Eco, Umberto: Baudolino

Originaltitel: Baudolino
Verlag:
dtv
erschienen:
2003
Seiten:
640
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3423131381
Übersetzung:
Burkhart Kroeber

Klappentext:

Das Buch erzählt die Geschichte des (fiktiven) Bauernsohns Baudolino aus dem Piemont, der um 1155 als Kind von Kaiser Friedrich Barbarossa aufgelesen wird und in den folgenden 50 Jahren überall dabei ist, wo Geschichte gemacht wird: Die historischen Ereignisse von Barbarossas Kämpfen gegen die aufständischen Städte der „Lega Lombarda“ bis zu seinem Kreuzzug ins Heilige Land dienen Eco dazu, mit leichter Hand in die politischen und geistesgeschichtlichen Hintergründe dieser Epoche einzuführen, und ermöglichen ihm, originelle Antworten auf bisher ungelöste Fragen der Geschichtsschreibung zu geben. Bis Friedrich stirbt und Baudolino sich auf die Suche des Mörders macht.

Rezension:

Am Beginn des Buches erfährt man sehr viel über die damaligen Zustände. Man lernt Kaiser Friedrich, genannt Barbarossa kennen und man sieht wie ein Kaiser lebt und welche schweren Entscheidungen er zu treffen hat. Bis zur Mitte des Buches liest man einen netten Historienroman, bei dem man sich des öfteren fragt was denn der liebe Baudolino bei seiner Geschichte gerade erfindet und was davon stimmt.

Dann stirbt Friedrich und als Leser fragt man sich wie das ganze vonstatten gegangen ist und von da an kippt die Geschichte komplett. Baudolino und seine Gefährten machen sich nämlich auf um das Land des sagenumwobenen Priesters Johannes zu finden. Und auf dieser Reise begegnen sie Wesen in fernen Ländern des Orients die einem Gruselkabinett entsprungen sein könnten. Man hat das Gefühl ein Fantasybuch aber keinen historischen Roman zu lesen.

Erst gegen Ende des Buches normalisiert sich alles wieder. Und wenn man dann die Auflösung geliefert bekommt was mit Friedrich tatsächlich passiert ist, wird man für seitenweise Fantasy belohnt. Ein spannendes Buch ist Baudolino allemal, vor allem da immer wieder philosophische Debatten geführt werden. Zum Beispiel über das Aussehen der Erde oder ob es die „Leere“ tatsächlich gibt. An die „Name der Rose“ kommt das Buch aber bei weitem nicht ran.

Note: 3+

Flinn, Alex: Beastly

Originaltitel: Beastly
Verlag:
Baunmhaus
erschienen:
Juli 2010
Seiten:
336
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3833938447
Übersetzung: Sonja Häußler

Klappentext:

Kyle Kingsbury ist eine Bestie, die nachts durch New York streift – ein hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Er war mal ein Junge, mit dem jeder andere gerne getauscht hätte, ein gutaussehender, reicher und bei vielen Mädchen beliebter Kerl. Doch er war auch arrogant, eingebildet und überheblich. Zur Strafe wurde er dazu verflucht, dieses grässliche Biest zu sein – jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen.Ich bin eine Bestie. Eine Bestie. Kein Wolf oder Bär, kein Gorilla oder Hund, sondern eine entsetzliche Kreatur mit aufrechtem Gang – ein Wesen mit Reißzähnen und Klauen. Aus jeder Pore sprießen mir Haare. Ich bin ein Monster. Du glaubst wohl, ich erzähle Märchen? Falsch. Ich lebe in New York. In der Gegenwart. Ich bin keine Missbildung, bin nicht krank. Aber ich werde für immer so bleiben – bin ruiniert – es sei denn …

Rezension:

Die Meisten werden es erkannt haben, der Plot ist im Grunde der Gleiche wie in „Die Schöne und das Biest“. Kyle, ein oberflächlicher, arroganter Schnösel wird von einer Hexe in ein Biest verwandelt. Und er hat zwei Jahre Zeit den Fluch zu brechen, ansonsten wird er für immer ein Biest bleiben.

Das Buch ist eine schöne romantische, aber nicht kitschige Geschichte, in der es um die wahre Liebe geht. Denn auch wenn Kyle ein Biest ist, so ist er dennoch liebenswert. Und Lindy, das Mädchen, das er bezirzen will ihn zu lieben, ist mir ebenfalls vom ersten Moment ans Herz gewachsen.

