Heitz, Markus: Aera – Die Rückkehr der Götter

Verlag: Knaur
erschienen:
2015
Seiten:
784
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
 3426518619

Klappentext:

Im Jahr 2019 herrscht eine neue Weltordnung: Die Götter kehren auf die Erde zurück. Alle Götter – bis auf einen. Während Odin, Zeus, Manitu, Anubis, Shiva und Co. sich ihre alten Kultstätten zurückholen und ihre Anhänger um sich scharen, warten Christen, Moslems und Juden vergeblich. Die einst mächtigsten Religionen der Welt werden bald als bedeutungslose Sekten belächelt.

Rezension:

Im Fantasy-Genre wird man momentan ja mit George R.R. Martin Klonen zugeschmissen. Darunter sind natürlich ebenfalls ein paar gute Autoren und unterhaltsame Geschichte, aber dennoch bin ich immer froh, wenn mal jemand mit etwas Neuem daherkommt. Zwar ist „Aera“ mehr ein Fantasy-Thriller, aber dennoch habe ich so etwas noch nie gelesen und fand die Ideen sehr erfrischend.

Markus Heitz, Deutschlands erfolgreichster Fantasyautor der letzten Jahre, könnte vermutlich auch einfach den 127. Zwergen-Roman schreiben und wäre damit auf der sicheren Seite. Ich mag, dass er genau das nie tut, sondern sich immer wieder mit anderen Themen beschäftigt und versucht sich neu zu erfinden. Das muss einem vielleicht nicht immer gefallen (sieht man auch an den Rezensionen zu Aera), respektieren und bewundern aber schon.

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Orgel, T.S.: Das Erbe von Berun

Band 1 Blausteinkriege Trilogie

Verlag: Heyne
erschienen:
2015
Seiten:
608
Ausgabe:
Broschur
ISBN:
3453316886

Klappentext:

Magie ist ein gefährliches Spiel …

Einst war es der Nabel der Welt, doch nun steht es vor dem Niedergang: das Kaiserreich Berun, gegründet auf die Schlagkraft seiner Heere und den unerbittlichen Kampf gegen die Magie des Blausteins. Als Beruns Macht schwindet, kreuzen sich die Pfade dreier Menschen – ein Mädchen, ein Schwertkämpfer und ein Spion. Keiner von ihnen ahnt, wie unauflöslich ihr Schicksal mit der Zukunft von Berun verwoben ist.

Das Zeitalter der Blausteinkriege ist angebrochen …

Rezension:

Schon ein Weilchen ist es her, dass ich waschechte Fantasy gelesen habe. Also mit Schlachtengetümmel, einer komplett neuen durchdachten Fantasywelt, Intrigen und Verwicklungen bis es einem schwindelig wird. Dazu eine bildgewaltige und manchmal gerne auch schroffe Sprache, denn für Liebesgeschwurbel haben wir schließlich Romantasy.

Nach wenigen Seiten war mir klar, „Das Erbe von Berun“ ist genau das, was ich mir erhofft hatte. Das Autoren-Duo Tom und Stephan Orgel nimmt sich viel Zeit um ihren Weltenbau vorzustellen. Dabei prasseln nicht nur jede Menge Eindrücke, sondern auch eine große Anzahl von Figuren auf einen ein. Für mich ist das immer der Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt bzw. wo  gute Autoren sich von  schlechten Autoren unterscheiden, denn trotz vieler Namen und Verwicklungen wusste ich immer, wer mit wem und überhaupt. Ich hasse es, wenn ich immer ein Personenregister bemühen muss. Für mich ist das immer ein Zeichen dafür, dass die Autoren ihren Figuren nicht genug eigenes mitgegeben haben, damit man sie sozusagen blind zuordnen kann.

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Rowling, Joanne K.: Harry Potter und der Stein der Weisen – illustriert

Band 1 Harry Potter Serie

Originaltitel: Harry Potter and the Philosopher’s Stone
Verlag:
Carlsen
erschienen:
2015
Seiten:
256
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3551559015
Übersetzung:
Klaus Fritz

Klappentext:

Lassen Sie sich von dieser wunderschönen Neuausgabe verzaubern! Harry Potters Geschichte ist inzwischen weltbekannt, doch nun ist eine einzigartige, vierfarbig illustrierte Ausgabe des Klassikers erschienen. Jim Kay, Illustrator des preisgekrönten „Sieben Minuten nach Mitternacht“ von Patrick Ness, hat die Welt von Harry Potter und ihre unvergleichlichen Figuren in ein neues Gewand gehüllt. Seine fantasievollen Zeichnungen werden nicht nur Fans, sondern auch neue Leser in ihren Bann ziehen.

Rezension:

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich anderes als eine Lobhudelei hier aufs „Papier“ bringen soll. „Harry Potter und der Stein der Weisen“ war für uns alle vor Jahren der Einstieg in ein neues Universum, welches bis heute die Kinder- und Jugendbuchliteratur geprägt hat und auch in Zukunft prägen wird. Kann sich irgendjemand von Euch ein Leben ohne Harry Potter vorstellen?

