu vermeiden, damit sie sie sich nicht Übergeben muss, ist ziemlich unverständlich. Es gibt zwar am Anfang des Buches eine peinliche Situation in der Schule, wo sie fast an etwas erstickt, aber wieso das bis zum Schluss immer wieder zum Thema gemacht werden muss, erschließt sich mir nicht. So ein Thema sollte man auch nicht einfach so in ein Jugendbuch unterbringen, wenn man es nicht sinnbringend verarbeitet.

Die Nebenfiguren sind leider klischeehaft. Die üblichen High-School-Zicken, die keiner braucht und die in ihrer Bosheit so überzeichnet sind, dass sie zu Stichwortgebern verkommen. In erster Linie muss man sagen, dass der Klappentext ein ganz anderes Buch erwarten ließ, als ich dann schließlich bekam. Das Beste an „Caras Schatten“ ist noch das wirklich geschmackvolle Cover, aber was hilft es, wenn der Inhalt nicht stimmt?

Note: 4

Spotswood, Jesscia: Töchter des Mondes – Cate

Band 1 „Töchter des Mondes“

Originaltitel: Born Wicked
Verlag: INK
erschienen:
2012
Seiten:
368
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3863960246
Übersetzung:
Stefanie Lemke

Klappentext:

Cate und ihre Schwestern Maura und Tess sind Hexen. Niemand darf davon erfahren, denn Hexen drohen Verbannung und Tod. Die Gefahr, aufzufliegen, lastet schwer auf Cate. Vor allem seit Finn aufgetaucht ist, dieser Junge mit den Zimtsommersprossen und dem kupferroten zerzausten Haar. Verzweifelt sucht Cate nach einem Ausweg und stößt im Tagebuch ihrer toten Mutter auf eine rätselhafte Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Hexen zurück an die Macht führen werden. Handelt es sich dabei um Cate, Maura und Tess? Und kann es überhaupt eine gemeinsame Zukunft für Cate und Finn geben?

Rezension:

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da ich Hexen wirklich sehr mag und Jugendbücher noch dazu. Deswegen habe ich mich auch voller Vorfreude ins Geschehen rund um die drei Cahill- Hexen gestürzt und zuerst ging es auch wirklich gut los, in dem man die drei Schwestern Cate, Maura und Tess etwas kennenlernt. Die Geschichte ist aus Cates Perspektive erzählt und deswegen kann man ihre Sicht und Beweggründe am besten verstehen und ich fand leider, dass Maura und Tess schon etwas blass bleiben, was aber auch wirklich einfach an der Ich-Erzählperspektive liegen kann. Ich schätze besonders in Tess schlummert noch ziemlich Potenzial für die nächsten zwei Bände, obwohl Cate mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Wer mich aber wirklich für sich eingenommen hat war Finn… Wow, so ein toller Mann, der so feinfühlig und aufmerksam ist. Er bringt in den Roman das Knistern und Zittern welches er verdient hat.

Die Nebencharaktere sind sehr facettenreich. Es wirkt zuerst alles sehr in Gut/Böse unterteilt und doch warten einige Überraschungen auf den Leser wie sich manche Personen entwickeln oder was sie wirklich sind und wollen. Allerdings bleiben auch bis zum Ende einige Figuren undurchsichtig und man darf gespannt sein, wie sie sich in den Nachfolgebänden verhalten und welche Rolle sie spielen werden.

Leider verlor das Buch für mich nach dem Anfang etwas den Atem und ich hatte manchmal das Gefühl auf der Stelle zu treten, da Cates Selbstzweifel, Ängste und die Unentschlossenheit über ihre Zukunft immer wieder thematisiert werden und sich zeitweise keine wirkliche Veränderung ergibt. Für mich hat sich das Blatt erst mit der aufkeimenden Beziehung zwischen Finn und Cate gewendet, ab da kommt Spannung auf wie es wohl mit den beiden weiter gehen wird und was es mit der mysteriösen Prophezeiung nur auf sich hat und man tappt mit Cate im Dunkeln. Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, so dass man ab da das Buch nicht aus der Hand legen kann und mit einem großen Cliffhanger zurückgelassen wird, der das Warten auf Band 2 ziemlich qualvoll macht.

