Bücherkiste goes Outlander

Wie der ein oder wahrscheinlich schon mitbekommen hat, wird nun endlich Diana Gabaldons Highland-Saga verfilmt und zwar als großangelegte TV Serie „Outlander“ beim Bezahlsender Starz. Nach den vielen großen Serien der amerikanischen Bezahlsender HBO („Game of Thrones, „The Tudors“, etc.) ist die Vorfreude, aber auch die Erwartung groß.

Ich gestehe, mich hat in den letzten Tagen durch Twitter und Facebook wieder die Gabaldon-Mania erfasst und so möchte ich der Autorin, ihren Büchern, aber auch der kommenden Serie wieder einen eigenen Bereich auf der Bücherkiste einräumen. Von nun werdet Ihr von uns also bestens informiert und wir versuchen jede neue Info, Videos, Fotos, etc. von den Dreharbeiten zu verlinken und Euch zur Verfügung zur stellen. Außerdem werde ich in den nächsten Tagen ältere Artikel der früheren Bücherkiste einpflegen. Darunter ein vor Jahren geführtes Interview mit der Autorin. Stay tuned! ;-)

Gabaldon, Diana: Feuer und Stein – Graphic Novel

Originaltitel: The Exile
erschienen:
2011
Seiten:
224
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764504226
Übersetzung:
Barbara Schnell

Klappentext:

Jamie Fraser kehrt nach einer langen Zeit der Verbannung in seine Heimat Schottland zurück. Seine Liebe zu den Highlands ist größer als seine Abscheu vor den Intrigen und Kämpfen der Clans oder als sein Hass auf die Engländer. Doch all das verblasst, als er Claire Randall kennenlernt. Und auch wenn Jamie weiß, dass ihn seine Liebe zu der schönen jungen Frau in große Schwierigkeiten bringen wird, ist er gerne bereit, sich für Claire allem zu stellen, was das Schicksal gegen ihn aufbietet. Wenn sie ihm doch nur ein Zeichen geben würde, dass sie seine Liebe erwidert …

Rezension:

Normalerweise tue ich das nicht, aber in dem Fall möchte ich einmal auf die bisherigen Rezensionen auf amazon eingehen, in denen sich fürchterlich darüber mokiert wird, dass es sich bei dieser „Feuer und Stein“ Ausgabe um einen Comic, sprich um viele Bilder und wenig Text handelt und das man sich ja ganz andere Vorstellungen zu einem „Graphic Novel“ gemacht hat.

Ich frage mich, ist das dann die Schuld des Romans und des Verlages oder des Lesers selbst? Wenn ich mir ein Sachbuch über das historische Schottland kaufe und mich dann wundere… oops ist ja gar keine romantische Liebesgeschichte und keine Dialoge drin, dann hab ich halt Pech gehabt, wenn ich mich nicht vorher zumindest ein bisschen über das Buch informiert habe. Und das heißt in diesem Fall einfach mal den Klappentext lesen.

Und wenn ich überhaupt noch kein Graphic Novel in den Händen gehalten habe, gehe ich entweder mal in einen richtigen Buchladen und schaue mir „Feuer und Stein“ vor dem Kauf an oder schaue zumindest mal bei amazon, wie denn andere Graphic Novels so aussehen, dann wäre mir schnell klar gewesen, was da auf mich zukommt.

Es berechtigt meiner Meinung nach aber niemanden dieses Buch schlecht zu beurteilen, weil man zu faul gewesen ist, sich vorher zu informieren. Es ist eine leider modern gewordene Eigenart sich über Dinge aufzuregen, für die man eigentlich selbst verantwortlich ist. Auffällig ist hier übrigens, dass die englische Ausgabe fast ausschließlich positiv bewertet wurde, weil in den USA das Graphic Novel schon verbreiteter ist und wohl eher der Inhalt bewertet wurde.

Aber kommen wir nun zum Buch selbst. Natürlich hat jeder Leser seine eigene Vorstellung davon, wie Jamie und Claire, aber auch die vielen anderen Figuren, auszusehen haben und deswegen dürfte es unmöglich sein, jeden zufrieden zu stellen. Ich für meinen Teil kann mit der Interpretation der Hauptfiguren gut leben. Claire ist kein Püppchen, sondern wie ihm Roman beschrieben, sehr weiblich gebaut und in ihrem Gesicht kann man gute ihre Durchsetzungskraft erkennen (sehr markante Augenbrauen, die von der Zeichnerin oft in Szene gesetzt werden).

Ich gebe zu, Jamie sieht nicht wie der Jamie in meinem Kopf aus, aber ich kann gut damit leben und mich trotzdem an den ansonsten sehr stimmigen Bildern erfreuen, denn dafür sind einige Nebenfiguren wirklich meisterhaft getroffen (Jack Randall, Murtagh, Mrs Fitzgibbons, etc.) Die Illustratorin Hoang Nguyen hat ein gutes Auge für Atmosphäre und stellt mit Farben  Stimmungen und besonders die Atmosphäre verschiedener Orte hervorragend dar.

