Cast, P.C. und Kristin: Betrogen

Band 2 House of Night Serie

Originaltitel: Betrayed
Verlag:
FJB
erschienen:
2010
Seiten:
479
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3841420028
Übersetzung:
Christine Blum

Klappentext:

Zoey hat sich im House of Night eingelebt und gewöhnt sich an die enormen Kräfte, die ihr die Göttin Nyx verliehen hat. Endlich fühlt sie sich sicher und zu Hause, da passiert das Unfassbare: Menschliche Teenager werden getötet und alle Spuren führen zum House of Night. Als die Freunde aus ihrem alten Leben in höchster Gefahr schweben, ahnt Zoey, dass die Kräfte, die sie so einzigartig machen, eine Bedrohung sein können: für alle, die sie liebt.

Rezension:

Der zweite Band der „House of Night“ Serie macht vieles im Vergleich zum ersten Band besser, aber die Schwächen des Vorgängers werden leider auch offensichtlicher. Die übertriebende Jugendsprache empfinde ich zwar in weiten Teilen als authentisch, aber das oberflächliche Geplänkel von Zoeys Freunden kratzt schon hart an der Schmerzgrenze. Da sind schnell mal zehn der ohnehin schon recht wenig beschriebenen Seiten (große Schrift, viel Rand) vorbei, ohne das überhaupt irgendwas passiert oder gewinnbringendes gesagt wurde. Auch Zoeys Art alles zusätzlich gedanklich zu kommentieren, sollte das Autorenpaar in den Folgebänden etwas zurückfahren. Auch wenn das Buch für Jugendliche ist, darf man ihnen ruhig etwas Denkvermögen zutrauen.

War der erste Band „Gezeichnet“ noch eine Einführung in die Serie, geht es handlungstechnisch aber schon in die Vollen in „Betrogen“ und hier muss ich P.C. und Kristin Cast einfach mal ein Kompliment machen. Es gehört schon eine große Portion Mut dazu im zweiten Band einer auf zwölf Bände angelegten Serie so eine Wendung aufs Tapet zu legen. Ich möchte hier auf keinen Fall vorgreifen, denn mich hat dies komplett auf dem falschen Fuß erwischt. An besagter Stelle gibt es auch Platz für leise Momente, in denen die Autorinnen mit viel Feingefühl das Seelenleben ihrer Figuren beleuchten.

Gerade hier blitzt das Talent der Casts durchaus durch, aber meistens lassen sie dieses brach liegen, um lieber einen trendigen Vampirroman zu schreiben. In der Hinsicht bin ich besonders gespannt, wie sich die Serie noch entwickeln wird. Auf Dauer werden sich die coolen Sprüche der „Zwillinge“ und das viele blabla abnutzen.

Noch bin ich gespannt auf den nächsten Teil, zumal besonders in Zoeys Liebesleben immer wieder hübsche Cliffhanger eingebaut werden. Allerdings hoffe ich, dass es keine zwölf Bände dauert, bis das Mädchen sich für Heath oder Erik oder von mir aus auch für jemand ganz anderen entscheidet.

Note: 2-

Cast, P.C. und Kristin: Gezeichnet

Band 1 House of Night Serie

Originaltitel: Marked
Verlag:
FJB
erschienen:
2009
Seiten:
464 Seiten
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Christine Blum

Klappentext:

Als auf der Stirn der 16jährigen Zoey Redbird eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, weiß sie, dass ihr nicht viel Zeit bleibt, um ins House of Night, das Internat für Vampyre, zu kommen. Denn jetzt ist sie gezeichnet. Im House of Night soll sie zu einem richtigen Vampyr ausgebildet werden vorausgesetzt, dass sie die Wandlung überlebt. Zoey ist absolut nicht begeistert davon, ein neues Leben anfangen zu müssen, so ganz ohne ihre Freunde das einzig Gute ist, dass ihr unerträglicher Stiefvater sie dort nicht mehr nerven kann.  Aber Zoey ist kein gewöhnlicher Vampyr sie ist eine Auserwählte der Vampyrgöttin Nyx. Und sie ist nicht die Einzige im House of Night mit besonderen Fähigkeiten…

Rezension:

Sicherlich ist „Gezeichnet“ genau auf die Stephenie Meyer Zielgruppe zugeschnitten und einige Dinge sind augenscheinlich aus den üblichen Versatzstücken des Genres zusammengeklaubt, aber irgendwie funktioniert der Roman trotzdem. Allerdings will ich ehrlich sein. „Hanni und Nanni“, sowie „Harry Potter“ lassen grüßen, wenn man mit Zoey durch die Flure von „House of Night“ streift. Da gibt es Freundschaften, Zickenkrieg, geheime Treffen und dunkle Geheimnisse.

