Rayven, Leisa: Wohin du auch gehst

Band 1 Bad Romeo & Broken Juliet

Originaltitel: Bad Romeo
Verlag:
Fischer
erschienen:
2015
Seiten:
414
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Tanja Hamer

Klappentext:

Der Traum vom unsterblichen Ruhm führt Cassandra Taylor und Ethan Holt zu einer der berühmtesten Schauspielakademien der USA. Bereits während des Vorsprechens kommt es zu einem schicksalshaften Ereignis: Cassandra und Ethan spielen eine gemeinsame Szene so perfekt, als besäßen sie eine tiefe Verbindung und würden sich seit Jahren kennen. Zwischen ihnen herrscht eine Anziehungskraft, die weder einstudiert noch erklärbar ist. Für das Auswahlverfahren erweist sich dies als Glücksfall: Cassandra und Ethan werden als das bekannteste Liebespaar der Geschichte gecastet. Trotz der gegenseitigen Anziehungskraft klappt es privat zwischen den beiden überhaupt nicht. Dennoch sind sie auch in den kommenden Jahren die perfekte Besetzung für große Liebesgeschichten. Und mit jedem Vorhang der fällt, werden Cassandra und Ethan tiefer in das Wunder der Liebe hineingezogen.

Rezension:

Zugegeben, als mich die ganz in gold gekleidete Büchersendung des Verlages erreichte und mich dann dieses hübsche Buch mit einem feinen Schleifchen und einem persönlich geschriebenen Kärtchen anlachte, war ich doch ein bisschen verliebt, aber letztlich zählt dann doch was zwischen den Buchdeckeln steckt und nicht wie hübsch sich die Braut gemacht hat.

Und wenn man ehrlich ist, versteckt sich hinter der gar nicht mal so schlechten Idee, doch wieder nur ein bisschen New Adult Kram mit unsäglichem Bad Boy und jungfräulicher Heldin. Aber fangen wir von vorne an.

Leisa Rayven lässt ihre Geschichte im Theatermillieu spielen und das ist besonders auf den ersten 150 Seiten richtig interessant. In Rückblenden wird Holts und Cassies Leben auf der Schauspielschule geschildert und wie sie sich dort mal mehr mal weniger näher kommen. Tatsächlich bekommt der Leser einen guten Einblick in das Innenleben eines Schauspielers, der fremde Gefühle und Verhaltensweisen zum Leben erwecken muss.

Leider sind es widerum aber auch die Theaterszenen, die das ganze billig wirken lassen. Bei einer Probe zu „Romeo und Julia“ müssen die Beiden eine Erotikszene spielen und trotz hautfarbener Kostüme, die Nacktheit simulieren sollen, bescherrt Romeo der holden Julia den ersten Orgasmus ihres Lebens. Ernsthaft? Während die Regisseurin zwei Meter daneben steht? Und merken tut es natürlich auch keiner!

Hinzu kommt, dass ich selbst nach 300 Seiten immer noch nicht wusste, was der gute Holt der Cassie denn nun angetan hat. Normalerweise mag ich Zeitsprünge und Rückblenden in Romanen sehr gerne, aber wenn sich auf hunderten von Seiten andauernd darauf bezogen wird, dass der Held sich wie ein Arschloch benommen hat, einem aber erst auf den letzten Metern jemand sagt, was er genau getan hat, dann fühl ich mich veräppelt. Besonders da Holt sich redlich Mühe gibt, Cassie davon zu überzeugen, dass er sich geändert hat und der Leser sich irgendwann fragt, wieso die gute Frau so unfassbar nachtragend ist, während sie sich gleichzeitig nach ihm verzehrt.

Wenig überraschend sind auch der schwule Quotenfreund, die verständnislosen Eltern und natürlich die ausgeschmückte lange Sexszene, als in einer Rückblende irgendwo jenseits von Seite 400 Cassies und Holts erstes Mal geschildert wird. Das Traurige ist, dass die Autorin eine flotte und fließende Schreibe hat und besonders das Setting wirklich Potential hat, aber dabei rausgekommen ist dann doch nur der momentan immer gleiche Liebesromanschmalz zwischen zwei gutaussehenden jungen Menschen, die einfach nur mal ein klärendes Gespräch bräuchten und/oder einen guten Therapeuten. Aber dann wäre der Roman nach 50 Seiten zu Ende und Novellen und Kurzgeschichten kauft schließlich kein Mensch.

