#jdtb16 – Februar

februarDer Februar ist grad erst zwei Tage alt und ich habe direkt mal drei Taschenbücher für #jdtb16 geshoppt. Es handelt sich dabei um Novitäten, die ich auf meiner Liste und vorbestellt hatte. Da wäre einmal „Deep Blue Eternity“von Natasha Boyd, deren zwei Eversea Romane ich einfach wunderschön fand und „Weites Land der Hoffnung“ von Karen Wynne. Beide Bücher übrigens aus dem LYX Verlag. Bei Karen Wynne handelt es sich wohl um das Pseudonym einer deutschen Autorin und ich zermartere mir das Hirn, wer dahinter steckt. Bis jetzt ist das nämlich noch ein großes Geheimnis.

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Boyd, Natasha: Eversea – Und die Welt bleibt stehen

Band 2 Eversea Reihe

Originaltitel: Forever, Jack
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802597605
Übersetzung:
Henriette Zeltner

Klappentext:

Keri Anns Leben hat sich in dem Moment verändert, als Jack Eversea zum ersten Mal vor ihr stand. Sie hatte sich in ihn verliebt, Hals über Kopf, und fest daran geglaubt, den wahren Jack zu kennen, nicht den unnahbaren Superstar. Doch nun weiß sie: Jack hat sie betrogen und ihre Liebe verraten. Als er plötzlich wieder einen Platz in ihrem Leben beansprucht, muss Keri Ann entscheiden, ob sie ihm jemals wieder vertrauen kann…

Rezension:

Hach Mädels… schön war es! Zwei Tage lang habe ich mir überlegt, ob ich das Buch nun inhaliere oder es bewusst langsam zu Ende lese. Letzteres ist mir leider nicht gelungen, denn Natasha Boyd hat mich mit ihrem zweiten Band der Eversea Reihe echt bezaubert.

Ich fand ja den ersten Band schon gelungen, aber bei dieser Fortsetzung gerät wirklich jedes Leserherz in die Kernschmelze. Diesmal nicht nur aus Keri Anns Sicht geschildert, sondern auch in einigen Kapiteln aus Jacks Perspektive, gelingt es Natasha Boyd ganz hervorragend die Gefühle und Ängste ihrer Protagonisten zum Leben zu erwecken.

Der Roman beginnt fünf Monate nach dem Geschehen aus „Ein einziger Moment“, wobei jedoch in Rückblenden anhand von Jack beschrieben wird, was genau passiert ist und wieso er sich monatelang von Keri Ann ferngehalten hat. Ich gestehe, in vielen momentanen Liebesromanen ist mir das immer zu umständlich und unsinnig, aber die Autorin macht das sehr geschickt und gibt Jack wirklich keine Möglichkeit zu Keri Ann zurückzukehren oder sie zumindest aufzuklären.

Hier erweisen sich die Perspektivwechsel, die es im vorherigen Roman noch nicht gab, als wahrer Segen. Wer sich nicht in den zutiefst traurigen, verunsicherten, verletzten und unglücklich verliebten Jack Eversea verguckt, der sollte vielleicht um das ganze Genre lieber einen Bogen machen und mal beim Spezialisten eruieren, ob überhaupt da was in der Brust schlägt, was einem Herzen zumindest ähnelt. Kinder, Kinder – man kriegt beim Schreiben der Rezension direkt noch mal einen Schmachtanfall!  :oops:

Natasha Boyd greift wirklich ganz tief in die Kiste mit den großen Gefühlen, aber aufgrund ihrer behutsamen Schreibe und den fein skizzierten Charakteren wirkt nichts davon schmalzig und wenn ich das sage, könnt ihr es mir ruhig glauben. Ich lese wirklich gerne Liebesromane, aber wenn es schmalzig wird, kann ich schneller weglaufen als Usain Bolt. Aber bei „Und die Welt bleibt stehen“ wirken die Gefühle echt.

Sowohl Jacks Verzweiflung, als auch Keri Anns Bedenken und die sofort wieder offensichtliche körperliche Anziehung wirken realistisch und berührend. Besonders auch weil Natasha Boyd es versteht jede wichtige Geste zu beschreiben, so dass man das Gefühl hat direkt daneben zu stehen und alles am eigenen Leib erfährt.

