Asher, Jay: Dein Leuchten

Originaltitel: What Light
Verlag:
cbt
erschienen:
2016
Seiten:
320
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3570164799
Übersetzung:
Karen Gerwig

Klappentext:

Jedes Jahr zu Weihnachten reist Sierra mit ihren Eltern nach Kalifornien, um dort auf der Familienplantage Weihnachtsbäume zu verkaufen. Doch diesmal wird Sierras Welt auf den Kopf gestellt. Sierra verliebt sich – das erste Mal, unsterblich und mit aller Macht. In Caleb, den Jungen mit den Grübchen, der Weihnachtsbäume verschenkt und eine dunkle Vergangenheit verbirgt, denn Caleb soll seine Schwester angegriffen haben. In seiner Heimatstadt ist er deshalb ein Außenseiter. Sierras Eltern, ihre Freunde, alle warnen sie davor, sich auf ihn einzulassen. Doch Sierra kann nicht glauben, dass Caleb gefährlich ist, und riskiert alles, um ihre große Liebe zu gewinnen …

Rezension:

Jay Asher ist bekannt für seinen Thriller und Dauer-Bestseller „Tote Mädchen lügen nicht“, den ich selbst tatsächlich jahrelang in unserer damaligen Weltbild-Jugendbuchabteilung verkauft habe, wie geschnitten Brot. Selbst nach Jahren haben wir es immer stetig verkauft und an Weihnachten empfohlen. Also war ich wirklich entzückt, als es endlich mal was Neues vom Autor gab und dann auch noch ein Weihnachtsbuch (dafür habe ich eine exzessive Schwäche) und dann auch noch mit diesem Cover, dass passend zum Titel wirklich zu leuchten scheint.

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Durst-Benning, Petra: Das Weihnachtsdorf

Band 2 Maierhofen Reihe

Verlag: Blanvalet
erschienen: 2016
Seiten:
208
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3764505982

Klappentext:

Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee, Kerzenlicht funkelt in den Häusern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei, das große Kräuter-der-Provinz-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch lange nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastik-Nikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten? Therese freut sich auf Feiertage in trauter Zweisamkeit, doch jemand will ihre Pläne durchkreuzen. Und während es Christine vor ihrem ersten Fest alleine graut, werden Roswitha und Edy auf die Probe gestellt. Junges Liebesglück, neue Sehnsüchte und zerschlagene Hoffnungen brauen sich zusammen wie Winterstürme. Wie viele kleine Wunder braucht es für das große Glück?

Rezension:

Mit diesem kurzen Buch entführt die Autorin ihre Leser wieder ins beschauliche Dorf Maierhofen. Nachdem der Genießer-Markt im Sommer ein wunderbarer Erfolg war, wollen die Maierhofener Bürger nun auch mit einem Weihnachtsmarkt ihre Besucher überzeugen.

Im Sommer fanden Greta, Theresa und Rosi die große Liebe in Maierhofen. Sie freuen sich nun auf ein Weihnachtsfest in trauter Zweisamkeit. Auf der anderen Seite gibt es Menschen im Dorf, die diese Freude nicht teilen können. Christine, die von ihrem Mann verlassen wurde, hofft, dass sie die Feiertage mit ihren Töchtern verbringen kann. Im Gasthof von Therese und auf dem Kartoffelhof von Roswitha, reißt die Arbeit nicht ab. Die kranken Eltern sind sehr anstrengend und Rosi ist daher von früh bis spät im Dauer-Stress. Dennoch ist allen Dorfbewohnern dieser Weihnachtsmarkt sehr wichtig. Zusammen mit dem Schreiner Vincent und der Werbefachfrau Greta, stellen sie einen rustikalen Genießer- und Kunsthandwerkweihnachtsmarkt auf die Beine.

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Lesewochenende

12317699_551860858311638_792461452_n[1]Wie ich Euch ja bereits schon berichtet habe, mache ich bei „Das Jahr des Taschenbuchs“ mit und Petzi und Ramona haben sich direkt für die ersten Tage ein „Lesewochenende“ ausgedacht, an dem ich gerne teilnehme. Dann kann ich direkt die Chance nutzen und Euch erzählen, was ich gerade lese und was bei mir unterm Weihnachts bzw. Geburtstagsbaum lag.

