Monir, Alexandra: Timeless

Band 1 Timeless Serie

Originaltitel: Timeless
Verlag:
Heyne fliegt
erschienen:
2012
Seiten:
352
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3453267583
Übersetzung:
Antoinette Gittinger

Klappentext:

Als die Mutter der 17-jährigen Michele Windsor bei einem Unfall ums Leben kommt, verliert Michele auf einen Schlag alles, was ihr lieb war: ihre Familie, ihre Freunde, ihre gewohnte Umgebung. Denn sie muss zu ihren Großeltern, die sie nie kennengelernt hat, nach New York ziehen. In deren luxuriösem Appartement fühlt Michele sich verloren – bis sie bei ihren Streifzügen durch die mit Antiquitäten vollgestellten Räume auf das Tagebuch eines ihrer Vorfahren stößt. Was Michele nicht ahnt: Das Tagebuch ist ein magisches Portal in die Vergangenheit. Ehe sie sichs versieht, findet sie sich plötzlich auf einem Maskenball im New York des Jahres 1910 wieder. Dort begegnet sie einem jungen Mann, den sie nur zu gut kennt. Nacht für Nacht blickt sie in seine tiefblauen Augen, ist gebannt von seinem umwerfenden Lächeln – in ihren Träumen. Dass Michele ihm jetzt leibhaftig gegenübersteht, verändert alles. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit, um eine unmögliche Liebe wahr werden zu lassen.

Rezension:

Der erste Band der Timeless Serie beginnt vielversprechend. Alexandra Monir hat eine hübsche, sehr flüssige Schreibe, die es leicht macht Figuren und Handlung zu folgen. Der Anfang gelingt der Autorin dann auch sehr feinfühlig, denn es ist offensichtlich, dass Michele unter dem plötzlichen Tod ihrer Mutter leidet. Obwohl nur wenige Seiten auf die besondere Beziehung zu ihrer Mutter eingegangen wird, wird deutlich, die beiden waren fast mehr Freundinnen, als Mutter und Tochter.

Leider macht sich dann relativ schnell Ernüchterung breit, denn sobald Michele bei ihren Großeltern angekommen ist und plötzlich in Luxus leben darf, wird die Geschichte immer oberflächlicher. Erstmal wird nirgendwo im Buch erklärt, warum Micheles Mutter ihre Tochter per Testament zu den Großeltern schickt, mit denen sie sich vor Micheles Geburt komplett überworfen hat. Sie selbst wollte immer weg aus der High Society Welt ihrer Eltern und nun gibt sie Michele genau dorthin?

Die Großeltern selbst sind überraschend freundliche Leute, die jedoch die meiste Zeit unsichtbar scheinen und einfach nicht vorkommen und das obwohl Michele in ihrem Haus wohnt und in New York keine Menschenseele kennt.

Schließlich kommt es dann zu Micheles Zeitreise und auch zur Liebegeschichte zwischen ihr und Philipp, die mich jedoch nicht überzeugen konnte. Nie wird deutlich, wieso die beiden sich verlieben und was sie an dem anderen anziehend finden. Stattdessen ergehen sie sich vom ersten Augenblick an in unerträgliches Süßholzgeraspel und diese ewigen Liebesschwüre, sind für ein Jugendbuch auch etwas sehr dick aufgetragen.

Nach der ersten Begegnung zwischen Michele und Philipp passiert einfach viel zu viel auf zu wenigen Seiten ohne das die Autorin Erklärungen gibt. Vieles löst sich zu einfach, viele Handlungsweisen bleiben verschwommen oder sind gänzlich unerklärlich. Obwohl viele Szenen nun zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen und Monir Kleidung und Häuser sehr schön beschreibt, verschenkt sie hier eine Menge an Potential. Sie hätte mit nur ein paar mehr Sätzen das damalige New York vor den Augen des Lesers zum Leben erwecken können und dem ganzen Roman eine große Portion Atmophäre geschenkt.