Auch inhaltlich passiert ein bisschen mehr in der Fortsetzung, auch wenn es letztlich doch darum geht, das Jack Keri Ann davon überzeugt, dass er es ernst mit ihr meint. Dennoch ist es auch ein Roman über eine junge Frau, die zielstrebig versucht ihren Weg zu gehen und nicht bereit ist, ihn für jemanden aufzugeben. Das fand ich gerade am Ende des Buch zwar manchmal ein bisschen too much, aber letztlich muss die Autorin das auch bis zum Schluss durchziehen, um glaubwürdig zu bleiben. Allerdings kann man schon sagen, dass Jack sich seiner Gefühle schon sicherer ist und alles dafür tut, um Keri Ann zu halten. Ja, man merkt es, der Protagonist hat es mir angetan und ich hör jetzt auf mit weiteren Schmachtanfällen, bevor Eure Monitore sich noch in Schmalzkringel verwandeln. ;-)

Leider wird es nur noch eine Weihnachts-Novelle geben (auf deutsch im Dezember) und die Autorin plant momentan einen Roman über Keri Anns Freundin Jazz, in dem unser Paar hoffentlich auch ein bisschen Screentime bekommt (um mal bei Hollywoodbegrifflichkeiten zu bleiben :-) ). Aber im Februar erscheint mit „Deep Blue Eternity“ ein neuer Stand-Alone Roman, auf den ich auch schon sehr gespannt bin.

Note: 1 mit *

Pons, Brigitte: Eine saubere Angelegenheit

Verlag: LYX
erschienen:
2015
Seiten:
320
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
380259536X

Klappentext:

Ausgerechnet Kriminalhauptkommissar Torge Hansen, der als wenig diplomatisch gilt, soll einen Mordfall aufklären, bei dem Fingerspitzengefühl gefragt ist. Der Bodyguard eines umstrittenen Politikers wurde mit durchtrennter Kehle aufgefunden. Es mangelt an verwertbaren Spuren, jedoch nicht an Verdächtigen. Während sich die Ermittlungen im Umfeld des Politikers als zäh erweisen, hat das Privatleben des Toten einiges zu bieten: Frauen, Frauen und noch mal Frauen. Hat eine davon ihn auf dem Gewissen? Als das Geständnis einer Selbstmörderin auf Torges Schreibtisch landet, scheint der Fall gelöst. Schnell und sauber. Zu sauber für Torges Geschmack …

Rezension:

Im Fokus der Handlung steht Kriminalhauptkommissar Torge Hansen. Er ist koffeinsüchtig, wenig diplomatisch und seine Hormone spielen in der Nähe schöner Frauen verrückt. Das macht sich bemerkbar als er während der Ermittlungen auf Dorothee trifft. Sie war eines der letzten Dates von Raymond und hat sich erst vor kurzem von ihrem Lebensgefährten getrennt. Unfreiwillig verstrickt sie sich immer tiefer in den Fall.

Es wird ein Ermittlungsteam gebildet und zu Torges Verdruss wird ausgerechnet AK zum Leiter bestimmt. In Torges Augen ist Kriminalhauptkommissar Arno Kessler mächtig scharf auf Prestige und er hechelt deshalb sabbernd jeder Gelegenheit hinterher, die ihn ein Stück weiterbringen kann. Da kommt ihm der Mord am Bodyguard eines Politikers gerade recht. In Gedanken setzt Torge die Abkürzung AK mit Arschkriecher gleich. Doch mit seinen Kollegen Rollo und Florian verbindet ihn ein freundschaftliches Verhältnis und sie lästern gerne mal hinter AK’s Rücken über ihn ab.

Und genau das hat mir so gut an dem Buch gefallen. Es lebt von den Beziehungen der Personen untereinander und den Dialogen. Mit viel Humor schildert die Autorin, wie das Team die Ermittlungen aufnimmt und dabei auch mal in einer Sackgasse landet. Auch wenn es zu ein paar Reibereien kommt, ziehen doch alle an einem Strang und jeder bringt sich seinen Fähigkeiten entsprechend ein.

Sicher gibt es spannendere Kriminalromane und vor allem die Auflösung des Falles war zwar originell, aber auch etwas abstrus und kurios. Aber gerade diese Überzeichnung war unterhaltsam und hat für etwas Spannung gesorgt.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe es mit in den Urlaub genommen und mich beim Lesen gut unterhalten und oft geschmunzelt. Was will man mehr?

