Collins, Suzanne: Tödliche Spiele

Band 1 Panem Trilogie

Originaltitel: The Hunger Games
Verlag:
Oetinger
erschienen:
2009
Seiten:
414 Seiten
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Sylke Hachmeister/Peter Klöss

Klappentext:

Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?

Rezension:

Dieses Buch war mein absolutes Highlight in 2009. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, aber mich sprach der Klappentext und das überaus geschmackvolle Cover sofort an. Ein dermaßen mitreißendes, nachdenkliches, spannendes und perfekt geschriebenes Buch hatte ich selbstverständlich aber nicht erwartet. Der Roman fängt erst sehr ruhig an. Mit viel Liebe zum Detail schildert Collins eine Welt voller Entbehrungen, Hunger und Not. Fremd wirkt Panem, aber doch nicht fremd genug, um sich nicht in das entbehrungsreiche Leben von Katniss hinein fühlen zu können. Die Autorin macht zudem weder eine Zeitangabe, wann ihr Roman spielt, noch wirkt er großartig futuristisch. Gerade am Anfang des Romans fühlt sich Katniss Teil von Panem eher wie eine englische dreckige Kleinstadt vor der industriellen Revolution an.

Als Katniss für die Spiele ausgelost wird, nimmt der Roman an Fahrt auf. Mit der Protagonistin erleben wir ein wahres Gefühlschaos, denn bei der Vorbereitung der Spiele wird das arme Mädchen in eine Luxuswelt geworfen, die gerade im Kontrast zu ihrem wahrscheinlich baldigen Tod fast Übelkeit hervorruft.

Über die Spiele selbst will ich ehrlich gesagt kein Wort zu viel verlieren. Der Roman wird zu diesem Zeitpunkt zu einem Pageturner der besonderen Art. Spannung, Entsetzen, Freude und Trauer wechseln sich in einer Folge ab, die keinen Leser unberührt lassen wird. Wer auf den letzten 100 Seiten das Buch weglegen und die Nachttischlampe ausmachen kann, dem gebührt wirklich mein Respekt.

Da „Tödliche Spiele“ der erste Band einer Trilogie ist, ist die Geschichte selbstverständlich am Ende nicht abgeschlossen. Auf der einen Seite bringt Collins den Roman zu einem befriedigenden Ende, dennoch gibt es einen Cliffhanger, der das Warten auf den zweiten Band zur Tortur macht. Ich glaube, ich habe die letzten Jahre keine Fortsetzung so heiß erwartet wie „Gefährliche Liebe“ (Anfang Juni).

Note:1

Perplies, Bernd: Tarean – Sohn des Fluchbringers

Band 1 Tarean Trilogie

Verlag:
Lyx
erschienen:
2008
Seiten:
414
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802581806

Klappentext:

Vor sechzehn Jahren wurden die Freien Reiche des Westens vom Heer des Hexenmeisters Calvas überrannt. Bei dem Versuch, den Hexenmeister aufzuhalten, machte sich der Ritter Anreon von Agialon unwissentlich zu dessen Komplizen, und sein Name ist seither mit einem Fluch beladen. Anreons Sohn, der junge Tarean, wünscht sich nichts sehnlicher, als den Namen seines verstorbenen Vaters reinwaschen zu können. Bewaffnet mit dem magischen Schwert Anreons, zieht Tarean aus, um gemeinsam mit dem Irrlicht Moosbeere, der Albin Auril und dem Werbären Bromm das Land von der Herrschaft des grausamen Hexenmeisters zu befreien …

Rezension:

Mit dem ersten Band seiner Tarean Trilogie hat mich Bernd Perplies fast vollkommen überzeugt. Hervorzuheben ist seine unglaublich schöne Sprache, die voller Metaphern und bezaubernder Wendungen ist. Bereits nach wenigen Sätzen versinkt man in seinen Beschreibungen, die im Fantasy-Einerlei sicherlich etwas Besonderes darstellen. Besonders auch die Dialoge sind dem Autor gut gelungen. Sie sind lebendig, manchmal witzig und frech (ich sag nur Moosbeere), aber immer auf den Punkt. Die Figuren haben mir alle samt gefallen. Tarean ist ein junger und unerfahrener Mann und der Autor lässt ihn genau das sein. Tarean macht Fehler, er handelt impulsiv und trifft auch schon mal falsche Entscheidungen und wie er mit dem weiblichen Geschlecht umgehen soll, weiß er auch nicht so wirklich. Obwohl Tarean mutig ist und die Ehre seines Vaters wieder herstellen möchte, ist er kein Superheld und das dürfte wohl die Glaubwürdigkeit des Romans ausmachen.