Da ich womöglich mit Mitte 30 nicht ganz der Zielgruppe entspreche, möchte ich nicht ausschließen, dass es vielleicht auch an mir liegt. Allerdings habe ich die letzten Monate auch gute New Adult Romane gelesen (Colleen Hoover z.B.) und bezweifle hiermit, dass alles nur meine Schuld ist! :-)

Note: 4+

Boyd, Natasha: Eversea – Ein einziger Moment

Band 1 Eversea Reihe

Originaltitel: Eversea
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
352
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3802597435
Übersetzung:
Henriette Zeltner

Klappentext:

Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends der angesagte Schauspieler Jack Eversea in dem Restaurant auftaucht, in dem sie kellnert. Ihr verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove im Süden der USA ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Hollywoodstar wie ihn zu treffen. Doch Jack hat Gründe, warum er aus L. A. geflohen ist. Und Keri Ann weiß, dass sie die Art und Weise, wie seine Nähe ihr Herz zum Rasen bringt, aus genau diesen Gründen ignorieren sollte. Denn egal wie gut die beiden sich verstehen oder wie sehr die Funken zwischen ihnen sprühen – die Welten, in denen sie leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Und eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich … oder?

Rezension:

Diese Woche brauchte ich definitiv was zum Abschalten. Einfach mal eine süße kleine Geschichte mit Herzschmerz, Romantik und ein bisschen Märchenfeeling und genau das habe ich bei „Eversea – Ein einziger Moment“ bekommen.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht von Keri-Ann, einer jungen Südstaatenlerin, die sich nach dem Tod ihrer Eltern um den heruntergekommenen Familienbesitz kümmert und als Kellnerin arbeitet, während ihr Bruder in der Ferne studiert. Sie ist eher ein ruhiges Mädchen, welches noch keinen Platz im Leben gefunden hat, bis dato aber gar nicht bemerkt, wie sehr sie ihr Potential verschenkt. Sie lebt eigentlich immer in einer Art Wartestellung, ohne dass sie dies überhaupt bemerkt.

Jack dagegen, ist aufgrund seines Ruhms, weit davon entfernt ein schüchterner Mann zu sein. Allerdings verzichtet die Autorin glücklicherweise darauf ihn zu einem Überwesen zu machen. Natürlich sind übliche Klischess auch in „Eversea“ durchaus vorhanden, aber meist nicht ganz so übertrieben.

So hat der Held zwar eine tragische Vergangenheit, macht aber nicht unnötigerweise auf Bad Boy. Hurra! Keri-Ann ist leider mal wieder die ungeküsste und jungfräuliche hübsche Frau, die glaubt, sie sei eine graue Maus. Aber wenigstens ist schlüssig erklärt, wieso das so ist und bis auf den Unfalltod ihrer Eltern schlummert Gott sei Dank bei ihr kein abstruses Geheimnis, welches die Liebesbeziehung zerstört. Nochmal hurra!!

Natürlich ist es schon ein bisschen die Aschenputtel-Geschichte. Normales Mädchen, welches vom Prinzen geküsst wird, aber Natasha Boyd skizziert dabei so feinfühlig Keri-Anns Gedankenwelt, dass das Ganze gar nicht so unrealistisch erscheint. Das Setting des kleinen Südstaaten-Örtchens Butlers Cove wird sehr detailreich und anschaulich geschildert, so dass Liebesgeschichte und Atmosphäre in sich stimmig wirken. Auch Keri-Anns Freunde und einige Bewohner des Ortes machen den Roman lebendig.

Erotikszenen gibt es erst gegen Ende des Romans und die sind wie momentan üblich detailliert und ausufernd und bis auf ein zwei merkwürdige Reaktionen von Keri-Ann, die allerdings auch an der Übersetzung liegen können, durchaus prickelnd ohne vulgär oder peinlich zu sein.

Allerdings muss man auch sagen, dass der Roman schon recht ruhig ist und eigentlich nicht sehr viel passiert. Die Wendungen am Ende waren für meine Begriffe auch zu vorhersehbar und seicht. Dennoch mochte ich die Figuren und die Anziehung zwischen Jack und Keri-Ann. Jacks Warmherzigkeit und Keri-Anns stetige Entwicklung zu einem Menschen, der sein Leben in die Hand nimmt, war bis zum Schluss überzeugend. Von daher freue ich mich auf den zweiten Band „Eversea – Und die Welt bleibt stehen“, der Anfang September erscheint und uns dann natürlich ein Happy End präsentieren wird.

