Gabaldon, Diana: Die geliehene Zeit

Band 2 Jamie & Claire Serie

gekürzte Lesung

Sprecher: Daniela Hoffmann
Verlag: Random House Audio
erschienen:
2007
Ausgabe:
CD (6)
ISBN:3866040164

Klappentext:

Zwanzig Jahre lang hat Claire ihr Geheimnis bewahrt. Doch nun kehrt sie mit ihrer Tochter Brianna nach Schottland zurück. Und mitten in den Highlands, auf einem geheimnisvollen alten Friedhof, schlägt für sie die Stunde der Wahrheit.

Rezension:

Ich habe das Buch gelesen und war begeistert. Daher wollte ich mir diese wundervolle Geschichte auch mal als Hörbuch anhören. Die Hörbuch-Autoren haben sich jedoch die Mühe gemacht und alle witzigen Dialoge oder Szene rigoros gestrichen.
Selbstverständlich haben die Autoren die eine oder andere zärtliche Szene für den Zuhörer erhalten. Ansonsten besteht dieses Hörbuch überwiegend aus einer Zusammenfassung der Ereignisse, nachdem Jamie und Claire nach Frankreich gegangen sind. Auch wird dem Hörer immer wieder mit 1-2 Sätzen erzählt welche Ereignisse zu der Flucht nach Frankreich geführt haben und was Jamie und Claire in „Feuer und Stein“ erlebt haben.

Man bedenke: Das Buch „Die geliehene Zeit“ umfasst 978 Seiten und wurde, zusammen mit dem Rückblick auf „Feuer und Stein“, auf 6 CDs verewigt! Jeder der beide Bücher kennt, kann sich ausrechnen was von dem Charme und der Lovestory übrig geblieben ist.

In diesem Hörbuch zu dem Buch „Die geliehene Zeit“ wurden:
16 Kapitel komplett vorgelesen
22 Kapitel gekürzt bzw. sogar stark gekürzt vorgelesen (stellenweise auf 10-15 Sätze reduziert)
11 Kapitel fehlen komplett (wurden einfach überschlagen)

Auf Grund dieser drastischen Kürzungen blieb nicht mehr viel von der Geschichte übrig die in dem Buch erzählt wurde. Da die Dialoge zwischen Jamie und Claire so stark gekürzt wurden, dass sie am Ende jeden Bezug zur eigentlichen Handlung verloren, ergaben sich Wiederholungen, die im Buch in dieser Eintönigkeit definitiv nicht vorhanden sind. Dieses Liebespaar wirkte auf Grund dieser Kürzungen etwas verblödet, da außer den Sätzen „Ich liebe dich“ keine weiteren Dialoge in ihrer vollen Länge erzählt wurden. Im Hörbuch streiten sich die Liebenden nicht, sie sind immer einer Meinung und sie wirken obendrein noch humorlos.

Die Hörbuchautoren haben dieses Hörbuch mit der Sensiblität eines Dinosauriers gekürzt und daher sind auch wichtige Szenen, die im Buch schon deutliche Hinweise an den Leser für die Fortsetzung beinhalten, rigoros gekürzt, bzw. gar nicht erwähnt worden. An manchen Stellen im Hörbuch habe ich den roten Faden verloren, da Ort und Zeit so schlagartig wechselten, dass ich erst im Buch nachschlagen musste um wieder den Ereignissen folgen zu können. Wider erwarten wurde aber zum Schluss wenigstens noch  Dianas Hangover  für „Ferne Ufer“ vorgelesen.

Die Stimme und auch die Betonung von Daniela Hoffmann habe ich als sehr angenehm empfunden. Schade, dass man ihr nicht die Chance gegeben hat, auch die humorvollen und wirklich interessanten Szenen aus dem Buch vorzulesen. Ich fürchte, dass der Inhalt auf den 6 CDs zum nächsten Teil „Ferne Ufer“ vor lauter Wiederholungen und Kürzungen nur noch wenig von der Geschichte im Buch  beinhalten wird. Schade, dieses Hörbuch macht wirklich keine Lust auf weitere Fortsetzungen zur Saga.

Note: 4-

Weigand, Sabine: Die Markgräfin

gekürzte Lesung
Sprecher:
Philipp Schepmann
Verlag: Bastei Lübbe
erschienen:
2004
Ausgabe:
CD (6)
Laufzeit:
450 Minuten
ISBN:
378573039X

Klappentext:

Schon mit zehn Jahren wird die Markgräfin Barbara verheiratet. Rasch verwitwet und als Erbin großer Reichtümer, wird sie zum Unterpfand weiterer Heiratspläne ihrer ehrgeizigen Brüder. Als 15jährige heiratet sie den König von Böhmen. Als sie endlich ihr eigenes Leben führen will, sperren die Brüder sie ein. Ihre Spur verliert sich 1542.