Im Großen und Ganzen habe ich das Buch, bis auf die anfänglichen Schwächen, sehr gerne gelesen. Der Erzählstil ist wirklich gelungen und das Buch liest sich sehr flott, wenn man einmal in die Geschichte richtig eingetaucht ist. Ich bin  gespannt, ob die Autorin bei den weiteren Bänden weiterhin Cate als Ich-Erzählerin wählt oder ob tatsächlich der Fokus auf Maura oder Tess gelegt wird. Es gibt auf jeden Fall einige Fragen die offen bleiben und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und möchte natürlich unbedingt wissen wie es weiter geht.

Note: 2

Martinez, Jessica: Virtuosity

Originaltitel: Virtuosity
Verlag:
Boje
erschienen:
2012
Seiten:
256
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3414823225
Übersetzung:
Sabine Bohse

Klappentext:

Jungstars aus den verschiedensten Ländern gegeneinander an – und nur der Sieg zählt. Carmen steht unter Druck, den sie nur noch mit Tabletten in den Griff bekommt. Doch dann lernt sie Jeremy kennen, ihren ärgsten Konkurrenten um den Sieg. Und obwohl Carmen weiß, dass sie sich vor ihm in Acht nehmen sollte, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Für Carmen ist die Zeit gekommen, sich zu entscheiden: Setzt sie auf Sieg oder auf die Liebe …

Rezension:

Um in der momentanen Flut an Dystopien und paranormalen Romanzen ein Jugendbuch ohne postapokalyptische Welt, glitzernde Vampire und anderes Getier zu finden, muss man schon ein bisschen tiefer graben, aber es lohnt sich, denn ja, es gibt sie noch.

„Virtuosity“handelt von einer ganz normalen jungen Frau, die zwar mit einem ungewöhnlichen musikalischen Talent gesegnet wurde, aber sich ansonsten genauso nach Liebe und Geborgenheit sehnt, wie es wohl jeder von uns tut. Eindrücklich schildert Martinez dabei, wie sehr Erfolg und Ruhm jemanden beeinflussen, fast zerstören kann, wenn es niemanden gibt, der auf einen achtet. So pendelt man gefühltechnisch zwischen Wut auf Carmens Mutter, die in ihrer Tochter sich selbst sieht und durch sie ihre gescheiterte Karriere ungeschehen machen will und Mitleid für Carmen selbst, die es schließlich nur noch mit Beruhigungsmitteln schafft sich dem Leben und der Musik zu stellen.

Tatsächlich sind es zwei Arten von Szenen, die dieses Buch so herausragend machen. Da wären erst einmal die, in denen Carmen mit ihrer Angst kämpft, sich selbst hinter einer Maske von Perfektionismus versteckt und daran unebemerkt fast zu Grunde geht. Anfangs belügt sie sich selbst und glaubt, es gehe ihr gut. Ihr wahren Gefühle verbirgt sie sogar vor sich selbst. Als sie sich dem schließlich stellt, schafft die Autorin ein paar sehr beklemmende Szenen, die den Leser Carmens Panikattacken förmlich spüren lassen.

Auf der anderen Seite sind da diese Momente, wenn Carmen und besonders auch Jeremy auf der Bühne stehen und spielen. Ich habe keine Ahnung, wie Jessica Martinez das macht, aber es wirkt fast so, als würden die Seiten summen und vibrieren. Sie arbeitet mit unglaublichen Bildern und Emotionen, dass mir persönlich ein Schauer über den Rücken lief. Fast so, als würde ich gerade selber in einer Oper sitzen und mich der Musik hingeben.

Zwischen sprachlicher Rafinesse und eindrücklicher Gefühlswelt erzählt Martinez zudem auch noch eine wendungsreiche Geschichte, die bis zum Schluss einige Überraschungen bereit hält. Das Ende ist übrigens obwohl es sich um einen Einzeltitel handelt, ein wenig offen gestaltet und bietet Raum für Spekulationen. Mir hat es gut gefallen, weil Carmen sich Möglichkeiten für ihre Zukunft offen hält und ich mir als Leserin vieles für sie vorstellen konnte.

Abschließend möchte ich auch das ästhetische Cover des Boje Verlages loben und auch das Schriftbild. Auf den ersten Blick mögen 256 Seiten nicht viel sein, aber im Gegensatz zum momentanen Trend Jugendbücher aufzubauschen (große Schrift, viel Seitenrand), muss man doch einiges lesen, um bei „Virtuosity“ die Seite umschlagen zu können.

Note: 1