Interessant ist hierbei, dass es die meisten Schauplätze so oder so ähnlich tatsächlich in Frankfurt und Umgebung gibt. Wer näheres darüber erfahren möchte findet dazu Informationen in diesem Interview mit der Autorin: http://www.egmont-lyx.de/brigitte-pons-ueber-ihren-roman-eine-saubere-angelegenheit/

Note: 2

Boyd, Natasha: Eversea – Ein einziger Moment

Band 1 Eversea Reihe

Originaltitel: Eversea
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
352
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802597435
Übersetzung:
Henriette Zeltner

Klappentext:

Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends der angesagte Schauspieler Jack Eversea in dem Restaurant auftaucht, in dem sie kellnert. Ihr verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove im Süden der USA ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Hollywoodstar wie ihn zu treffen. Doch Jack hat Gründe, warum er aus L. A. geflohen ist. Und Keri Ann weiß, dass sie die Art und Weise, wie seine Nähe ihr Herz zum Rasen bringt, aus genau diesen Gründen ignorieren sollte. Denn egal wie gut die beiden sich verstehen oder wie sehr die Funken zwischen ihnen sprühen – die Welten, in denen sie leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Und eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich … oder?

Rezension:

Diese Woche brauchte ich definitiv was zum Abschalten. Einfach mal eine süße kleine Geschichte mit Herzschmerz, Romantik und ein bisschen Märchenfeeling und genau das habe ich bei „Eversea – Ein einziger Moment“ bekommen.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Keri-Ann, einer jungen Südstaatenlerin, die sich nach dem Tod ihrer Eltern um den heruntergekommenen Familienbesitz kümmert und als Kellnerin arbeitet, während ihr Bruder in der Ferne studiert. Sie ist eher ein ruhiges Mädchen, welches noch keinen Platz im Leben gefunden hat, bis dato aber gar nicht bemerkt, wie sehr sie ihr Potential verschenkt. Sie lebt eigentlich immer in einer Art Wartestellung, ohne dass sie dies überhaupt bemerkt.

Jack dagegen, ist aufgrund seines Ruhms, weit davon entfernt ein schüchterner Mann zu sein. Allerdings verzichtet die Autorin glücklicherweise darauf ihn zu einem Überwesen zu machen. Natürlich sind übliche Klischess auch in „Eversea“ durchaus vorhanden, aber meist nicht ganz so übertrieben.

So hat der Held zwar eine tragische Vergangenheit, macht aber nicht unnötigerweise auf Bad Boy. Hurra! Keri-Ann ist leider mal wieder die ungeküsste und jungfräuliche hübsche Frau, die glaubt, sie sei eine graue Maus. Aber wenigstens ist schlüssig erklärt, wieso das so ist und bis auf den Unfalltod ihrer Eltern schlummert Gott sei Dank bei ihr kein abstruses Geheimnis, welches die Liebesbeziehung zerstört. Nochmal hurra!!

Natürlich ist es schon ein bisschen die Aschenputtel-Geschichte. Normales Mädchen, welches vom Prinzen geküsst wird, aber Natasha Boyd skizziert dabei so feinfühlig Keri-Anns Gedankenwelt, dass das Ganze gar nicht so unrealistisch erscheint. Das Setting des kleinen Südstaaten-Örtchens Butlers Cove wird sehr detailreich und anschaulich geschildert, so dass Liebesgeschichte und Atmosphäre in sich stimmig wirken. Auch Keri-Anns Freunde und einige Bewohner des Ortes machen den Roman lebendig.

Erotikszenen gibt es erst gegen Ende des Romans und die sind wie momentan üblich detailliert und ausufernd und bis auf ein zwei merkwürdige Reaktionen von Keri-Ann, die allerdings auch an der Übersetzung liegen können, durchaus prickelnd ohne vulgär oder peinlich zu sein.

Allerdings muss man auch sagen, dass der Roman schon recht ruhig ist und eigentlich nicht sehr viel passiert. Die Wendungen am Ende waren für meine Begriffe auch zu vorhersehbar und seicht. Dennoch mochte ich die Figuren und die Anziehung zwischen Jack und Keri-Ann. Jacks Warmherzigkeit und Keri-Anns stetige Entwicklung zu einem Menschen, der sein Leben in die Hand nimmt, war bis zum Schluss überzeugend. Von daher freue ich mich auf den zweiten Band „Eversea – Und die Welt bleibt stehen“, der Anfang September erscheint und uns dann natürlich ein Happy End präsentieren wird.

Note: 2

Chase, Emma: Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?!

Band 1 Tangled Serie

Originaltitel: Tangled
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
320
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
380259584X
Übersetzung:
Heide Franck

Klappentext:

Drew hat noch nie einen Gedanken an die Liebe verschwendet, eine feste Beziehung ist für ihn eine absolute Horrorvorstellung. Doch das ändert sich schlagartig, als Kate Brooks in derselben Investment-Banking-Firma eingestellt wird, für die auch Drew arbeitet. Kate ist intelligent, wunderschön, ehrgeizig, und sie fasziniert Drew, nicht nur weil sie sich als ernsthafte Konkurrentin entpuppt. Kate geht Drew nicht mehr aus dem Kopf, und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto heftiger beginnt es zwischen den beiden zu knistern.

