Originaltitel: Medieval Woman
Verlag: btb
erschienen: 1999
Seiten: 348
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442724961
Übersetzung: Walter Ahlers
Klappentext:
Marion ist froh darüber, daß sie Peter geheiratet hat, den bedächtigen Zimmermann, und nicht ihre heimliche Liebe, den Schäfer Dick. Und sie ist dankbar, daß ihr das Schicksal zwei von ihren fünf Kindern gelassen hat – die ungewöhnlich phantasievolle kleine Alice und den achtjährigen Peterkin. Da hat sie es besser getroffen als dame Margaret, die Lehnsherrin, die sich mit einer einzigen Tochter über neun Fehlgeburten hinwegtrösten muß.
Leicht ist das Leben für keinen in der kleinen Dorfgemeinschaft, in der es Arme gibt und etwas weniger Arme, Tüchtige und Untüchtige, Fröhliche und Mürrische, Junge und Alte – sie alles sind eingebunden in die strenge Hierarchie der Lehnsherrschaft.
Mit großer erzählerischer Anschaulichkeit schildert die Mittelalter-Spezialistin Ann Baer ein Jahr aus dem Leben dieses Dorfes, einen höchst lebendigen Kreislauf aus alltäglichen Verrichtungen, besonderen Ereignissen – etwas dem Fest der Schafschur, der Ernte, der gemeinsamen Weihnachtsfeier im Herrenhaus – und unerwarteten Abenteuern, kleinen wie großen.
Rezension:
Ein sehr unspektakuläres Buch, aber genau das macht es irgendwie aus. Man durchlebt ein Jahr mit Marion, der Frau eines armen Zimmermanns und fühlt sich wirklich ins Mittelalter zurückversetzt. Fast ist es so, als würde man selber zu einer Person dieses Romans und durch die Gegend laufen, um Marions Leben zu beobachten. Dabei zeigt die Autorin zwar ein sehr farbenfrohes, aber kein beschönigtes Bild des Mittelalters. Was für uns einfache Erkältungen sind, erweisen sich für Marion und ihre Familie zu schwerwiegenden Problemen und Ann Baer schildert das in allen drastischen Einzelheiten.
Wer mal etwas anderes, als die typischen Mittelalter-Romane lesen möchte, der ist mit diesem Roman garantiert gut bedient.
Note: 1-