Leider hat das Buch nur knap 340 Seiten, denn ich hätte noch stundenlang zusehen können wie Kyle versucht den Fluch zu brechen und Lindy  für sich zu gewinnen. Das es ein Jugendbuch ist, merkt man an der einfachen Sprache, daher ist es auch für Ungeübte ein Leichtes es auf Englisch zu lesen. Ich kann das Buch nur empfehlen. Für mich ist es ein Buchtipp, vor allem für jene, die das Träumen noch nicht verlernt haben.

Note: 1

(der Rezension liegt die englische Originalausgabe zugrunde)

Weigand, Sabine: Die Markgräfin

Verlag: Fischer
erschienen:
2005
Seiten:
480
Ausgabe: Broschiert
ISBN: 3596159350

Klappentext:

Mit zehn ist sie verheiratet. Mit zwölf Witwe. Mit fünfzehn heiratet sie den König von Böhmen. So steht es in den Chroniken. Als sie endlich ihr eigenes Leben führen will, sperren ihre Brüder sie ein. Ihre Spur verliert sich 1542. Bis in unseren Tagen ein geheimnisvoller Fund die Geschichte der Markgräfin Barbara von Ansbach enthüllt. Ein bewegendes Historienepos, eine spannende Detektivgeschichte, mitreißend beschwört Sabine Weigand Deutschland im Umbruch von Mittelalter zur Neuzeit herauf. Barbara von Ansbach hat es wirklich gegeben. Folgen Sie der Spur. Entdecken Sie das Geheimnis der Markgräfin.

Rezension:

Eine Rezension fällt mir diesmal komischerweise sehr schwer und das obwohl mir das Buch eigentlich gefallen hat. Als erstes muss ich sagen, dass ich es Sabine Weigand zu Gute halte, dass sie sich wirklich viel Mühe mit der Recherche gemacht hat. Das sieht man schon allein an den zahlreichen Briefen, die im Buch eingearbeitet sind und einen Einblick in die Zeit geben. Wer es allerdings nicht so mit seitenweisen Briefen hat, wird hier keine Freude haben.

Weigand schreibt am Ende des Buches, dass es die Markgräfin Barbara tatsächlich gab, dass sie aber einige Figuren verändert hat – aus dramaturgischen Gründen. Das kann ich noch verstehen. Was ich allerdings im Nachhinein nicht so gut finde ist die Versetzung in der Zeit um einige Jahrzehnte. Eigentlich sollte es nichts ausmachen, aber da sträubt sich in mir die Historikerin. Wenn man unbedingt eine Geschichte über eine historische Person schreiben will, dann sollte man sie nicht in der Zeit versetzen, nur um eine spannendere Kulisse zu haben.

Gut fand ich dagegen die Abwechslung zwischen historischer Geschichte und Gegenwart. Das hat das Buch aufgelockert. Anfangs fand ich die Geschichte in der Gegenwart sehr nervig, aber nach und nach hat sie an Spannung zugenommen. Was ich mit der Zeit aber ziemlich negativ fand war, dass die Autorin Ereignisse immer vorweg genommen hat. In der Gegenwart-Erzählung erfährt der Leser viele Details, die in der historischen Ebene noch gar nicht passiert sind. So ist das Buch zwar interessant zu lesen, aber manche Dinge hätte ich gerne erst später erfahren, nämlich dann wenn sie passieren und nicht schon rund 100 Seiten früher.

Aber nichts destotrotz fand ich das Buch sehr gut. Vor allem die Markgräfin und ihre Dienerinnen sind mir im Laufe der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Ich hatte einige nette Lesestunden und auch dass es zwei Liebesgeschichten gab, hat das Buch sympathisch gemacht.

Note: 3

Hohlbein, Wolfgang: Flut

Verlag: Droemer Knaur
erschienen:
2002
Seiten:
634
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3426621509

Klappentext:

Das Firmament hat Feuer gefangen und der Himmel seine Schleusen geöffnet. Es ist, als wolle mit aller Macht eine Geschichte in unsere Welt hineinwachsen, die zur Urgeschichte der Menschheit gehört. Rachel, eine junge Frau, wird von einem Strudel unerklärlicher Ereignisse erfasst. Woher soll sie wissen, dass allein sie es ist, die Einfluss auf die gewaltigen Geschehnisse nehmen kann

Rezension:

Der Inhalt hat sich meiner Ansicht nach nicht schlecht angehört. Zwar wieder eine Weltuntergangsgeschichte, die aber durchaus spannend sein kann.
Der Anfang beginnt mal sehr unheimlich. Eine junge Frau, Rachel, wird verfolgt. Es wird auf sie geschossen, Männer wollen sie kidnappen aber nicht töten und sie hat keine Ahnung warum. Und ein junger Mann, Benedikt Darkov, den sie nicht kennt will ihr helfen zu fliehen.

