Burri-Bayer, Hildegard: Das Vermächnis des Rabens

Verlag: Mira
Seiten:
352
Ausgabe:Taschenbuch
ISBN:
3899413997

Klappentext:

Aila kommt aus der Vergangenheit – durch einen Zeitsprung wird die junge Frau aus der Eisenzeit ins heutige Schottland versetzt. Sie hat eine wichtigen Auftrag, denn sie allein kann den Goldenen Reif, der über das Schicksal ihres Volkes entscheiden wird, finden und zurückbringen. Doch als sie mit dem Reif in die Vergangenheit zurückkehrt, gerät sie in tödliche Gefahr, die nur der Druide Mog Ruith von ihr abwenden kann. Denn Mog Ruith kennt Ailas Geheimnis, und nur er kann ihr den Weg zurück ermöglichen: den Weg zurück ins Heute, zurück ins Leben, zurück zu dem Mann, den sie liebt.

Rezension:

Ein sehr schwacher Abklatsch von Zeitreiseromanen wie  Diana Gabaldon oder Julianne Lee sie geschrieben haben. Die Zeitreisetheorie ist nur auf einen Nebel und einen winzigen Ort in den Highlands beschränkt. Es gibt keine weiteren Erklärungen, außer das alles was geschieht in dem Willen der Götter begründet ist. Auch werden viele Götternamen wohl eingeflochten, aber nur ganz knapp erklärt in welchem Verhältnis diese Götter zu Menschen stehen. Die Story springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, ohne dabei an Spannung zu gewinnen.

Zu Beginn der Story ist kaum erkennbar in  welcher Zeit man nun den Haupthandlngsstrang vermuten muss. Leider sind auch die Personen schwach gezeichnet, so das man als Leser nicht wirklich mit der Haupfigur Aila mitfühlen kann. Die Autorin ergießt sich in den Beschreibungen alltäglicher Dinge die irgendwann für den Leser zäh und langweilig werden. Es dauert sehr lange, bis die Geschichte etwas an Spannung gewinnt und man könnte sich glatt die ersten 220 Seiten von den insgesamt 350 Seiten sparen.

Die meiste Zeit ist die Aila in Trance und empfängt geheimnisvolle Botschaften, die so wirr und schmucklos formuliert sind, dass man schon nach der zweiten Szene dieser Art keine Lust mehr auf weitere hat. Leider bleiben dem Leser aber viele weitere dieser Szenen nicht erspart. Überhaupt fehlt diesem Buch durch die fantasielose und schmucklose Sprache jegliche Tiefe und Atmosphäre. Es gibt in dem ganzen Buch nicht eine einzige humorvolle Szene, von einer witzigen Bemerkung mal ganz zu schweigen. Alles um unsere Hauptfigur herum ist irgendwie dunkel, humorlos und verschwommen. Die Dialoge sind genauso fantasielos und schwach wie die gesamte Handlung. Mit überaus monotoner Eintönigkeit wiederholt die Autorin mindestens einmal in jedem Kapitel ihren Lieblingssatz vom Schicksal und der Zeit, Vergangenheit und Zukunft. Spätestens ab der Mitte des Buches kann der Leser diesen Satz auswendig herunterbeten!

Dieses Buch ist weder auf der spirituellen noch auf der Zeitreiseebene ausgereift. Einzig vielleicht die Liebesgeschichte in dem Buch könnte einem Leser von Liebesromanen gefallen. Da aber eben die tiefsinnigen oder pfiffigen Dialoge und Beschreibungen fehlen habe ich auch die Lovestory als äußerst schwach und gefühllos  empfunden.

Schade, der Grundgedanke dieser Story ist nicht schlecht, aber die Umsetzung der Story ist einfach nur enttäuschend. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen, da eben keine komplizierten und anspruchsvolle Dialoge oder Handlungen beschrieben werden. Schade, ich hatte mehr erwartet.