Außerdem geht das Autorenpaar (übrigens Mutter und Tochter) in Bezug auf Zoey richtig in die Vollen. Brauchte Harry Potter noch seine Freunde und Unterstützung, um gegen das Böse bestehen zu können, mutiert die junge Heldin einfach zu Superwoman, die Fähigkeiten hat, wie vorher übernaupt noch nie jemand.

Tatsächlich klingt dies doch alles sehr negativ, aber irgendwas müssen P.C. und Kristin Cast am Reißbrett richtig gemacht haben, denn ich  habe jede Seite dieses Romans genossen und ihn in Rekordzeit gelesen. Gut, ein bisschen Fastfood ist „Gezeichnet“ definitiv, aber das ist wie mit Schokolade oder Hamburgern. In Maßen durchaus erlaubt.

Die Handlung beschreibt nur die erste Woche in Zoeys neuem Leben auf der Vampirschule und darf deswegen durchaus als Einführung in die Serie betrachtet werden. Dennoch überschlagen sich die Ereignisse im letzten Viertel des Romans und es gibt jede Menge Zündstoff für weitere Bände.

Die Figuren wirken in „Gezeichnet“ noch ein wenig schwammig. Bis auf Zoey, deren Eigenarten und Ängste feinfühlig beschrieben sind, sind alle anderen Protagonisten doch austauschbar. Die naive Freundin, der schwule Freund, die zickige Feindin. Die Autoren täten gut daran diesen Charakteren in den nächsten Bänden mehr Leben einzuhauchen.

Kurz eingehen möchte ich noch auf die Sprache des Romans. Besonders die Dialoge sind bewusst in einer manchmal etwas zu coolen Jugendsprache gehalten. Dennoch lässt es das Leben im „House of Night“ authentischer wirken und man hat das Gefühl direkt dabei zu sein. Gerade auch wegen der Sprache würde ich das Buch jedoch keinem 12jährigen verliebten Pattinson-Fan geben. Zwar gibt es in „Gezeichnet“ (noch) keine Sexszene, aber angedeutete Blowjobs und nicht gerade zimperliche Gespräche. 14jährige und natürlich auch Erwachsene, die vom Vampirtrend nicht genug bekommen können, werden den ersten Band von „House of Night“ sicherlich mögen. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil, der bereits im März erscheinen soll.

Note: 2-

Davidson, Mary Janice: Die mit dem Werwolf tanzt

Band 3 Wyndham Werwolf Serie

Originaltitel: Derik’s Bane
Verlag:
Lyx
erschienen:
2009
Seiten:
288 Seiten
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442372003
Übersetzung:
Stefanie Zeller

Klappentext:

Als eine Wahrsagerin dem Rudel der Wyndhamer Werwölfe prophezeit, dass die mächtige Magierin Morgan Le Fay auferstanden ist, um die Welt zu zerstören, macht sich Derik auf den Weg nach Kalifornien, um sie zu töten. Aber die hübsche, wenn auch etwas zerstreute Dr. Sara Gunn hat keinen blassen Schimmer davon, dass sie die Reinkarnation des Bösen ist. Ihre wilden roten Locken und tiefblauen Augen machen es Derik verdammt schwer, sie umzubringen und seine halbherzigen Versuche scheitern ein ums andere mal kläglich. Wenn er Sara also nicht töten kann, muss er sie retten, und so machen sich beide auf, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen und ihre Liebe zu leben …

Rezension:

Mit dem dritten Band der Wyndham Werwolf Serie startet Lyx die neue Serie von Mary Janice Davidson. Band 1 und 2 sind übrigens nur Erzählungen, die sicherlich später noch als Gimmicks in weiteren Bänden übersetzt werden. Ohnehin hat man aber nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, wenn man mit „Die mit dem Werwolf tanzt“ beginnt. Das die Autorin für eher seichte, aber dennoch sehr lustige und spritzige paranormale Romane steht, war mir bekannt, dennoch war ich nicht auf diesen Humbug vorbereitet, dem ich dann auf knapp 240 Seiten ausgesetzt war. Um es kurz zu machen, dieser Roman hat fast keine Handlung, ist vollkommen unlogisch und überzogen und leider überhaupt nicht witzig. Die Dialoge sind allesamt bemüht komisch. Fast hat es den Anschein als könnten Derik und Sara kein einziges vernünftiges Wort wechseln. Nein, immer muss sich geneckt und ironisch gestreitet werden.