Rezension:

Schon mal einen Roman mit einem richtigen Vollidioten gelesen? Einem Kerl, der jeden Tag eine andere Frau flachlegt und sich auch ansonsten für ziemlich unwiderstehlich hält? Nein? Ich vor „Wenn wird denn gleich von Liebe sprechen?!“ auch nicht. Und wisst ihr was, diese gutaussehenden 1,85m und 75kg (alles geschätzt) sind nicht nur arrogant, sondern mit Abstand der liebenswerteste Protagonist, dem ich je in einem Liebesroman das Vergnügen hatte zu begegnen. Vollidiot und liebenswert passt nicht zusammen? Doch, tut es!

Emma Chase erzählt das Wirrwarr zwischen Mann und Frau mal von der anderen Seite. Keine seufzende schmachtende Heldin, sondern ein humorvoller verliebter Held, der aber niemals zugeben würde, dass er verliebt ist. Nein, das komische Magengrummeln, das depressive auf dem Sofa herumliegen ist selbsredend eine Grippe. Nur halt ohne Fieber und Husten.

Also, wie gesagt, was Sie jetzt gerade sehen, ist nicht mein wahres Ich. Ich habe die Grippe. (S.7)

Mit umwerfendem Charme erzählt Drew aus der Ich-Perspektive wie es sich so lebt, als gutaussehender erfolgreicher Investment Banker, der von seiner Familie vergöttert und von der Damenwelt hofiert wird. Schon dabei blitzt auf, dass hinter der ganzen coolen Fassade ein Mann steckt, der das Herz am rechten Fleck hat. Und dann begegnet er Kate Brooks. Die entspricht nur gar nicht seinem gängigen Beuteschema (blöd mit Busen), sondern ist eine intelligente, schlagfertige junge Frau, die sein Vater ihm glatt als Konkurrentin vor die Nase stellt.

Von Anfang an prickelt es zwischen den beiden, aber bis sie sich dann irgendwann die Kleider vom Leib reißen, gibt es einen Kleinkrieg wie in einer der alten amerikanischen Screwball Komödien. Dabei ist Drews ironische Sicht der Dinge einfach zum Schießen. Hier möchte ich ausdrücklich die Übersetzung loben, die dermaßen auf den Punkt genau ist und es schafft den Wortwitz der Autorin perfekt ins Deutsche zu übertragen. Nicht nur einmal ist mir vor Lachen das Buch aus der Hand gefallen. Von sarkastisch und böse, bis Slapstick beim Familienessen (ich sag nur Olive im Auge), ist alles dabei.

Und dann liebe Freunde des Liebesromans gibt es endlich mal eine Autorin, die versteht vernünftige Erotikszenen zu schreiben, ohne das es peinlich wird. Prickelnd, sexy und trotzdem immer noch wahnsinnig komisch, weil Drew die bescheuertsten Gedanken durch den Kopf schießen und er für den Leser natürlich alles kommentieren muss.

„Großer Gott… das war so… so…“ Jetzt muss ich auch lächeln. „Ich weiß.“ Welterschütternd. Jenseits der Richterskala. Heftig genug, um einen kleinen Inselstaat auszulöschen. (S. 153)

Keine gute Liebesgeschichte ohne ein hübsche Missverständnis, nachdem sich Drew mächtig ins Zeug legen muss, um seine Angebetete zurückzuerobern und da lässt der Gute sprichwörtlich die Hosen runter. Eine Idee bekloppter und bezaubernder als die andere, um die Herzensdame umzustimmen. Wer sich bis dahin nicht in das Alphamännchen verliebt hat, wird es spätestens jetzt tun. Denn persönliche Würde und Stolz werden komplett über Bord geworfen, um das zu retten, von dem er gar nicht wusste, dass er es sich ersehnt: Die Liebe!

Wenn Kate mich aufgrund irgendeiner Katastrophe nicht zurücknimmt, könnte ich mir genauso gut den Schädel kahl rasieren und nach Tibet ziehen. Wie ich höre, suchen die Mönche Nachwuchs. (S.232)

Glücklicherweise erscheint im Juni bereits die Fortsetzung und im Original gibt es sogar schon vier Bände. Gott sei Dank! Wer braucht Bridget Jones, wenn er Drew Evans haben kann!

Note: 1