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Einmal auf nach Hogwarts…

Ich möchte in dieser Rezension gar nicht so sehr auf den textlichen Inhalt, sondern mehr auf die wunderbaren Illustrationen von Jim Kay eingehen. Glücklicherweise hat sich Kay weitestgehend von den Vorstellungen, die man aufgrund der Verfilmungen hat, gelöst und so ist wirklich auf jedem Bild etwas zu entdecken. Es ist unglaublich, wie er mit Farben und Schattierungen Stimmung erzeugt und Personen, aber auch Gegenständen und Handlungsorten eine ganz faszinierende Tiefe gibt. Schon beim Aufschlagen des Buches hat man das Gefühl in einer sturmumpeitschten Nacht auf Hogwarts gelandet zu sein.

Das Buch enthält viele große Bilder und besondere Szenen, die sogar ganze Doppelseiten einnehmen. Als Beispiel sei hier eines der Highlights, das Gleis 9 3/4 genannt, welches auch das Cover ziert, in seiner Doppelseiten-Größe im Buch aber noch einmal schöner wirkt. Aber auch auf Seiten, wo es gar keine Bilder gibt, verziert Kay den Text mit Farbklecksen oder gar kleinen Gegenständen, wie z.B. den fliegenden Schlüsseln gegen Ende des Romans.

Fliegende Schlüssel auf dem Weg zum Stein der Weisen ...
Fliegende Schlüssel auf dem Weg zum Stein der Weisen …

Es ist, als würde man das Buch noch einmal neuentdecken. Für die neue Generation, die vielleicht Harry Potter erst jetzt entdeckt, ist zudem ein wundervolles Vorlesebuch. Werden die späteren Bände für jüngere Kinder zu düster und komplex, ist „Harry Potter und der Stein der Weisen“ durchaus auch für Grundschulkinder geeignet. Also macht es Euch doch in der Adventszeit mal mit Euren Kindern auf dem Sofa bequem und schmökert gemeinsam bei Kerzenschein und Plätzchen in diesem Buch und lasst Eure Fantasie beflügeln. Das Buch hat übrigens einen wunderschönen Lackumschlag und ein praktisches Lesebändchen.

Ich hoffe wirklich, dass auch die anderen Teile der Serie eine Illustrierung verpasst bekommen. Auch wenn ich mich frage, wie das z.B. bei „Harry Potter und der Orden des Phoenix“ funktionieren soll. Der Roman hat schon ohne Bilder über 1000 Seiten. Aber zum Glück muss ich mir darüber ja keine Gedanken machen, würde allerdings auch ein 5000 Seiten Buch zur Not mit Sackkarre nach Hause tragen, wenn es genauso wunderschön ist, wie dieser Auftakt.

Für das richtige Feeling beim Lesen des Buches (oder der Rezi ;-) ) einfach mal wieder die Filmmusik einschalten:

Note: 1+

Martin, George R.R.: Westeros

Die Welt von Eis und Feuer

Originaltitel: A World of Ice and Fire. The Untold History of Westeros and a Game of Thrones
Verlag:
Penhaligon
erschienen:
2015
Seiten:
336
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764531363
Übersetzung:
Andreas Helweg

Klappentext:

Um eine fantastische Welt lebendig erscheinen zu lassen, benötigt sie eine Vergangenheit. Daher erschuf Bestsellerautor George R.R. Martin den fiktiven Kontinent Westeros, auf dem sein Meisterwerk Das Lied von Eis und Feuer / Game of Thrones spielt, in jahrelanger Detailarbeit. Dieser prachtvoll ausgestattete Bildband präsentiert erstmals die Geschichte von Westeros – beginnend in der Zeit, in der die ersten Menschen den Kontinent betraten, über die Ankunft von Aegon dem Eroberer und seinen Drachen bis zu Robert Baratheons Rebellion gegen den wahnsinnigen König Aerys II. Targaryen. Damit ist WESTEROS – Die Welt von Eis und Feuer der wahre Prolog der erfolgreichsten Fantasyserie unserer Zeit.

Rezension:

Normalerweise sollte man ja nicht von der Optik auf den Inhalt schließen, aber bei Bildbänden gelten nun mal ein paar andere Kriterien und deswegen darf ich ohne schlechtes Gewissen und vollkommen oberflächlich sagen, dass Teil ist einfach wunderschön! Farblich an die Romanserie angelehnt, überzeugt das Hardcover mit feiner Prägung auf dem Titelbild, durchgehend farbigem Druck und einem Lesebändchen.