Note: 4-

Bedford, Julianne: Was im Buch der Liebe steht

Originaltitel: Interloper at Glen Coe
Verlag:
Droemer/Knaur
erschienen:
2008
Seiten:
448
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3426638096
Übersetzung:
Angelika Naujokat

Klappentext:

Als Nick, Geschäftsführer einer Autowerkstatt in Los Angeles, eines Tages in den Besitz eines alten Buchs gelangt, fasziniert dieses ihn vom ersten Augenblick an auf seltsame Weise. In der Nacht, die auf seine Lektüre folgt, träumt er von einer wunderschönen Frau. Als er erwacht, findet er sich auf einer Waldlichtung wieder, und vor ihm steht die Frau aus seinem Traum. Bald wird ihm klar, dass er sich in Schottland befindet – im Jahr 1692. Es beginnt eine höchst ungewöhnliche Liebesgeschichte.

Rezension:

Nachdem ich das Buch „Diese eine große Liebe“ von dieser Autorin gelesen habe, war ich ganz gespannt auf den nächsten Roman von ihr. Auch dieses Buch spielt auf zwei Zeitebenen, aber die Charaktere der Protagonisten und auch die Handlung ist für meinen Geschmack sehr schwach.

Bei einem Buch mit Fantasy-Touch erwartet man nicht unbedingt das eine Handlung immer genau erklärt ist. Aber in diesem Buch war vieles sehr oberflächlich und am Ende sogar total unlogisch. Ein Beispiel ist, dass im Juli in Kalifornien eine junge Frau mit lebensgefährlichen Unterkühlungen vom Notarzt behandelt werden muss  und die Klimaanlage wahrscheinlich nicht auf „Eiszeit“ eingestellt war in der Wohnung. Dies ist nur eine der deutlichsten schwachen Stellen im Buch. Wie mag die Hauptfigur diese Erfrierungen den Ärzten im Klinikum erklärt haben, nachdem sie der Patientin zwei Zehe amputiert hatten? Vielleicht mit den Worten: „Oh sorry, ich habe meine Freundin in der Tiefkühltruhe vergessen!“

Auch das am Ende des Buches, dieses geheimnisvolle Tagebuch um das sich diese Story dreht, auf einmal verschwunden ist und statt dessen dann ein anderes Buch auftaucht, hat mich sehr enttäuscht. Das mag zwar die Handlung an sich wieder schlüssig machen, aber es bedeutet auch das die Geschichte einer ganzen Dorfgemeinschaft umgeschrieben wurde und somit historische Fakten einfach außer acht gelassen wurden von der Autorin.

Nur der flüssige Schreibstil und die leichte Unterhaltung die dieses Buch bietet, hat mich dazu bewegt den Roman bis zum Schluss zu lesen. Schade, ich weiß das diese Autorin durchaus gute Zeitreiseromane schreiben kann und diese Romane habe ich auch schon alle verschlungen, ohne von der Handlung enttäuscht gewesen zu sein.

Note: 3-

Kent, Liza: Verlieb dich nie nach Mitternacht

Verlag: Moments
erschienen:
2004
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3937670033

Klappentext:

Auf der Flucht vor der Polizei verschwindet ihr Freund spurlos, die Konten sind leer, Job und Wohnung gekündigt – die junge Maribel Weber steht vor den Trümmern ihres Lebens. Bringt der undurchsichtige Richard Pindall in dieser Situation Rettung oder Verderben? Als Maribel ihm durch eine ihr bis dahin verborgene Tür folgt, findet sie sich als Dienstmagd auf einem Gutshof Ende 1813 am deutschen Niederrhein wieder. Maribel muss erfahren, dass ihr Wissen aus dem 21. Jahrhundert wenig Wert besitzt in einer Welt, die geprägt ist von Kampf, Unterdrückung und dem verzweifelten Wunsch zu überleben. Während sie noch mit ihrem Schicksal hadert, ist Maribel längst Mittelpunkt einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte, die für die Ewigkeit bestimmt zu sein scheint

Rezension:

Ich habe dieses Buch im Frühjahr im Club gekauft da es da in der Reihe „Moments“ als besonders schöner Zeitreise Roman angepriesen wurde. Jetzt im Urlaub habe ich es nun zur Hand genommen und habe mich wirklich durch das Buch gequält.  Maribel ist sehr überdreht und unlogisch in ihrem Denken und Handeln. Die Charaktere der meisten Protagonisten sind sehr oberflächlich und ohne besondere Tiefe beschrieben. Die Hauptfiguren zeichnen sich nicht gerade durch besonders geistreiche Dialoge oder Taten aus. Dieses oberflächliche und unlogische Denkschema ist bei der Maribel jedoch besonders ausgeprägt.