Die Plassenburg in Franken heute: Der Kastellan Haubold macht einen rätselhaften Fund. Ein kostbares Kästchen aus dem 16. Jahrhundert, darin die Knöchelchen eines Kindes. Haubold’s Forschungsdrang lässt ihm keine Ruhe. Er muss herausfinden, was sich hinter diesem Fund verbirgt. Seine Nachforschungen enthüllen eine ungeheure Geschichte von Macht und Verrat, von einer mutigen Frau und ihrer großen Liebe, die nicht sein durfte. Er entdeckt Barbara, die Markgräfin.

Rezension:

Das Hörbuch liegt in der gekürzten Romanfassung vor, was der Geschichte jedoch nicht schadet. Der Sprecher, Philipp Schepmann, der jahrelang als Radio und Fernsesprecher gearbeitet hat, liest den Roman sehr eindrucksvoll vor. Er gibt den Personen im Roman durch seine Betonung beim Lesen und durch Verändern seiner eigenen Stimme, einen unverwechselbaren Charakter.

Am Anfang und am Ende des Hörbuches gibt es eine  musikalische Untermalung, die eine wunderbare Stimmung in die Geschichte zaubert. Auch ein Liebeslied wird im Hörbuch durch Philipp Schepmann kurz gesungen. Trauer und Freude bringt Schepmann geschickt mit seiner Stimme in die Geschichte ein. Er sagt jedes neue Kapitel an und so ist es leicht der Geschichte zu folgen. Der Roman selbst ist sehr spannend und gut aufgebaut. Man merkt, dass die Autorin ihr Handwerk versteht und genau recherchiert hat.

Alles in allem ist dieses Hörbuch ein gelungenes Werk, was mit Sicherheit an dem guten Zusammenspiel von Autorin und Sprecher liegt.  Ich kann dieses Hörbuch nur wärmstens empfehlen, auch wenn es ein etwas teureres Hörbuch ist.

Note: 1

Venn, Hubert vom: Die Hand im Moor

Sprecher: Hubert vom Venn 
Verlag: Radioropa HörbuchVerlag
erschienen:
2004
Ausgabe:
CD (6)/ MP3 (1)
Laufzeit:
629 Minuten
ISBN:
383680090X

Klappentext:

Noch haben die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die Einsamkeit der Moorlandschaft im Hohen Venn nicht erreicht. Im Kloster Richwinstein geht das Leben seinen Gang wie seit Jahrhunderten. Oder doch nicht? Plötzlich hallt ein markerschütternder Schrei über das nächtliche Moor. Peter L’allemagne, der Wirt einer einsamen Gastwirtschaft und sein jüdischer Freund Moyses kommen zu spät. Sie sehen nur noch eine Hand, die im Moor versinkt …

Bald darauf finden fremde Soldaten in das einsam gelegene Kloster, mit ihnen eine geheimnisvolle Kutsche. Mit der Ruhe ist es auf dem Venn zunächst vorbei. Es wird noch mehr Tote geben und eine erschütternde Wahrheit …

Rezension:

Es kommt wirklich selten vor, dass ich von einem Hörbuch enttäuscht bin, aber hier ist das wirklich der Fall. Ich liebe historische Krimis und besonders dann, wenn sie hier in Deutschland spielen. Diese Kriterien erfüllt dieses Hörbuch, denn die Handlung ist in der Nähe von Monschau angesiedelt. Auch der Klappentext klingt vielversprechend und darum habe ich zugegriffen als ich es auf der Webseite von Radioropa gefunden habe.

Die Handlung und der Krimi sind auch nicht schlecht. Es ist zwar am Anfang etwas verwirrend, denn das Hörbuch beginnt mit mehreren Handlungssträngen die erst nach knapp einer Stunde zuhören, verbunden werden. In einem Buch wäre das wahrscheinlich recht einfach zu verstehen gewesen, aber hier im Hörbuch forderte dieser Start die gesamte Aufmerksamkeit des Zuhörers.

Hinzu kam dann noch das der Sprecher, Hubert vom Venn, mit starkem rheinischen Akzent spricht und dabei auch schon mal das letzte Wort des Satzes verschluckt. Über seine seltsame Art zu betonen und einem jüdischen Protagonisten, einen jüdischen Sprachgebrauch zu verpassen, konnte ich nur den Kopf schütteln! Ich glaube kaum, dass jüdischen Männer mit so einer piepsigen Stimme sprechen.