Spannende Sache möchte man meinen, aber nicht wenn sich das erste Geballer über rund 100 Seiten hinzieht. Denn dann hat selbst der dümmste kapiert, dass Rachel keine Ahnung hat wer hinter ihr her ist. Das muss nicht dauernd wiederholt werden. Vor allem einige Fehler des Autors gingen mir nach einer Weile gehörig auf die Nerven. Sie läuft bei der Verfolgungsjagd in den Wald. Sie denkt, dass sie nun in Sicherheit ist, denn sie ist hier aufgewachsen und kennt sich hier aus, die Gangster nicht. Zwei Seiten weiter muss man erfahren, dass sie zwar hier wohnt, aber noch nie im Wald war und keine Ahnung hat wo sie hin muss und weitere zwei Seiten später erklärt der Autor, dass sie sich hier auskennt wie in ihrer Westentasche. Ja was denn bitte nun?

Noch so ein Fall im letzten Drittel des Buches. Rachel und Darkov schleichen um ein Dorf herum. Es ist stockdunkel, anscheinend ist keiner der Bewohner zu Hause. Eine Seite weiter: In allen Fenstern brannte Licht! Ist es nun stockdunkel und keiner ist zu Hause oder brannte Licht in den Häusern. Solche Fehler können einem das Lesen echt vermiesen, weder der Autor noch der Lektor haben sich die Mühe gemacht diese Sachen auszubügeln.

Zur Geschichte selber: Es ist mühsam erst nach rund 350 Seiten einen kleinen Hinweis zu bekommen, warum denn nun die Männer hinter ihr her sind. Zwischendrin wird sie ständig verfolgt, muss dauernd gegen irgendwen kämpfen, schläft fast tagelang nicht und ist dauernd am Davonlaufen. Nach einer Weile dachte ich mir nur: Wir haben es kapiert: Die brauchen alle nichts zu essen, schlafen sowieso nicht und wie man mit einer Waffe jemanden umbringt war wohl ein begehrter Abendkurs.

Das letzte Drittel habe ich in einem Rutsch gelesen, nicht weil es so super spannend war, sondern weil ich es hinter mich bringen wollte. Die Auflösung war nicht sehr ergiebig und wie immer bei Hohlbein, viel zu schnell.

Note: 5

Patterson, James: Die 6. Geisel

Band 6 Women’s Murder Club

Originaltitel: The 6th Target
Verlag:
Limes
erschienen:
2008
Seiten:
348 Seiten
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN: 3442372283
Übersetzung: Andreas Jäger

Klappentext:

Nackte Angst herrscht in den Straßen San Franciscos: Kinder und Nannys wohlhabender Eltern verschwinden. Lieutenant Lindsay Boxer quält dieselbe Frage wie alle: Was ist mit ihnen geschehen? Und: Wer wird das nächste Opfer sein? Bis die Leiche eines Kindermädchens auftaucht. Fieberhaft sucht Lindsay mit ihren Freundinnen vom »Women’s Murder Club« nach dem psychopatischen Mörder. Da wird ihre Freundin und Pathologin Claire von einem Amokschützen niedergeschossen. Welchen Hinweis geben seine Worte: »Sie sind schuld! Sie hätten mich daran hindern müssen …«?

Rezension:

Beim 6. Fall rund um den Club der Ermittlerinnen kommt beim Lesen viel Fadesse auf. Das liegt zum einen am immer selben Aufbau der Bücher und auch an der Berechenbarkeit der Mörder. War ich bei den ersten Bänden noch voll überzeugt von der Reihe, so war dieser Band voller Langeweile.  Die vorherigen Bände boten wenigstens noch etwas Spannung, das ließ dieser leider komplett vermissen.

Auch in diesem Buch ist eine der vier Ermittlerinnen in die Geschehnisse des Falles verwickelt. Diesmal trifft es Claire Washburn, die Pathologin. Auch in diesem Band werden wieder mehrere Fälle gleichzeitig gelöst und wieder verlaufen einige Ermittlungem im Sande. Patterson täte gut daran die nächsten Bände nicht wieder nach dem gleichen Schema aufzubauen, aber trotz allem werde ich mir die weiteren Fälle auch besorgen und lesen. Und das hat einen ganz einfachen Grund: Ich will wissen wie sich das Verhältnis von Lieutenant Lindsay Boxer und ihrer Wochenendbeziehung Joe Molinari weiter entwickelt.

Das Positive am Buch: Aufgrund der wirklich sehr kurzen Kapitel liest es sich sehr flüssig und jedes Buch ist in zwei Tagen ausgelesen. So kann man sie bequem zwischen wirklich dicke Wälzer schieben.

Note: 3