Aber natürlich hat „Westeros“ auch inhaltlich viel zu bieten. Neben Hintergrundinfos zur Welt der Saga und den wichtigen Familien im Kampf um die sieben Königreiche, gibt es vor allen Dingen jede Menge Infos zur Vorgeschichte. Neue Zusammenhänge bieten einen interessanten Einblick in das Schaffen von George R.R. Martin. Das Ganze wird unterstützt von den unglaublichen Zeichnungen diverser Künstler, die den Bildband zu einem wahren Augenschmaus machen. Die ganze Aufmachung lässt den Leser glauben, er hätte ein reales Geschichtsbuch vor Augen.

Natürlich ist das Buch nur etwas für Fans der Bücher (und/oder TV-Serie), macht aber auch durchaus Lust auf mehr, wenn man sich erst kürzlich angefangen hat mit dem Autor und seiner Saga zu beschäftigen. Nicht verhehlen möchte ich, dass die deutsche Ausgabe aus Layoutgründen wohl leicht gekürzt bzw. bearbeitet wurde. Ich habe davon beim Lesen nichts bemerkt, es aber in anderen Rezensionen gelesen. Die Kürzungen scheinen sehr behutsam gemacht worden zu sein, denn das Buch wirkt in sich stimmig und rund und ist trotz des recht stattlichen Preises von 29,99 Euro jeden Cent wert. Davon mal ganz abgesehen, dass mittlerweile auch einige Romane an der 30 Euro Marke kratzen und die dürften weniger aufwendig zu drucken sein.

„Westeros“ ist ein Muss für alle „Game of Thrones“ Fans und eine Zierde in meinem Vitrinenschrank. Das Buch fühlt sich neben Herr der Ringe und Narnia Prachtbänden offensichtlich wohl und manchmal, wenn man sich nachts ganz leise und vorsichtig ins Wohnzimmer schleicht, höre ich Tyrion Lannister mit Bilbo bei Käse und Bier ein Schwätzchen halten. ;-)

Note: 1

Aaronovitch, Ben: Die Flüsse von London

Band 1 Peter Grant Serie

Originaltitel: Rivers of London
Verlag:
dtv
erschienen:
2012
Seiten:
480
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3423213418
Übersetzung:
Karlheinz Dürr

Klappentext:

Peter Grant ist Police Constable in London mit einer ausgeprägten Begabung fürs Magische. Was seinen Vorgesetzten nicht entgeht. Auftritt Thomas Nightingale, Polizeiinspektor und außerdem der letzte Zauberer Englands. Er wird Peter in den Grundlagen der Magie ausbilden. Ein Mord in Covent Garden führt den frischgebackenen Zauberlehrling Peter auf die Spur eines Schauspielers, der vor 200 Jahren an dieser Stelle den Tod fand.

Rezension:

Peter Grant hat gerade seine Ausbildung zum Police Constable durchlaufen, nun hofft er in eine interessante Abteilung zu kommen. Insgeheim befürchtet er aber, dass er auf einen langweiligen Schreibtisch-Job abgeschoben wird. Lesley, seine Kollegin hatte da inzwischen schon mehr Glück, sie konnte ihren Traumjob schon ergattern, was Peter neidisch zur Kenntnis nimmt.

Es ändert sich alles, als Peter Grant zu einem Tatort in Covent Garden gerufen wird, einem unbescholtenen Bürger wurde einfach so der Kopf abgeschlagen. Peter trifft sogar auf einen Zeugen, der nähere Angaben zum Verbrechen machen kann. Aber bald dämmert ihn, dass dieser Zeuge wohl ein Geist sein muss, den nur er allein zu sehen bekommt. So wird Peter dem Polizeiinspektor Thomas Nightingale, einen der letzten Zauberer von England zugeteilt. Bei ihm soll er in die Lehre gehen und die Grundlagen der Magie lernen.

Eigentlich werden in diesem Buch zwei Geschichten erzählt, einmal dreht sich alles um die Aufklärung der rätselhaften Morde. Der andere Teil dreht sich um die Befriedung und Waffenstillstand von Themsegott- und Göttin. Flussgötter ins Spiel zu bringen, ist zwar ein interessanter Einfall, hat aber mit dem anderen Handlungsstrang rein gar nichts zu tun und ist somit für mich ziemlich überflüssig, da der Autor die Teile nicht miteinander verflechten konnte. Es sind äußerst zivilisierte Flussgötter und tragen somit auch wenig für die Spannung der Geschichte bei.

Die (magische) Krimigeschichte konnte mich auch nur teilweise überzeugen. Der Autor hat zwar einen humorvollen, flüssigen Schreibstil, aber durchgehende Spannung konnte er nicht bieten. So steuerte der Krimiteil in der Oper zu einem vorgezogenen Höhepunkt, um dann beim eigentlichen Finale den Leser enttäuscht zurückzulassen. Ein banales Finale, da hat es sich der Autor doch recht leicht gemacht. Insgesamt gesehen eine nette Unterhaltung, aber sicherlich noch steigerungsfähig.

Note: 3+