Verlagsvorschau März 2017

Der März nähert sich  mit großen Schritten. Von Frühling ist ja momentan irgendwie nichts zu spüren. In Dortmund hat es gestern Bindfäden geregnet und momentan stürmt es mal wieder. Mehr als auf dem Sofa einkuscheln und lesen bleibt da eigentlich nicht. Der März ist „leider“ buchtechnisch auch echt richtig heftig. Keine Ahnung, wann man das alles lesen soll, aber es klingen viele Bücher sooo toll. Wie gut, dass ich noch 100 Euro Weihnachtsgeld übrig habe, welches nächste Woche in der Mayerschen erstmal auf den Kopp gehauen wird.

Claire Fuller: Eine englische Ehe (Piper)

Eigentlich hatte sie andere Pläne. Ein selbstbestimmtes Leben, Reisen, vielleicht eine Karriere als Schriftstellerin. Doch als sich Ingrid in ihren Literaturprofessor Gil Coleman verliebt und von ihm schwanger wird, wirft sie für ihn all dies über Bord. Gil liebt seine junge Frau, und dennoch betrügt er sie, lässt sie viel zu oft mit den Kindern in dem kleinen Ort an der englischen Küste allein. In ihren schlaflosen Nächten beginnt sie, Gil heimlich Briefe zu schreiben. Statt ihm ihre innersten Gedanken anzuvertrauen, steckt sie ihre Briefe in die Bücher seiner Bibliothek und verschwindet schließlich auf rätselhafte Weise. Zwölf Jahre später glaubt Gil, seine Frau wieder gesehen zu haben – und ihre gemeinsame Tochter Flora, hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, beginnt nach Antworten zu suchen, ohne zu ahnen, dass sie nur die Bücher ihres Vaters aufschlagen müsste, um sie zu erhalten …

So ein wunderschönes Cover und der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack.

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Blumkist, Mia: Ich liebe was, was du nicht siehst

Verlag: Aufbau
erschienen:
2015
Seiten:
278
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
374663136X

Klappentext:

Liebe mich, wer kann Franziska und Paula sind Universalfreundinnen. Männer tauchen bei ihnen nur übergangsweise auf – Periodenmänner eben. Bis Paulas 35. Geburtstag vor der Tür steht und sie merkt, dass ihr doch etwas fehlt: die Liebe. Also tut Franziska, was eine beste Freundin tun muss: Paula verkuppeln. Und damit das auch klappt, meldet sie Paula bei einem Dating-Seminar an. Vier skurrile Seminartage, sechs Mitstreiter, einige Verwechslungen und einmal Beste-Freundinnen-Funkstille später ist Paula tatsächlich verliebt – aber ganz anders als gedacht … Ein wunderbarer Roman – frech, witzig und sehr ehrlich!

Rezension:

Die 34jährige Franziska arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Paula im Callcenter eines Kalenderverlages. Die beiden sind laut ihrer Aussage Universalfreundinnen und Single. Als Paula 35 Jahre alt wird, ist sie deprimiert, denn nun sind ihre Chancen einen Mann abzubekommen genauso hoch, wie von einem lilafarbenen Pudel in der Antarktis zerfleischt zu werden (Orginalzitat aus dem Buch). Deshalb bekommt Paula ein Transformations-Seminar bei einem Dating Guru geschenkt und damit sich Paula nicht so einsam fühlt, meldet sich Franziska gleich mit an. Und so reisen die beiden Stadtpflanzen in die Berge nach Bad Örzen um dem Schicksal auf die Sprünge zu helfen.

Die Geschichte wird aus Franziskas Sicht erzählt. Franziska wirkt eher zurückhaltend, hat aber öfters mal einen „Periodenmann“, was heißt, dass er relativ schnell wieder aus ihrem Leben verschwindet. Paula hingegen tritt viel selbstbewusster auf, ist etwas fülliger und sehnt sich nach einer dauerhaften Beziehung. Doch auch sie verliebt sich immer in die falschen Männer.

Witzig und spritzig frech erzählt die Autorin von den beiden Freundinnen, ihrem Leben und ihren Erlebnissen bei dem Seminar. Dabei bringt sie manches auf den Punkt wenn sie z.B. Franziskas Gedanken bezüglich der ach so verhassten Vorstellungsrunde bei Seminaren beschreibt. Aber nicht nur Franziska wird überrascht, wenn einiges sich anders entwickelt als erwartet. Obwohl Franziska ja eigentlich nur die Begleitperson ist, bewirken die Tage in den Bergen bei ihr fast mehr, als bei Paula. Da kommen verdrängte Probleme an die Oberfläche und man bekommt ein Gefühl dafür, warum sie sich nicht richtig auf eine Beziehung einlassen kann.

Im Zentrum der Geschichte steht die Freundschaft der beiden Frauen, die allen Bewährungsproben standhält. Ganz nebenbei zeigt die Autorin aber auch auf, wie oberflächlich Menschen oft beurteilt werden und wie unterschiedlich die Erwartungen und die Ehrlichkeit bei solchen Seminaren sind. Es liegt jedoch nicht in der Absicht von Frau Blumkist das Geschäft mit der Einsamkeit zu verurteilen, denn der Seminarleiter Herr Jungblut ist ein ganz Netter, der es tatsächlich gut meint und den Menschen helfen möchte, auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft. Oft musste ich beim Lesen lachen, wenn eine Situationen wieder einmal treffend und manchmal auch etwas überspitzt dargestellt wurde.

Alles in allem hat mir dieser unterhaltsame Roman sehr gut gefallen und ich habe ihn gerne gelesen.

Note: 2