Auch hat der Autor den historischen Sprachgebrauch, auf die Wiederholung einer verstaubten Redensart, mit der einer der Akteure jeden Satz beginnt, reduziert.  Diese Redensart habe ich in einer Stunde mindestens fünf mal gehört und dazu dann noch 6-7 mal das übertrieben piepsige „Nähmmisch“ vom jüdischen Protagonisten. Das war dann doch etwas zu viel des Guten!

Ich vermute mal, wenn ich das Buch selbst gelesen hätte, dann wären mir diese Wiederholungen vielleicht gar nicht mal so aufgefallen. Beim zuhören ist es aber leider sehr deutlich geworden, dass die Dialoge durch diese Wiederholungen schwach und nervig wurden.

Die Ermittlungen zu dem Mordfall mit der „Hand im Moor“ und auch zu den anderen Leichen, waren gar nicht schlecht. Die Handlung war spannend aufgebaut und als Buch hätte mir dieser historische Krimi sicher gut gefallen. Ich denke der Autor hätte sich selbst und auch dem Zuhörer einen großen Gefallen getan, wenn er das Vorlesen seines Werkes einem anderen männlichen Sprecher überlassen hätte. Ohne die übertriebenen Betonungen, gerade bei den Dialogen, wäre die Handlung wahrscheinlich noch viel klarer und spannender im Ohr des Zuhörers angekommen.

Note: 4

Wilcke, Michael: Der Glasmaler und die Hure

ungekürzte Lesung
Sprecher:
Sabine Swoboda
Verlag:
Radioropa Hörbuch Verlag
erschienen:
2008
Ausgabe:
CD (8)
Laufzeit:
603 Minuten
ISBN:
3836802694

Klappentext:

Während katholische Truppen das feindliche Magdeburg belagern, wird Martin, ein tüchtiger Glasmaler, überfallen und seine Frau getötet. Ausgerechnet Thea, seine Jugendliebe, die sich als Hure verdingen muss, rettet ihn aus der brennenden Stadt. Obwohl sie alles tut, ihn von seinen Plänen abzubringen, macht Martin sich daran, den Mörder seiner Frau zu finden.

Rezension:

Als das Hörbuch bei mir zu Hause ankam war ich angenehm überrascht, denn die CD Box ist sehr schön gestaltet. In der Box fand ich nicht nur die CDs sondern auch ein kleines Heftchen, in dem die umgangssprachlichen historischen Begriffe, die in diesem Roman vorkommen, erklärt werden. Das war schon sehr hilfreich für mich. Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn in diesem Heftchen auch noch eine Übersicht zu den wichtigsten Personen im Buch gewesen wäre. Es ist immer etwas schwierig sich Namen, die man hört, sofort zu merken.

Ich habe mit diesem Hörbuch ca. 10 spannende und sehr unterhaltsame Stunden verbracht. Es ist bestimmt nicht einfach ein so anspruchsvolles historisches Werk  für den Zuhörer verständlich vorzulesen. Besonders da die Handlung, die Personen und auch die Schauplätze in rascher Folge am Anfang wechseln.  Die erste und zweite CD habe ich mir daher zweimal angehört um alle Namen der Protagonisten und auch die  politischen Hintergründe zu verstehen.

Mit einer sehr klaren und festen Stimme liest Frau Swoboda diese spannenden Ereignisse vor. Leider gab es keine akustisch wahrnehmbare  Pause oder Geräusch-Untermalung, wenn im Buch ein neuer Abschnitt begann und die Handlung wechselte. Dadurch wurde es am Anfang etwas schwierig der Handlung zu folgen.

Die Handlung beginnt in Magdeburg im dreißig jährigen Krieg und Michael Wilcke versucht dem Leser, bzw. Zuhörer die politischen Hintergründe, die zu den Überfällen und Schlachten führen, zu erklären. Spätestens nach der zweiten CD hat man dann aber den Durchblick und kann der Handlung entspannt folgen.

Hier muss man dem Autor ein großes Kompliment machen. Diese historische Handlung und auch die Charakter der einzelnen Protagonisten sind sehr lebhaft und facettenreich beschrieben. An mancher Stelle hätte ich im Hörbuch locker mit ein wenig Pferdegetrampel oder einigen Takten Marschmusik als Geräuschlulisse beim Schauplatzwechsel gut leben können. Es hätte gut zur Handlung gepasst.