Note: 2

Hoover, Colleen: Weil ich Layken liebe

Band 1 Will und Layken Trilogie

Originaltitel: Slamned
Verlag:
dtv
erschienen:
2013
Seiten:
384
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3423715626
Übersetzung:
Katarina Ganslandt

Klappentext:

Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…

Rezension:

Der erste Band der Will und Layken Trilogie erscheint bereits Ende 2013. Da diesen August der dritte und letzte Band erscheint, habe ich mir das Buch noch mal zur Brust genommen und kann die Rezension nachholen.

Wer meinen Blog schon etwas länger liest, weiß, ich hab es nicht so mit dem „New Adult“ Trend. Leider habe ich zu oft daneben gegriffen, aber bei Colleen Hoover werde sogar ich schwach. Auch ihre Geschichten sind wie im Genre üblich manchmal ein bisschen überdramatisch, aber ihre Figuren sind dabei so echt und unverfälscht, dass ich es ihr bisher immer verziehen habe.

Aus der Sicht der 18jährigen Layken beschreibt die Autorin, was es bedeutet, wenn gravierende Geschehnisse ein Leben verändern. Dabei geht es am Anfang des Romans noch eher sachlich zu. Der Tod des Vaters ist schon ein bisschen her und die Familie hat sich mit dem Schicksalsschlag arrangiert. Besonders gut gefallen, hat mir trotz des Umzuges, den Layken missbilligt, der liebevolle Zusammenhalt zwischen ihr, ihrer Mutter Julia und dem kleinen Bruder. Obwohl das männliche Elternteil fehlt, stelle ich mir so eine Idealfamilie vor, die sich umeinander sorgt und wo sich mit Liebe und Achtung begegnet wird.

Wil und Laykens Begegnung und die daraus resultierenden großen Gefühlen mögen nach nur drei Tagen ein bisschen überschwenglich ausfallen, aber komischerweise fand ich es nicht kitschig. Manchmal passt’s halt, würde meine Mutter sagen! ;-) Die Wendung nach diesen drei Tage hat mich übrigens auf dem falschen Fuß erwischt, weil ich sie wie Will und Layken nicht habe kommen sehen und tatsächlich ist dieses Problem so groß, dass sie ihre Beziehung nicht vertiefen bzw. gar nicht weiterführen dürfen.

In vielen New Adult Romanen handelt es sich dabei um merkwürdige Geheimnisse aus der Vergangenheit. Dem ist hier nicht so. Das Problem ist realistisch und wirkt nicht gekünstelt. Auch ist Will nicht der übliche Bad Boy, sondern ein warmherziger und liebenswerter junger Mann, der trotz der verqueren Situation eine Stütze für Layken und ihre Familie wird. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin auf Extreme verzichtet. Im Gegenteil versucht sie doch darzustellen, wie die beiden auf freundschaftlicher Basis weitermachen wollen, auch wenn das oft eher weniger gut gelingt.

Hoover verzichtet übrigens in diesem ersten Band auf erotische Szenen. Etwas, was leider der Konkurenz vollkommen abgeht. Da sehen sich die Protagonisten und sind im Prinzip augenblicklich sich auf dem Küchentisch wälzend anzutreffen. Hoover hingegen lässt ihren Figuren Zeit und legt Wert auf die Offenlegung wahrer Gefühle und wer sagt eigentlich, dass nicht auch eine gute Kussszene richtig leidenschaftlich sein kann.

Gegen Ende bleibt natürlich kein Auge trocken, auch wenn mir die Autorin einen erneuten Schicksalsschlag etwas zu leicht abhandelt. Zwar ist es bewundernswert, wie die betroffenen Personen damit umgehen, aber mir ist das zu beherrscht, kontrolliert und gefasst. Ich würde ausrasten!

Interessant und so sicherlich einzigartig ist die Verknüpfung der Handlung mit dem Thema Poetry Slam. Will und Layken besuchen einen Slam am Abend ihrer ersten Begegnung und auch später haben sie eine wiederkehrende Bedeutung. Auch wenn mir bewusst ist, dass sich der Originaltitel des Romans „Slamned“ nicht so wirklich adäquat ins Deutsche übersetzen lässt, finde ich es ein bisschen schade, dass man ihn nicht einfach übernommen hat, passt er doch einfach perfekt als Überbegriff zu diesem Buch.

Note: 2

Chase, Emma: Wer wird denn gleich von Liebe sprechen?!