Tatsächlich ist mir der Roman letztlich wie ein Rohentwurf vorgekommen. Es fehlen diese vielen kleinen Details, die einen Roman erst stimmig machen und ihn mit Leben füllen. Da die Autorin eine lebendige Schreibe hat, kommt es mir fast wie Faulheit vor. Sie weigert sich auch schlichtweg Micheles Zeitreisen ein wenig zu erklären. Mal sieht sie nur Familienmitglieder, beim nächsten Mal können diese sie wieder nicht sehen. Mal funktioniert die Zeitreise nur, wenn Michele es sich wünscht, manchmal passiert sie einfach so aus heiterem Himmel. Natürlich sind Zeitreisen Science Fiction, aber eine gewisse Theorie oder Idee sollte schon dahinter stecken.

Obwohl „Timeless“ durchaus schöne Szenen hatte und Alexandra Monir am Ende noch mit einem ziemlich bösen Cliffhanger aufwartet, bin ich mir unsicher, ob ich der Fortsetzung noch eine Chance geben soll.

Note: 3-

Safier, David: Plötzlich Shakespeare

autorisierte Lesefassung
Sprecher
: Anneke Kim Sarnau & Christoph Maria Herbst
Verlag: Argon
erschienen:
2010
Ausgabe:
CD (4)
Laufzeit:
299 Minuten
ISBN:
9783839810163

Klappentext:

Wenn ein Mann und eine Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt! Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakespeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausfindet, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Der Barde hat zwar „Romeo und Julia“ geschrieben, aber von der wahren Liebe versteht er noch weniger als Rosa. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

Rezension:

Am Anfang war ich etwas geschockt von den Stimmen der Sprecher. Anneke Kim Sarnau und Christoph Maria Herbst. Sie lesen beide mit einer sehr kraftvollen, ja fast harten Stimme ihre jeweiligen Passagen vor. Stellenweise verstellen sie auch ihre Stimme und das ist zunächst doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Als ich mich dann aber an die Stimmen gewöhnt hatte und immer tiefer in die Handlung eintauchte, habe ich gemerkt wie perfekt diese Stimmen der Sprecher zur Handlung passten. Besonders als beide Sprecher recht sanfte Töne anschlugen und mit ihren Stimmen und der Betonung einiger Szenen, eine atemberaubende Atmosphäre schufen. Diese Sprecher harmonierten im Verlauf der Handlung immer besser miteinander und haben mich am Ende gefesselt und verzaubert zugleich.

Ich konnte mir am Ende die Handlung und das Hörbuch wirklich nicht mehr mit anderen Sprechern vorstellen. Meinen Respekt an Frau Sarnau und Herrn Herbst, sie haben mich wirklich überzeugt und ich werde in Zukunft sehr genau hinschauen, ob ich noch weitere Hörbücher mit ihnen finden kann.

Die Handlung ist witzig und temporeich. Die Art und Weise der Zeitreise ist auch plausibel erklärt worden. Die Geschichte beginnt sehr schwungvoll und auch chaotisch. Man kann aber diesem Chaos recht gut folgen und Herr Safier hat direkt am Anfang ein paar witzige Situationen geschrieben durch die man die Hauptfiguren, Rosa und Shakespeare, besser kennen lernt.

Rosa war mir am Anfang so gar nicht sympathisch und was ich von Shakespeare halten sollte, in diesem Punkt musste ich mich auch überraschen lassen. Der Autor hat aber im Verlauf der Handlung  dafür gesorgt, dass der Leser bzw. Zuhörer immer mehr Sympathien für die Hauptakteure entwickelt. Erschien mir Rosa am Anfang noch sehr überdreht und chaotisch, so habe ich sie am Ende für ihre einfühlsame und pfiffige Handlungsweise bewundert.

Der große Dichter Shakespeare wird dem Zuhörer auch immer sympathischer. David Safier schafft es, durch sehr wortgewandte Dialoge und lebendige Szenen, den Menschen und Mann hinter diesem großen Namen zu zeigen.