Welche Frau gibt einem Freund schon nach drei Wochen die Internet-Zugangsdaten für das eigene Konto? Welche Frau glaubt nach drei Wochen schon den Freund so gut zu kennen, dass sie direkt von ihrer ganz großen Liebe spricht? Welche Frau läuft einem Mann nach, der ihr Konto und ihre Sparbücher geplündert hat und indirekt auch noch Mitschuld am Verlust des Arbeitsplatzes und der Wohnung trägt? Und welche Frau, die einen ganz normalen Bürojob hat, nimmt eine Hausmeisterstelle in einem Mietshaus mit 96 Mietparteien an und das auch noch ohne eine Ahnung von dem Job zu haben?

Um allem noch die Krone aufzusetzen, findet der Zeitsprung direkt neben dem defekten Heizungskessel im Keller des Mietshauses statt und wird im Jahr 1813 als Weihnachtswunder erklärt, da Maribel am Heiligen Abend durch das Zeittor neben dem Heizungskessel geht. 
Im neuen Jahrhundert 1813 holt Maribel dann direkt ein Baby in einer Kutsche auf die Welt und macht sich durch eine dumme große Klappe unbeliebt. Beim Gesinde und auch bei ihrem neuen Arbeitgeber.

Tja und was die große Liebesgeschichte in diesem Buch angeht, so besteht sie nur aus den Gedanken um Sex und ständigem Verlangen der Hauptfigur sobald sie einem Mann begegnet. Was hat sich die Autorin bei diesem Buch nur gedacht? Ich konnte nichts von den tiefen Gefühlen und dem atmosphärisch dichten oder historisch korrekten Erzählstil entdecken im Buch.

Die Handlung zieht sich zäh durch die Ereignisse des Jahres 1813, als Napoleons Truppen auf dem Rückzug waren, nachdem sie in Russland vernichtend geschlagen wurden. Soviel zum historischen Hintergrund!

Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Autorin mir eine plausible Erklärung für die seltsamen Betrügereien im Internet zu Beginn des Buches, oder auch für den einen geheimnisvollen Protagonisten der immer wieder auftaucht, auf den letzten Seiten gibt. Aber da habe ich vergeblich nach Erklärungen gesucht. Es gab eine Stelle am Ende des Buches in der Maribel im Stadtarchiv und im Internet nach den Ereignissen sucht, die sie erlebt hat, aber auch hier endet des Lesers Hoffnung auf die Auflösung, in einer Sexszene.

Dieses Buch bewegt sich in Bezug auf den Schreibstil, so wie auch in der Handlung auf dem Niveau  eines Groschenromans. Nichts passt zusammen oder ist logisch erklärt. Es geht nur darum wer mit wem schläft und wenn ein Mann ins Spiel kommt fällt Maribel pausenlos in einen Zustand geistiger Umnachtung. Das Ende ist total offen und eine Figur steckte sogar noch in diesem seltsamen Zeittunnel fest als ich das Buch zuklappte.

Für mich als Leser war diese ganze Handlung und auch die Protagonisten einfach nur nervig. Einen besonderen Spannungsbogen habe ich auch nicht gefunden, denn immer wenn es spannend wurde brach der Erzählstrang ab und wurde nicht wieder aufgegriffen.

Was ich jedoch positiv anmerken kann, ist die Gestaltung des Covers und auch die Papierqualität der Seiten! Aber das war es dann auch schon an positiven Merkmalen bei diesem Buch.

Note: 5

Kurland, Lynn: Der Geist des Highlanders

Originaltitel: Much ado in the moonlight
Verlag:
Weltbild
erschienen:
2008
Seiten:
464
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3898978907 
Übersetzung: Margarethe van Pée

Klappentext:

Die junge Theaterregisseurin Victoria McKinnon plant eine ungewöhnliche Shakespeare-Aufführung – in einem Schloss in den schottischen Highlands. Dort spukt es jedoch ganz gewaltig! Der seit 800 Jahren verblichene Highland-Lord Connor ist noch dazu ein äußerst gut aussehender Geist. Victoria kann ihre Faszination immer weniger verbergen. Aber sie hätte doch gern einen Mann aus Fleisch und Blut…

Rezension:

Nachdem ich von Lynn Kurlands Roman „Der Schatten des Highlanders“ maßlos enttäuscht und genervt war, bin ich an dieses Buch ohne große Erwartungen herangegangen. Ich hatte es mit in den Urlaub genommen und habe es abends vor dem Einschlafen gelesen. Das ist auch genau die richtige Tageszeit für dieses Buch, denn es ist nicht sehr anspruchsvoll geschrieben, aber es ist unterhaltsam.