Hintergründe gibt es auch keine. Die Wyndhams sind ein Haufen freakiger Werwölfe, die allesamt nach wenigen Seiten einfach nur noch nerven mit ihrem Gehabe. Mit einem Slapstick Roman könnte ich ja sogar noch leben, wenn denn wenigstens die Gags charmant wären und zünden würden. Stattdessen gibt es nur eimerweise flotte Sprüche, die bar jeglichen Niveaus sind. Auch die sexuelle Anziehungskraft zwischen Derik und Sara ist einfach unrealistisch. Die beiden springen einfach mal so in die Kiste, obwohl sie sich permanent streiten. Die Krönung ist jedoch dann der Schluss. Da wird der Leser auf ein spannendes Finale vorbereitet und dann passiert eigentlich…tja….nichts. Dabei ist die Idee der Geschichte, das die böse Morgan le Fay wieder aufersteht und die Welt vernichten will, gar nicht so übel. Was man daraus hätte machen können. Aber was will man machen, wenn der Endgegner ein Baum ist, wie in einem schlechten Videospiel.

Note: 5

Borchardt, Alice: Die Silberwölfin

Band 1 Wolf Serie

Originaltitel: The Silverwolf
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2000
Seiten:
575
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
344235286X
Übersetzung:
Michaela Link

Klappentext:

Die junge Regeane, von königlichem, fränkischem Blut, wird im mittelalterlichen Rom von Gundabald, dem verarmten Bruder ihrer verstorbenen Mutter – und Mörder ihres Vaters – gefangen gehalten, denn Karl der Große wünscht sie eines Tages mit seinem Lehnsmann Maeniel zu verheiraten. Gundabald verfolgt mit skrupelloser Gewalt den Plan, sich durch die Verheiratung Regeanes das Vermögen Maeniels anzueignen. Doch die junge Frau, die ihren Bräutigam nicht kennt, verbirgt ein vom Vater geerbtes schreckliches Geheimnis. Ihr droht der Scheiterhaufen, falls ihre Fähigkeit zur Gestaltverwandlung entdeckt wird. Regeane flieht und trifft auf Lucilla, eine reiche Römerin und Mätresse von Papst Hadrian, die sie in ihr Haus aufnimmt. Dort wird Regeane zunehmend in Machtkämpfe und öffentlichen Aufruhr verwickelt. Währenddessen ist sie auf ihren Streifzügen bereits, ohne davon zu ahnen, ihrem zukünftigen Gemahl begegnet – denn auch er kann die Gestalt eines Wolfes annehmen. Als Gundabald beim Papst intrigiert, um Regeane wieder in seine Gewalt zu bekommen, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu…

Rezension:

Leider konnte mich das Buch nicht völlig überzeugen. Einige Szenen zogen sich viel zu lange hin und des öfteren habe ich mich gefragt, auf was die Autorin eigentlich hinaus will. Der Roman schien mir manchmal so unmotiviert und ohne zwingende Handlung. Besonders hervorheben muss man jedoch zweifellos Alice Borchardts Gabe plastisch zu schreiben. Die Gerüche im mittelalterlichen Rom, die Beschreibungen von Krankheiten und vor allen Dingen Regeanes oft wiederkehrende Verwandlung in einen Wolf sind dermaßen fesselnd und realistisch, dass einem zum Beispiel in den Szenen mit den Lepra-Kranken der Ekel überfällt. Gut, einige Leser mögen sagen, dass sie dieses völlig Plastische nicht brauchen, aber ich fand es trotzdem sehr eindrucksvoll. Ziemlich daneben fand ich den Klappentext des Buches. Der verriet im Prinzip das Ende des Buches und hat einem ein bisschen die Lesefreude genommen. Ich werde mir aber sicher auch noch die bereits angekündigten Fortsetzungen kaufen.

Note: 3