Was der Autor über William Shakespeare schreibt ist nicht so einfach nachzuvollziehen. Ich konnte nicht herausfinden was in dieser Handlung den Tatsachen entspricht und was der Autor vielleicht  frei erfunden hat, aber das war für mich am Ende auch nicht wichtig. Dieses Hörbuch ist so witzig und unterhaltsam, dass ich nicht unbedingt wissen muss was nun historisch korrekt ist.

David Safier schreibt aber nicht nur witzige Szenen, sondern auch tiefsinnige und kritische Szenen seinen Protagonisten auf den Leib, wodurch Rosa und Shakespeare sehr lebendig und glaubwürdig wirken. Die Verwicklungen in der Handlung  sind manches mal etwas schräg und erinnern an diesen berühmten schwarzen Humor der Engländer, denn Fakt ist: William Shakespeare ist schon seit mehr als 390 Jahren tot. Diese Tatsache verleiht der Handlung eine besondere Note, da sie nicht offen angesprochen wird, aber zwischen den Zeilen immer präsent ist. Gerade bei diesen unausgesprochenen Fakten, haben die Sprecher durch Pausen und einem angemessenen Sprachtempo dafür gesorgt, dass auch der Zuhörer diese Tatsache nicht überhört.

Mein Fazit zu diesem Hörbuch:

Man darf sich von den Stimmen der Sprecher am Anfang nicht abschrecken lassen, denn dieses Hörbuch bietet dem aufmerksamen Zuhörer eine spannende und interessante Handlung. Ich hatte viel Spaß beim Zuhören und kann dieses Hörbuch wirklich empfehlen.

Note: 1

 

Gier, Kerstin: Smaragdgrün

Band 3 Edelstein-Trilogie

Verlag:
Arena
erschienen:
2010
Seiten:
496
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3401063480

Klappentext:

Gwendolyn ist am Boden zerstört. War Gideons Liebesgeständnis nur eine Farce, um ihrem großen Gegenspieler, dem düsteren Graf von Saint Germain, in die Hände zu spielen? Fast sieht es für die junge Zeitreisende so aus. Doch dann geschieht etwas Unfassbares, das Gwennys Weltbild einmal mehr auf den Kopf stellt. Für sie und Gideon beginnt eine atemberaubende Flucht in die Vergangenheit. Rauschende Ballnächte und wilde Verfolgungsjagden erwarten die Heldin wider Willen und über allem steht die Frage, ob man ein gebrochenes Herz wirklich heilen kann …

Rezension:

Ein bisschen mussten die Fans auf den letzten Band der Edelstein Trilogie warten, denn das Veröffentlichungsdatum verzögerte sich um ein paar Monate. Als es dann endlich so weit war, freute ich mich persönlich schon sehr, denn „Saphirblau“ ließ den geneigten Leser doch ziemlich im Regen stehen, sprich mit einem riesigen Cliffhanger. Trotz der Vorfreude fiel es mir dann jedoch auf den ersten Seiten schwer in die Geschichte hineinzufinden. Es gibt keine Rückschau oder sonstige Erklärungen. „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ gehen sozusagen nahtlos ineinander über.

Nach einiger Zeit legte sich das glücklicherweise und das Buch vergeht wie im Flug. Die manchmal naive, aber immer bezaubernde Gwendolyn trägt das Buch wie schon die Vorgänger auf ihren Schulter, in dem sie alles und jeden auf ihre so eigene charmante Art kommentiert. Wie ein richtiger Teenager ist natürlich immer alles ganz schrecklich und Liebeskummer ist die Hölle, aber die Autorin verbindet das mit so viel entwaffnendem Humor, dass es sogar als Erwachsener schwer fällt, die Handlung nicht zu mögen.

Die Sache mit den Zeitreisen und den Machenschaften des Grafen werden immer undurchsichtiger und ehrlich gesagt, bin ich mir nicht ganz sicher, ob selbst Kerstin Gier die ganzen Wendungen und Verstrickungen noch verstanden hat. Ob alle Verbindungen logisch sind habe ich irgendwann nicht mehr überprüft, sondern einfach nur noch die Dialoge und die Gedankengänge von Gwen genossen. Alles andere würde wahrscheinlich zu bösen akrobatischen Übungen meiner Gehirnwindungen (inklusive sich anschließendem Knoten) führen.