Im Vergleich zu „Der Schatten des Highlanders“ ist die Hauptfigur keine Heulsuse und ihre Geschwister sind recht humorvoll. Die Geschwister stehen alle, mit beiden Beinen auf der Erde, was der Handlung dann auch ein wenig Schwung verleiht. Ich war von diesem Buch gar nicht genervt, sondern habe hin und wieder sogar schmunzeln müssen..

In diesem Buch hat die Autorin zwar kaum historische. Fakten eingebaut und man wird auch nicht sonderlich zum Nachdenken angeregt bei den Dialogen, aber man findet eine seichte und angenehme Unterhaltung. Die Zeitreisetheorien und auch die Umwandlung eines Geistes in ein menschliches Wesen, ist zwar logisch gelöst, aber auch nur oberflächlich erklärt. Die Charaktere der Hauptdarsteller sind nicht sehr tiefsinnig oder facettenreich beschrieben, aber auch das kann man an diesem Buch akzeptieren.

Wie gesagt, man darf nicht mit der Erwartung an das Buch herangehen, dass man einen Zeitreiseroman wie z.B. „Feuer und Stein“ in den Händen hält. Die Zahl der Figuren bleibt überschaubar und lässt sich an zwei Händen abzählen. Wenn man eine leichte Unterhaltungslektüre für zwischendurch sucht, ist dieses Buch durchaus zu empfehlen.

Note: 3+

Gier, Kerstin: Saphirblau

Band 2 Edelstein Trilogie

Verlag: Arena
erschienen:
2010
Seiten:
400 Seiten
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3401063472

Klappentext:

Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!) Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!

Rezension:

Mit dem zweiten Band fängt Kerstin Gier da an, wo sie im ersten Band „Rubinrot“ aufgehört hat und damit wäre ich auch direkt beim ersten Kritikpunkt. Sowohl „Rubinrot“, als auch „Saphirblau“ sind nicht Teil 1 und 2 einer Trilogie, sondern sie sind die ersten 2/3 eines Buches. Der Cliffhanger am Ende des Buches ist ehrlich gesagt eine ziemliche Sauerei, der noch heftiger schmerzt, als in „Rubinrot“ und den ich selbst einer meiner Lieblingsautorinnen nicht einfach so verzeihen kann.

Trotzdem hat mich das Buch an sich schon begeistert. Der Giersche Humor, die sympathische Gwen und die wendungsreiche Handlung lassen die Seiten davon fliegen, aber ein bisschen mehr Tiefe hätte ich mir an vielen Stellen schon gewünscht. 100 Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet und es wäre mehr Zeit für charakterliche Entwicklung geblieben. Auch die romantischen Szenen zwischen Gwen und Gideon wirken etwas gehetzt und manchmal wenig einfühlsam. Eigentlich ist es unverständlich was die Beiden aneinander finden, weil sie viel zu wenig gemeinsame Szenen haben, in denen einfach auch mal inne gehalten wird, um die Gefühle der Protagonisten zu verdeutlichen.

Mir hat sich auch nicht ganz erschlossen, wieso der Saphir „Lucy“ namensgebend für dieses Buch war – immerhin kommt sie eigentlich nicht wirklich darin vor. Aber wollen wir mal aufhören zu meckern, denn es gibt genug Gutes zu berichten. Gwens trockene Art, aber auch ihre jugendliche Naivität, die ich aufgrund ihrer besonderen Situation absolut verständlich und realistisch finde, sind wirklich putzig. Gepaart mit Kerstin Gier brillantem Timing für Humor bietet sie jede Menge Schmunzelmomente. Gwens „Singstar“-Einlage beim Ball ist wirklich ganz großes Kino und wird für mich unvergessen bleiben!

Note: 2-