Ganz offensichtlich richtet sich das Graphic Novel aber an Leser, die die Saga bereits kennen, weil inhaltlich doch einiges vorausgesetzt wird. Aber wie soll man ein 800 Seiten Buch auch bitte auf 220 Seiten unterbringen. Ich halte das nicht für einen Nachteil, weil Gabaldon selbst im Nachwort dieses Buch als weiteren Blickwinkel für Fans bezeichnet. Dieses Buch bleibt und ist ein Schmankerl.

Ich möchte mich jedenfalls bei Blanvalet bedanken, dass sie den Mut hatten dieses Buch zu übersetzen, obwohl der normale Gabaldon Leser wohl keine Graphic Novel kennt und so die Veröffentlichung ein Risiko bedeutete. Allerdings muss man wirklich bemängeln, dass die Geschichte nicht aus Jamies, sondern aus Murthags Sicht erzählt wird und man deswegen auf den irreführenden Aufkleber auf dem verschweißten Buch hätte verzichten sollen. Für jeden Fan der Autorin ist der Comic eine schöne Facette einer bekannten Geschichte, die ich persönlich nicht missen möchte.

Note: 2

Gabaldon, Diana: Die geliehene Zeit

Band 2 Jamie & Claire Serie

gekürzte Lesung

Sprecher: Daniela Hoffmann
Verlag: Random House Audio
erschienen:
2007
Ausgabe:
CD (6)
ISBN:3866040164

Klappentext:

Zwanzig Jahre lang hat Claire ihr Geheimnis bewahrt. Doch nun kehrt sie mit ihrer Tochter Brianna nach Schottland zurück. Und mitten in den Highlands, auf einem geheimnisvollen alten Friedhof, schlägt für sie die Stunde der Wahrheit.

Rezension:

Ich habe das Buch gelesen und war begeistert. Daher wollte ich mir diese wundervolle Geschichte auch mal als Hörbuch anhören. Die Hörbuch-Autoren haben sich jedoch die Mühe gemacht und alle witzigen Dialoge oder Szene rigoros gestrichen.
Selbstverständlich haben die Autoren die eine oder andere zärtliche Szene für den Zuhörer erhalten. Ansonsten besteht dieses Hörbuch überwiegend aus einer Zusammenfassung der Ereignisse, nachdem Jamie und Claire nach Frankreich gegangen sind. Auch wird dem Hörer immer wieder mit 1-2 Sätzen erzählt welche Ereignisse zu der Flucht nach Frankreich geführt haben und was Jamie und Claire in „Feuer und Stein“ erlebt haben.

Man bedenke: Das Buch „Die geliehene Zeit“ umfasst 978 Seiten und wurde, zusammen mit dem Rückblick auf „Feuer und Stein“, auf 6 CDs verewigt! Jeder der beide Bücher kennt, kann sich ausrechnen was von dem Charme und der Lovestory übrig geblieben ist.

In diesem Hörbuch zu dem Buch „Die geliehene Zeit“ wurden:
16 Kapitel komplett vorgelesen
22 Kapitel gekürzt bzw. sogar stark gekürzt vorgelesen (stellenweise auf 10-15 Sätze reduziert)
11 Kapitel fehlen komplett (wurden einfach überschlagen)

Auf Grund dieser drastischen Kürzungen blieb nicht mehr viel von der Geschichte übrig die in dem Buch erzählt wurde. Da die Dialoge zwischen Jamie und Claire so stark gekürzt wurden, dass sie am Ende jeden Bezug zur eigentlichen Handlung verloren, ergaben sich Wiederholungen, die im Buch in dieser Eintönigkeit definitiv nicht vorhanden sind. Dieses Liebespaar wirkte auf Grund dieser Kürzungen etwas verblödet, da außer den Sätzen „Ich liebe dich“ keine weiteren Dialoge in ihrer vollen Länge erzählt wurden. Im Hörbuch streiten sich die Liebenden nicht, sie sind immer einer Meinung und sie wirken obendrein noch humorlos.

Die Hörbuchautoren haben dieses Hörbuch mit der Sensiblität eines Dinosauriers gekürzt und daher sind auch wichtige Szenen, die im Buch schon deutliche Hinweise an den Leser für die Fortsetzung beinhalten, rigoros gekürzt, bzw. gar nicht erwähnt worden. An manchen Stellen im Hörbuch habe ich den roten Faden verloren, da Ort und Zeit so schlagartig wechselten, dass ich erst im Buch nachschlagen musste um wieder den Ereignissen folgen zu können. Wider erwarten wurde aber zum Schluss wenigstens noch  Dianas Hangover  für „Ferne Ufer“ vorgelesen.

Die Stimme und auch die Betonung von Daniela Hoffmann habe ich als sehr angenehm empfunden. Schade, dass man ihr nicht die Chance gegeben hat, auch die humorvollen und wirklich interessanten Szenen aus dem Buch vorzulesen. Ich fürchte, dass der Inhalt auf den 6 CDs zum nächsten Teil „Ferne Ufer“ vor lauter Wiederholungen und Kürzungen nur noch wenig von der Geschichte im Buch  beinhalten wird. Schade, dieses Hörbuch macht wirklich keine Lust auf weitere Fortsetzungen zur Saga.

Note: 4-