Band 1 Tangled Serie

Originaltitel: Tangled
Verlag:
LYX
erschienen:
2015
Seiten:
320
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
380259584X
Übersetzung:
Heide Franck

Klappentext:

Drew hat noch nie einen Gedanken an die Liebe verschwendet, eine feste Beziehung ist für ihn eine absolute Horrorvorstellung. Doch das ändert sich schlagartig, als Kate Brooks in derselben Investment-Banking-Firma eingestellt wird, für die auch Drew arbeitet. Kate ist intelligent, wunderschön, ehrgeizig, und sie fasziniert Drew, nicht nur weil sie sich als ernsthafte Konkurrentin entpuppt. Kate geht Drew nicht mehr aus dem Kopf, und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto heftiger beginnt es zwischen den beiden zu knistern.

Rezension:

Schon mal einen Roman mit einem richtigen Vollidioten gelesen? Einem Kerl, der jeden Tag eine andere Frau flachlegt und sich auch ansonsten für ziemlich unwiderstehlich hält? Nein? Ich vor „Wenn wird denn gleich von Liebe sprechen?!“ auch nicht. Und wisst ihr was, diese gutaussehenden 1,85m und 75kg (alles geschätzt) sind nicht nur arrogant, sondern mit Abstand der liebenswerteste Protagonist, dem ich je in einem Liebesroman das Vergnügen hatte zu begegnen. Vollidiot und liebenswert passt nicht zusammen? Doch, tut es!

Emma Chase erzählt das Wirrwarr zwischen Mann und Frau mal von der anderen Seite. Keine seufzende schmachtende Heldin, sondern ein humorvoller verliebter Held, der aber niemals zugeben würde, dass er verliebt ist. Nein, das komische Magengrummeln, das depressive auf dem Sofa herumliegen ist selbsredend eine Grippe. Nur halt ohne Fieber und Husten.

Also, wie gesagt, was Sie jetzt gerade sehen, ist nicht mein wahres Ich. Ich habe die Grippe. (S.7)

Mit umwerfendem Charme erzählt Drew aus der Ich-Perspektive wie es sich so lebt, als gutaussehender erfolgreicher Investment Banker, der von seiner Familie vergöttert und von der Damenwelt hofiert wird. Schon dabei blitzt auf, dass hinter der ganzen coolen Fassade ein Mann steckt, der das Herz am rechten Fleck hat. Und dann begegnet er Kate Brooks. Die entspricht nur gar nicht seinem gängigen Beuteschema (blöd mit Busen), sondern ist eine intelligente, schlagfertige junge Frau, die sein Vater ihm glatt als Konkurrentin vor die Nase stellt.

Von Anfang an prickelt es zwischen den beiden, aber bis sie sich dann irgendwann die Kleider vom Leib reißen, gibt es einen Kleinkrieg wie in einer der alten amerikanischen Screwball Komödien. Dabei ist Drews ironische Sicht der Dinge einfach zum Schießen. Hier möchte ich ausdrücklich die Übersetzung loben, die dermaßen auf den Punkt genau ist und es schafft den Wortwitz der Autorin perfekt ins Deutsche zu übertragen. Nicht nur einmal ist mir vor Lachen das Buch aus der Hand gefallen. Von sarkastisch und böse, bis Slapstick beim Familienessen (ich sag nur Olive im Auge), ist alles dabei.

Und dann liebe Freunde des Liebesromans gibt es endlich mal eine Autorin, die versteht vernünftige Erotikszenen zu schreiben, ohne das es peinlich wird. Prickelnd, sexy und trotzdem immer noch wahnsinnig komisch, weil Drew die bescheuertsten Gedanken durch den Kopf schießen und er für den Leser natürlich alles kommentieren muss.

„Großer Gott… das war so… so…“ Jetzt muss ich auch lächeln. „Ich weiß.“ Welterschütternd. Jenseits der Richterskala. Heftig genug, um einen kleinen Inselstaat auszulöschen. (S. 153)

Keine gute Liebesgeschichte ohne ein hübsche Missverständnis, nachdem sich Drew mächtig ins Zeug legen muss, um seine Angebetete zurückzuerobern und da lässt der Gute sprichwörtlich die Hosen runter. Eine Idee bekloppter und bezaubernder als die andere, um die Herzensdame umzustimmen. Wer sich bis dahin nicht in das Alphamännchen verliebt hat, wird es spätestens jetzt tun. Denn persönliche Würde und Stolz werden komplett über Bord geworfen, um das zu retten, von dem er gar nicht wusste, dass er es sich ersehnt: Die Liebe!

