Engelmann, Gabriella: Im Pyjama um halb vier

mit Jakob M. Leonhardt
Verlag:
Arena
erschienen:
2013
Seiten:
237
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3401067931

Klappentext:

Lulu macht sich bei Facebook auf die Suche nach dem Ben, den sie auf der letzten Party kennengelernt hat. Sie findet … einen anderen, mit dem sie von nun an jeden Tag chattet. Sie erzählen sich Dinge, die sie sonst niemandem erzählen würden. Dinge, die unter normalen Umständen unausgesprochen bleiben. Und plötzlich entstehen Gefühle, gegenüber diesem Fremden, den man eigentlich gar nicht kennt.

Rezension:

Heute ist etwas was passiert, von dem ich ehrlich gesagt nicht mehr weiß, wann es mir das letzte Mal passiert ist. Ich habe heute morgen ein Buch gekauft und hatte es am späten Nachmittag durch. Die eine Hälfte in meiner Mittagspause und der Rest dann zu Hause. Nun gut, das neue Jugendbuch von Gabriella Engelmann und ihrem Co-Autor Jaob M. Leonhardt hat keine 240 Seiten und besteht ausschließlich aus Dialogen bzw. Facebook-Nachrichten und Chats und meine Lesewut ist somit keine Nobelpreis verdächtige Leistung, aber dennoch erwähnenswert.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, die mit ihren modernen Märchenadaptionen bereits viele Fans um sich geschart hat und sie hat mich blendend unterhalten. Es ist eine süße kleine Geschichte über die ersten Beziehungsprobleme, Freundschaft und die Sorgen, die Jugendliche in ihrem Alltag so bewältigen müssen. Dabei geht es recht umgangssprachlich zu, weil Lulu und Ben sich eben nur über Facebook unterhalten und es keinen Erzähltext gibt. Dennoch verzichten die beiden Autoren auf übertriebene Modewörter oder eine zu große Ansammlung von Umgangssprache. Meist unterhalten sich die zwei Teenager doch ziemlich gesittet! ;-)

Obwohl es wie gesagt keinen Erzähltext gibt, streuen die Autoren zwischen den Zeilen genügend Informationen ein, um die Protagonisten lebendig werden zu lassen. Nach und nach erfährt man etwas von ihren Familien, ihrer Vergangenheit, etc. und so werden sie greifbar und verharren nicht in leblosen Facebook-Profilen. Zu den privaten Nachrichten gibt es auch immer wieder kleinere Pinnwand-Gespräche, in die sich auch Freunde von Lulu und Ben einschalten.

Zwar wartet das Buch gen Ende mit einer ziemlichen Überraschung auf, die ich tatsächlich nicht erwartet hatte, aber dennoch muss ich sagen, dass „Im Pyjama um halb vier“ eben auch nicht mehr als ein nettes kleines Buch für zwischendurch ist. Lulu und Ben sind mir zwar sehr sympathisch und auch ans Herz gewachsen (besonders auch durch die Wendung am Schluss), aber die beiden waren mir irgendwo auch ein bisschen zu perfekt. Besonders Ben, der mit seiner verständnisvollen und charmant ehrlichen Art vielleicht ein bisschen too much Germanys next Traumprinz darstellt. Zwar macht er auch Fehler und Dummheiten, macht dies aber mit Feingefühl und ehrlicher Reue wieder wett. Für mich wirkte er einfach manchmal zu erwachsen, zu vernünftig, zu sehr wie ein Junge, den sich jede 16jährige wünscht.

Wer sich jedoch mal 2-3 Stündchen einer putzigen Liebesgeschichte mit ein bisschen Herzschmerz hingeben möchte, der sei dazu ausdrücklich eingeladen. Dafür ist man schließlich nie zu alt!

Note: 2-

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