Nun könnte man den letzten Punkt als negativ anführen, denn ein Roman, egal ob Fantasy oder nicht, sollte immer logisch sein, aber bei „Smaragdgrün“ mindert es den Lesespaß einfach nicht. Die Auflösung am Ende mag zwar auch etwas einfach sein, aber eigentlich erfreut man sich ohnehin die ganze Zeit nur an Kerstin Giers wunderbar fluffigem Schreibstil und ihren wunderschönen Ideen. Tatsächlich bemitleiden sich Teenager wohl in jedem Jugendbuch selbst, aber niemand stellt sich eine wunderbare Sterbeszene á la Romeo und Julia vor, um diese dann mit „aber vorher muss ich noch dringend zur Toilette“ zu kommentieren.

Auf so etwas kommt nur Kerstin Gier und dies ist einer der Gründe, warum ich mich jetzt schon auf den nächsten Roman von ihr freue. Egal ob Jugendbuch, Frauenbuch, Fantasybuch oder Strickanleitung. Schreib einfach Mädel, schreib!

Note: 2

Gier, Kerstin: Rubinrot

Band 1 Edelstein Trilogie

Verlag: Arena
erschienen:
2009
Seiten:
352 Seiten
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3401063340

Klappentext:

Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!

Rezension:

Wenn man sich „Rubinrot“ von Kerstin Gier zur Hand nimmt, fällt wohl als erstes das auffällige Cover auf. Im Scherenschnitt und in einem leuchtenden rosa gehalten möchte der angerauhte Umschlag gleich liebgehabt werden. Gott sei Dank bleibt es nicht nur beim hübschen Äußeren, sondern auch der Inhalt weiß zu überzeugen.

Bekannt geworden durch ihre Frauenromane, kann sie auch in einem Jugendroman ihre Stärken ausspielen. Mit sympathischen und echten Charakteren und ihrem ganz eigenen Humor, der immer auf den Punkt genau gesetzt ist und dabei weder übertrieben oder unnatürlich daher kommt.

Besonders Gwendolyn wächst einem dabei sehr schnell ans Herz. Ihre unverblümte, aber warmherzige Art ist einfach bezaubernd und obwohl sie manchmal wie ein normaler Teenager reagiert, werden sich auch Erwachsene mit ihr identifzieren können.

Dem Roman merkt man an, das er der erste Teil einer Trilogie ist, denn es passiert eigentlich nicht so viel in „Rubinrot“. Mehr geht es darum wie sich Gwen in ihrer neuen Rolle zurecht findet und wie sie erste Erfahrungen mit der Zeitreise macht. Gegen Ende nimmt der Roman jedoch an Fahrt auf, was natürlich auch jede Menge mit Gideon zu tun hat.

Anfangs wurde ich von dem Wust an Nebenfiguren etwas erschlagen. Bis man sämtliche Verwandtschaftverhältnisse auf die Kette bekommen hat, vergehen  ein paar Seiten und da viele dieser Figuren keine Rolle in „Rubinrot“ spielen, frage ich mich schon, wieso die Autorin sie eingebaut hat.

Das der Roman fast inmitten der spannendsten Stelle aufhört ist eigentlich ein Fauxpas, den ich niemandem verzeihe. Es gibt jede Menge Romane am Anfang von Trilogien, die es trotz offener Fragen und ungelöster Rätsel schaffen einen ersten Schlusspunkt zu setzen. Ich empfinde es als unfair die Leser mit so einem Ende fast zu zwingen die Serie weiter zu verfolgen, aber ich kann Kerstin Gier deswegen nicht böse sein. Ich würde „Saphirblau“ auch lesen, wenn Gwendolyn nur noch Kaffee kochen und Taxi fahren würde. Ich bin sicher auch dabei hätte ich noch meinen Spaß.

Note: 2