Wie der Titel des Buche schon sagt, treffen hier zwei sehr unterschiedliche Charaktere, aus total gegensätzlichen Gesellschaftsschichten aufeinander. Diese Mischung führt zusätzlich, zu den politischen Ereignissen, zu einigen sehr spannenden und emotionalen Höhepunkten in der Handlung.

Der Autor zauberte mit seinen detaillierten Beschreibungen der Gewalt und des Hungers in der Bevölkerung damals, sehr eindrucksvolle Bilder vor mein inneres Auge. Die Schrecken des Krieges und der Schlachten kamen genauso gut rüber, wie auch die helleren freundlicheren Szenen im Hörbuch. Man wird beim Zuhören von der Handlung gefesselt, und leidet und lacht mit den Protagonisten.

Alles in allem, kann ich diese Hörbuch nur empfehlen. Wenn man sich an die Stimme der Sprecherin und an die   übergangslosen Szenenwechsel gewöhnt hat, bietet dieses Hörbuch eine temporeiche und spannende Unterhaltung.

Note: 2+

Van Aken, Jan: Das Geständnis des Mönchs

Originaltitel: De valse dageraad
Verlag:
Knaur
erschienen: 2005
Seiten:
736
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3426632268
Übersetzung:
Rainer Täubrich

Klappentext:

Eine alte Abtei im Jahre 1065. In seiner Zelle schabt der 99-jährige Mönch Hroswith von Wikala Pergamentseite um Pergamentseite einer Bibel ab, um die Geschichte seines Lebens niederzuschreiben. Doch dieses war alles andere als fromm und weltentrückt. Denn Hroswith, Sohn eines Schwertschmieds und selbst begabt in allerlei Handwerk skünsten, war zeitlebens ein Abenteurer und Freund der Frauen. Nachdem seine verbotene Liaison zur Tochter eines Grafen herauskommt, muss er fliehen – der Beginn einer abenteuerlichen Reise durch das mittelalterliche Europa, die ihn über Dänemark, England und Konstantinopel bis an den Hof des Sachsenkaisers Otto III. treibt. Das Geständnis des Mönchs ist ein historischer Roman der Extraklasse: atmosphärisch, üppig, sinnlich!

Rezension:

Ich hatte ein paar Probleme mit diesem Mönch, denn ich hatte mich auf einen spannenden historischen Roman gefreut. Leider entwickelte sich die Story eher zu einem Münchhausen-Märchen mit historischem Hintergrund. Der Schreibstil von Jan van Aken ist wirklich flüssig und gut. Auch der Ansatz der Geschichte ist nicht schlecht. Es geht um einen Mann, der das Pech hat 99 Jahre alt zu werden und in einer stillen Klosterzelle Bilanz zieht. Dieser Mann hat das Bedürfnis seine Erlebnisse aufzuschreiben und für die Nachwelt festzuhalten.

Jan van Aken hat hier sein Erstlingswerk hingelegt und man merkt hin und wieder das er eventuell Probleme hatte einen sauberen erzählerischen Bogen zu schlagen um von einem historischen Ereignis, zu einem anderen historisch interessanten Ereignis überzuleiten. Genau an solchen Stellen, wird es dann etwas „Münchhausen“ ähnlich da die Erlebnisse des Mönchs doch sehr unrealistisch sind.

Die geschichtlichen Ereignisse, die Jan van Aken dort verbindet, über Adela Gräfin in Unterlothringen und auch Kaiser Otto, die Eremiten, die Päpste und auch den Dänischen König dieser Zeit, sind wirklich sauber recherchiert und sehr schön erzählt worden.

Der Autor  benutzt leider oft in Dialogen einen überaus modernen Wortschatz, der dem geneigten Leder unangenehm ins Auge fällt. So Schlagwörter wie „Werbemaßnahmen“ hat bestimmt kein Sklavenhändler gekannt. Auch die Begriffe „Deutsches Reich“, „Projekt“, „Schlepptau“ oder „Steckenpferd“ waren damals bestimmt noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch. Auch werden oft griechische oder lateinische Redewendungen und Buchtitel in die Geschichte eingeflochten, ohne das der deutschsprachige Leser eine Übersetzung findet. Schade, nicht jeder kennt die alten Dichter und Schriftsteller aus dem ersten Jahrtausend.
Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und mit einem deutlichen Augenzwinkern von dem Mönch ( Jan van Aken) aufgeschrieben worden. Manches mal ist die Geschichte etwas langatmig und zäh. Auch der Charakter des Mönchs ist etwas flach beschrieben, aber das macht Jan van Aken wieder wett, indem er die historischen Persönlichkeiten sehr vielschichtig und in schillernden Farben beschreibt.

Note: 3