Wollte man dem Autor etwas vorwerfen, so ist es wohl die nicht neue Geschichte. Ein paar Gefährten, die durch die Gegend latschen und den Überfeind vernichten wollen, ist eben nicht gerade das Innovativste, aber mich hat es komischerweise nicht gestört, weil Bernd Perplies diesem Thema doch neue Facetten und Wendungen abringen kann. Im Übrigen lese ich lieber einen gut geschriebenen und durchdachten Erstling, der eher auf bereits bekannten Faden wandelt, als ein Buch, das unausgegoren ist und sich in wirrer Handlung verzettelt. Bernd Perplies ist noch jung und er hat noch genug Zeit auch ungewöhliche Wege in der Fantasy zu gehen. Bis dahin genieße ich seine Geschichten um Tarean, die sowohl junge Leser, als auch junggebliebene Erwachsene ansprechen dürften.

Note: 2

Marillier, Juliet: Das Kind der Stürme

Band 2 Sevenwater Serie

Originaltitel: Child of the Prophecy
Verlag:
Knaur
erschienen:
2003
Seiten:
752
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426628155
Übersetzung:
Regina Winter

Klappentext:

Fianne ist die Tochter von Niamh und des Druiden Ciaran. Sie ist fern von Sevenwater, der Heimat des Familienclans, bei ihrer Großmutter aufgewachsen, der skrupellosen Zauberin Lady Oonagh. Deren Ziel ist es, aus Fianne ein ebenso mächtiges wie willenloses Werkzeug ihrer Rache zu machen. Sie unterweist das Mädchen in den magischen Künsten und schickt sie dann zurück nach Sevenwater. Dort muss Fianne sich entscheiden – denn wenn sie sich nicht auf die teuflischen Pläne einlässt und sowohl den Familienclan von Sevenwater als auch die „Alten“ vernichtet, jenes geheimnisvolle Volk, das die Quelle der Magie Irland ist, will Oonagh Ciaran töten – und Darragh, den Mann, in den sich Fianne verliebt hat …

Rezension:

„Das Kind der Stürme“ der Abschluß der Triologie um die Gemeinschaft von Sevenwater und die geheimen Inseln. Dieser letzte Teil ist wohl der schwächste von den Dreien, obwohl ich nicht sagen kann, dass er mir nicht gefallen hat, nur war der Weg den Fianne gehen muss nicht so fantasievoll mitreißend gezeichnet wie der von Sorcha und Liadan in den vorhergehenden Bänden. Ich fand das Ende der Geschichte nicht schlecht, obwohl es schnell vorhersehbar war.

Insgesamt kann ich wirklich sagen, es ist eine der besten Geschichte in ihrer Gesamtheit mit den Vorgängerbüchern. Die Triologie ist fantasie- und liebevoll geschrieben und zieht den Leser in ihren Bann. Man fängt ein Buch an und legt es so schnell nicht wieder aus der Hand und am Ende ist man traurig, weil es zu Ende ist. Das trifft natürlich v.a. auf diesen letzten Band zu, denn nun gibt es wirklich keinen Nachfolger mehr. Aber wer diese Geschichten zu Hause im Bücherregal stehen hat, wird immer mal wieder dazu greifen und einfach einpaar der wirklich sehr schönen Szenen nachlesen.

Note: 2

Marillier, Juliet: Die Priesterin der Insel

Band 1 „Die hellen Inseln“

Originaltitel: Wolfskin
Verlag:
Knaur
erschienen:
2003
Seiten:
720
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426628147
Übersetzung:
Regina Winter

Klappentext:

Weit vor der Küste Schottlands liegen die Orkney-Inseln. Seit langer Zeit lebt dort ein friedliches Volk im Einklang mit der Natur – bis eines Tages Segel am Horizont auftauchen. Zu den Wikingern, die an der Küste landen, gehören auch der Krieger Eyvind und der machthungrige Somerled. Beide ahnen noch nicht, wie das Leben auf den Orkneys sie verändern wird – und welche Rolle dabei Nessa spielt, die Priesterin der Insel…

Rezension:

Nachdem ich begeistert ihre Trilogie um Sevenwaters gelesen hatte, wollte ich unbedingt das neue Buch von ihr haben. Nun bin ich ein wenig zwiespältig, was dieses Buch angeht.

