Fundstück des Monats – Februar 2012

Der ein oder andere wird sich nun fragen, wieso denn ausgerechent „Tödliche Spiele“, der erste Band von Suzanne Collins Trilogie „Die Tribute von Panem“ als Funstück des Monats auserkoren wurde, obwohl es doch momentan sowieso in aller Munde ist.

Eben! Genau deswegen! Schon bald wird die Verfilmung des ersten Bandes ins Kino kommen (mit Jennifer Lawrence, Lenny Kravitz, etc.). Hollywood verspricht sich von der Verfilmung einen Boom á la Twillight. Denn gibt die eine Kuh keine Milch mehr, muss eine andere gemolken werden.

Und schon passiert das, was leider bei allen Büchern passiert, die einen filmischen Hype erleben, es schreckt einige Leser ab, es überhaupt mit dem Buch zu probieren. So geschehen letzte Woche in unserer Weltbild Filiale, wo sich zwei Frauen das Buch angesehen haben und es mit den Worten „das ist doch jetzt so ein Teenie-Film im Kino“ wieder weggelegt haben.  Und ich selbst kenne einige Leute, die niemals Harry Potter gelesen haben, weil ihnen der Hype zu viel geworden ist.

Ich finde es traurig, weil gerade Harry Potter und auch „Die Tribute von Panem“ vor der Verfilmung erfolgreich waren. Collins war mit ihrer Trilogie auf allen Bestsellerlisten und hat in Deutschland eine treue Fangemeinde, die voller Spannung jeden weiteren Band erwartet ht. Die Bücher sind spannend, außergewöhnlich atmosphärisch und mit vielen ausdrucksstarken Figuren besetzt und zudem ist die Trilogie hervorragend geschrieben.

Von daher, plädiere ich an alle Leser, lest dieses Buch, wenn es für Euch interessant klingt. Tut Euch selbst den Gefallen und lasst Euch nicht von Filmen, kreischenden Fans bei Premieren, etc. beeindrucken. Ihr würdet wirklich ein wunderbares Buch verpassen, wenn Ihr aufgrund von „ich bin cool, ich les nicht das, was andere lesen“ einfach nicht danach greifen würdet. Wen das Buch nicht interessiert, der soll es lassen, aber manchmal ist eben etwas NICHT machen, weil man nur partout gegen den Strom schwimmen will, die schlechtere Wahl. Ich bedaure immer noch jeden, der deswegen nie einen Harry Potter Roman gelesen hat.

Die Tribute von Panem – Flammender Zorn

Der Oetinger Verlag hat Titel, Cover und Erscheinungsdatum des letzten Bandes der Panem-Trilogie bekannt gegeben. Der Roman wird im März 2011 erscheinen und trägt den Titel „Die Tribute von Panem – Flammender Zorn“. Das Hörbuch wird ebenfalls im März 2011 erscheinen.

Das außergewöhnliche Cover darf wohl zum Höhepunkt der Reihe gezählt werden. Dabei überzeugte der Verlag bereits mit den vorherigen Bänden.

Die Originalausgabe „Mockingjay“ erscheint diesen Monat beim Verlag Scholastic.

Wer die Rehe noch nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall einmal versuchen. Der erste Band „Tödliche Spiele“ gehörte zu meinen Highlights 2009. Eine Rezension findet Ihr hier.

Collins, Suzanne: Tödliche Spiele

Band 1 Panem Trilogie

Originaltitel: The Hunger Games
Verlag:
Oetinger
erschienen:
2009
Seiten:
414 Seiten
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Sylke Hachmeister/Peter Klöss

Klappentext:

Nordamerika existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Spiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle und nimmt Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta den Kampf auf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – was empfindet sie für Peeta? Und kann wirklich nur einer von ihnen überleben?

Rezension:

Dieses Buch war mein absolutes Highlight in 2009. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, aber mich sprach der Klappentext und das überaus geschmackvolle Cover sofort an. Ein dermaßen mitreißendes, nachdenkliches, spannendes und perfekt geschriebenes Buch hatte ich selbstverständlich aber nicht erwartet. Der Roman fängt erst sehr ruhig an. Mit viel Liebe zum Detail schildert Collins eine Welt voller Entbehrungen, Hunger und Not. Fremd wirkt Panem, aber doch nicht fremd genug, um sich nicht in das entbehrungsreiche Leben von Katniss hinein fühlen zu können. Die Autorin macht zudem weder eine Zeitangabe, wann ihr Roman spielt, noch wirkt er großartig futuristisch. Gerade am Anfang des Romans fühlt sich Katniss Teil von Panem eher wie eine englische dreckige Kleinstadt vor der industriellen Revolution an.

Als Katniss für die Spiele ausgelost wird, nimmt der Roman an Fahrt auf. Mit der Protagonistin erleben wir ein wahres Gefühlschaos, denn bei der Vorbereitung der Spiele wird das arme Mädchen in eine Luxuswelt geworfen, die gerade im Kontrast zu ihrem wahrscheinlich baldigen Tod fast Übelkeit hervorruft.

Über die Spiele selbst will ich ehrlich gesagt kein Wort zu viel verlieren. Der Roman wird zu diesem Zeitpunkt zu einem Pageturner der besonderen Art. Spannung, Entsetzen, Freude und Trauer wechseln sich in einer Folge ab, die keinen Leser unberührt lassen wird. Wer auf den letzten 100 Seiten das Buch weglegen und die Nachttischlampe ausmachen kann, dem gebührt wirklich mein Respekt.

Da „Tödliche Spiele“ der erste Band einer Trilogie ist, ist die Geschichte selbstverständlich am Ende nicht abgeschlossen. Auf der einen Seite bringt Collins den Roman zu einem befriedigenden Ende, dennoch gibt es einen Cliffhanger, der das Warten auf den zweiten Band zur Tortur macht. Ich glaube, ich habe die letzten Jahre keine Fortsetzung so heiß erwartet wie „Gefährliche Liebe“ (Anfang Juni).

Note:1