Slaughter, Karin: Gottlos

Band 5 Grant County Serie

Originaltitel:
Faithless
Verlag: Rowohlt
erschienen:
2008
Seiten: 512
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3499240742
Übersetzung:
Sophie Zeitz

Klappentext:

Mitten in einem handfesten Streit machen Sara Linton und Chief Jeffrey Tolliver eine grausige Entdeckung. Eben noch haben die Gerichtsmedizinerin und der Polizist über Jeffreys Seitensprung diskutiert, da stolpert letzterer über das Ende eines Metallrohrs, an dem mit Hilfe eines Gummibands ein Drahtgitter befestigt ist. Sara und Jeffrey beginnen zu graben und stoßen auf ein sargähnliches Gebilde, in dem eine Tote liegt, die offenbar lebendig begraben wurde und unter unsäglichen Ängsten und Qualen gestorben sein muss.

Ihre Recherchen führen Sara und Jeffrey zu einer fundamentalistischen Sekte. Und sie erkennen, dass das tote Mädchen schwanger war. Aber wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, sie lebendig zu begraben? Wollte der Täter die Schwangere wegen moralischer Verfehlungen nur zu Tode erschrecken? Und gibt es gar vielleicht gleich mehrere, unabhängig voneinander operierende Täter? Denn immerhin starb das Opfer an einer Zyankali-Vergiftung, die ihr wohl von außen beigebracht worden ist.

Rezension:

Spannung pur bis zur letzten Seite. Das ist das erste was mir bei diesem Roman einfällt. Über den Täter bleibt der Leser lange im Unklaren, irgendwie sind alle verdächtig und genauso hat auch jeder entweder ein Alibi oder scheidet aus anderen Gründen aus dem Kreis der Verdächtigen wieder aus. Im Laufe des Buches wird aber dennoch schnell klar wer auf welcher Seite steht, und die Auflösung – die hat es trotz allem in sich – kann sich durchaus sehen lassen.

Erst beim Lesen ist mir bewusst geworden, dass das Buch Teil einer Reihe ist, aber ich hatte nicht das Gefühl etwas zu verpassen nur weil ich die Vorgänger nicht kannte. Für die Geschichte wichtige Ereignisse werden erzählt und man erfährt auch einiges über das Vorleben der Figuren. Ereignisse, die in den Büchern vor „Gottlos“spielen und die ich sicher noch genauer lesen werde. Vor allem über das Privatleben von Sarah Linton und ihrem Ex-Mann Jeffrey Tolliver will ich noch mehr erfahren und auch über die Polizistin Lena, die ein sehr bewegtes Leben hinter sich hat.

Beeindruckt hat mich an dem Buch aber auch wie sensibel Slaughter mit vielen Themen umgeht. Sie zeigt hier wie schwer es für einen Polizisten im Grunde ist seine eigene Überzeugung aussen vor zu lassen wenn man in einem Fall ermittelt. Denn Lena kann mit Gott nichts anfangen und auch Chief Jeffrey ist nicht gerade gläubig, aber dennoch haben sie es hier mit einer Sekte zu tun, die nicht nur an Gott glaubt, sondern ihr ganzes Leben danach richtet, und solche Menschen sind für Lena alle verdächtig. Dennoch muss sie ihrem Job nachgehen und kann nicht einfach alle in einen Topf werfen.

Am Ende des Buches werden die Fäden geschickt zusammen gesponnen. Karin Slaughter ist für mich definitv eine Neuentdeckung auf dem Krimisektor und ich werde die Reihe sicher weiter verfolgen.

Note: 1-