Ich finde, es kommt keinesfalls an eines der drei anderen heran. Marillier gelingt es nicht, die gleiche faszinierende Atmosphäre zu schaffen. Ihre Charaktere bekommen keinen richtig nachvollziehbaren Stil. Schnell merkt man auf was es am Ende hinausläuft. Der Anfang und Stücke des Mittelteils ziehen sich unheimlich in die Länge, so dass ich versucht war, mächtig Seiten zu überspringen. Erst nachdem die Norweger auf den neuen Inseln gelandet sind, merkt man etwas von der Anziehungskraft der Trilogie, aber auch hier wird der Inhalt immer wieder in die Länge gezogen. Von den 650 Seiten hätte man meiner Meinung nach auf 250 verzichten können. Der einzige Charakter der mir ans Herz gewachsen war, ist Nessa. Sie ist menschlich, sie versucht das Beste aus ihrem Leben und ihren Möglichkeiten zu machen.

Somerled ist von Anfang an der Unsympath und Eyvind wird meiner Meinung nach zu trottelig und treudoof dargestellt. Er vollzieht am Ende des Mittelteils eine Wandlung – wegen mir hätte die schon auf den ersten 100 Seiten von statten gehen können. Ich fand es schwierig immer wieder zu lesen, wie er an Somerled glaubt und habe mich innerlich immer gefragt, was muss den noch passieren, damit er die Augen aufmacht.

Meine Empfehlung, wer das gleiche wie die Trilogie erwartet, wird enttäuscht, wer ihre anderen Bücher noch nicht kennt, wird wahrscheinlich nicht enttäuscht sein. Kann man lesen, aber man verpasst nichts, wenn man es sich nicht kauft. Juliet Marillier gelingt es nicht, die Faszination und die Spannung der Sevenwatersbücher aufzubauen. Sehr schade, denn man merkt ihr Talent immer wieder, zum Beispiel als die Inselwelt und deren alte Mysterien beschreibt.

Note: 3

Marillier, Juliet: Die Tochter der Wälder

Band 1 Sevenwater Serie

Originaltitel: Daughter of the Forrest
Verlag:
Knaur
erschienen:
2001
Seiten:
646
Ausgabe:
TB
ISBN:
3426702266
Übersetzung:
Regina Winter

Klappentext:

Irland im 9. Jahrhundert: Die keltischen Fürsten verteidigen die Küste gegen die verheerenden Übergriffe der Briten und der Wikinger. In der Siedlng Sevenwater wächst die junge Sorcha zusammen mit ihren sechs Brüdern auf, solange, bis der Vater von einem Kriegszug eine neue Frau mitbringt. Bei dem Versuch, den unguten Einfluß der Hexe Oonagh einzudämmen, trifft die sieben Kinder ein Fluch – die Bücher verwandeln sich in Schwäne, und nur Sorcah kann sie durch einen Gegenzauber erlösen. Noch aber ahnt die junge Frau nicht, daß diese Aufgabe sie Jahre um Jahre kosten und daß sie gezwungen sein wird, mitten ins Feindesland zu reisen, nach Britannien, wo man nichts so sehr haßt wie die heidnischen Iren..

Rezension:

„Die Tochter der Wälder“ war mein erster Fantasyroman seit langer Zeit. Er hat mich jedoch dazu gebracht wieder Fantasy zu lesen und das mit Begeisterung.

Es erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, welches in einem Paradies in Irland lebt. Dieses Paradies wird dann leider durch eine böse Hexe zerstört und sie und ihre Brüder werden verhext. Sie ist die Einzigste, welche ihren Brüdern die Gestalt von Menschen zurückgeben kann, dafür muss sie aber sehr viel Leid und Kummer hinnehmen. Der Weg den sie beschreitet ist gefährlich, doch findet sie immer wieder Freunde, die ihr helfen. Ihre innere Kraft und ihr Wille ist unbezwingbar. Man leidet und hofft mit ihr und ich kann ehrlich sagen, dieses Buch und das Nachfolgebuch, waren meine Lieblingsbücher im letzten Jahr. Der Schreibstil ist fesselnd und mitreißend. Er entführt den Leser direkt in eine andere märchenhafte Welt. Und das liegt nicht nur daran, dass die Geschichte an ein Märchen von Hans Christian Andersen angelehnt ist, nein es liegt auch an der Faszination, die vom Buch selber ausgeht. Wenn die letzte Seite gelesen ist, kommt die Trauer, dass es nun zu Ende ist.

Wer eine Mischung aus Fantasy, Märchen und historischem Roman gepaart mit einer tollen Liebesgeschichte lesen möchte, sollte „Die Tochter der Wälder“ unbedingt lesen!

Note: 1