Wenn Kate mich aufgrund irgendeiner Katastrophe nicht zurücknimmt, könnte ich mir genauso gut den Schädel kahl rasieren und nach Tibet ziehen. Wie ich höre, suchen die Mönche Nachwuchs. (S.232)

Glücklicherweise erscheint im Juni bereits die Fortsetzung und im Original gibt es sogar schon vier Bände. Gott sei Dank! Wer braucht Bridget Jones, wenn er Drew Evans haben kann!

Note: 1

Anderson, Poppy J.: Verliebt in der Nachspielzeit

Band 1 New York Titans Serie

Verlag:
selfpublished/Rowohlt
erschienen:
2013
Seiten:
260
Ausgabe:
Taschenbuch/ebook
ISBN:
3499269317

Klappentext:

Hanna Dubois kann es nicht glauben! Ihre erste Woche in New York City hält einige Überraschungen für sie bereit: Sie bekommt das heiß ersehnte Stipendium, wird in einen Autounfall, den Paparazzi verursacht haben, verwickelt und lernt dabei John kennen – das Bild von einem Mann. Sie verliebt sich Hals über Kopf in den berühmten ehemaligen Quarterback, dessen Schritte ständig von Pressevertretern überwacht werden. Eine wahre Hetzjagd auf Hanna beginnt, an der die Beziehung der beiden zu zerbrechen droht …

Rezension:

Poppy J. Anderson ist so etwas wie der Star der deutschen Selfpublisher-Szene und wer ihre offizielle Seite auf Facebook verfolgt, weiß, sie ist zudem eine Autorin zum Anfassen. Liebenswert und voller Humor lässt sie ihre Fans an ihrem Autorenleben teilhaben und genau diese Begeisterung und den offenen Charme finde ich auch in „Verliebt in der Nachspielzeit“ wieder.

Ja, der Start ihrer Serie um die Titans, einer New Yorker Footballmannschaft, ist ein romantisches Märchen fernab jeder Realität. Das macht mir in dem Fall aber überhaupt nichts, weil liebe Kritiker, da wo „Liebesroman“ drauf steht, ist eben auch Liebesroman drin und da lasse ich mich durchaus auch mal gerne mit ein bisschen heile Welt unterhalten. Zumal diese Welt nur auf den ersten Blick wirklich so heil ist. Üble Nachrede, öffentlicher Druck durch Klatschpresse, Fans und Neider sind durchaus Thema und nicht nur Mittel zum Zweck, um eine süße Geschichte zu erzählen.

Aufgrund kruder Realitätsferne, glaubt die hübsche Hanna sie sei zu dick und deswegen keine geeignete Partnerin für John. Davon mal abgesehen, dass sie natürlich nicht zu dick, sondern halt nur einfach kein Hungerhaken ist, beleuchtet Anderson eben auch die Frage, ob Hannas Figur denn überhaupt in irgendeiner Form wichtig ist, denn die Tatsache ist, der guttaussehende Protagonist verliebt sich ziemlich augenblicklich in die intelligente junge Frau.

Hanna ist sicherlich für jede Leserin ein großer Sympathiefaktor. Sie ist jung, hübsch, intelligent und gebildet und ihr ist alles Gekünstelte vollkommen fremd. Sie gibt niemals vor, etwas zu sein, was sie nicht ist und von daher ist es wohl auch Hannas Unbekümmertheit, in die sich John verliebt. John selbst war mir persönlich etwas zu perfekt. Gut aussehend, geduldig, immer freundlich und charmant und für mich deswegen leider auch ein bisschen langweilig. Hier haben mir die Ecken und Kanten gefehlt und eine etwas tiefere Charakterisierung, so wie es der Autorin eben bei Hanna gelungen ist.

Nichts desto trotz ist Hannas und Johns Liebesgeschichte wirklich ganz bezaubernd. Gespickt mit amüsanten Dialogen, viel Timing und einer Prise prickelnder Leidenschaft, bietet Poppy J. Anderson mal abgesehen von ein paar Wortwiederholungen auch stilistisch richtig gute Unterhaltung.

Wer übrigens Angst hat, er würde mit Football-Kram erschlagen werden, dem ist nicht so. Man muss das Spiel weder verstehen, noch mögen, um an „Verliebt in der Nachspielzeit“ seine Freude zu haben.

Note: 2-