Momentan bin ich in den letzten Zügen von „Zurück nach Tara“ von Kate Alcott aus dem Insel Verlag. Ich finde es bisher ganz wunderbar, aber es ist definitiv nur etwas für Leute, die eine Schwäche für „Vom Winde verweht“ haben und sich für das Drumherum der Dreharbeitern erwärmen können. Ich finde es sehr atmosphärisch und genieße die Wortgefechte zwischen Clark Gable und dem Produzenten Selznick und die liebevollen Momente zwischen Gable und seiner Geliebten Carole Lombard. Und Vivien Leigh regt sich immer darüber auf, dass man ihr die Brüste nach oben quetscht, weil sie obenrum wohl eher wenig vorzuweisen hat. ;-) Soweit ich es sagen kann, wirkt alles sehr authentisch. Den extremen Perfektionismus des Produzenten, die chaotischen Dreharbeiten, sowie den Geist Hollywoods in den 30er Jahren, fängt Alcott jedenfalls gekonnt ein. Und davon mal ab… ist das Cover nicht traumhaft?

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Büchle, Elisabeth: Unter dem Polarlicht

Verlag: Gerth
erschienen:
2015
Seiten:
208
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3957340780

Klappentext:

Chiara verliert ausgerechnet zu Beginn der Adventszeit ihren Job. Entsprechend froh ist sie über den Auftrag, für einen berühmten Autor, der sich beide Hände gebrochen hat, sein neuestes Manuskript zu tippen. Hals über Kopf reist sie in die kanadischen Rocky Mountains, wo Florian Forster in einer einsamen Berghütte lebt. Dieser entpuppt sich als wortkarger Eigenbrötler. Die lebenslustige Chiara lässt sich durch seine schroffe Art nicht beeindrucken, sondern fordert ihn heraus, sich dem Leben zu stellen. Bald ist sie nicht nur von den Polarlichtern, der verschneiten Märchenlandschaft und dem Geheimnis der weißroten Zuckerstangen verzaubert. Doch dann stoßen Chiaras Freunde aus Deutschland auf ein dunkles Geheimnis aus Florians Vergangenheit. Schwebt sie etwa in großer Gefahr?

Rezension:

Ich bin begeistert! Dies war mein erstes Buch von Elisabeth Büchle, aber bestimmt nicht mein letztes. Die Handlung ist realistisch und mitten aus dem heutigen Leben gegriffen. Mit scheinbar leichter Hand und einem sehr angenehmen Schreibstil, erzählt die Autorin hier eine wunderbare Weihnachtsgeschichte.

Die Geschichte zweier Menschen, die in der Vergangenheit verletzt wurden und dennoch versuchen ihren Weg zu gehen. Gleichzeitig suchen beide auch nach Geborgenheit und Liebe. Jedoch sind die alten Wunden tief und die Angst vor neuen Verletzungen ist groß.

Frau Büchle hat sehr einfühlsam und liebevoll jeden einzelnen Charakter in der Handlung beschrieben. Mit Chiara konnte ich mich sofort anfreunden und auch andere Nebenfiguren sind mir schnell ans Herz gewachsen. Sogar Florian wurde mir sehr schnell sympathisch.

Was der Autorin bei diesen beiden Hauptfiguren besonders gut gelungen ist, sind die lebendigen Dialoge. Diese Mischung aus tiefsinnigen Gedanken und lockerem Humor, gepaart mit pfiffigen Dialogen gefiel mir wirklich gut.

Die Beschreibungen der kanadischen Landschaft und der freundlichen Dorfgemeinschaft, haben mir schöne Bilder vor das innere Auge gezaubert. Ein idyllisches Dorf mit kleinen Häusern, viel Wald und Schnee drum herum, das verleitet zum Träumen.

Dieses stimmungsvolle Weihnachtsbuch, ist für mich auch das Buch der leisen und nachdenklichen Töne gewesen. Darum habe ich nur dann darin gelesen, wenn ich die innere Ruhe hatte um mich auf diese besinnliche und tiefsinnige Handlung einzulassen. Ich finde diese Aufmerksamkeit haben diese gut durchdachte Weihnachtsgeschichte und die Autorin verdient.

Jeder Leser, der jetzt in der Vorweihnachtszeit nach einem stimmungsvollen Wohlfühlbuch sucht, wird mit dieser Lektüre wirklich glücklich werden. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen, besonders auch als Geschenkidee für liebe Freundinnen.

Note: 1

Cohen, Tammy: Während du stirbst

Originaltitel: Dying for Christmas
Verlag:
Blanvalet
erschienen:
2015
Seiten:
416
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3734102197
Übersetzung:
Bernd Stratthaus

Klappentext:

„Sehr wahrscheinlich werde ich TOT sein, bevor Sie das hier zu Ende gelesen haben.“

Drei Dinge gibt es über Jessica Gold zu wissen: Sie ist neunundzwanzig Jahre alt, sie hat eine Knopfphobie, und sie wurde entführt. Von einem Fremden, der sie zwölf Tage lang in seiner Wohnung gefangen hält, sie mit perfiden Grausamkeiten quält, sie angekettet in einer Hundehütte am Fuß seines Bettes schlafen lässt. Und jeden Tag überreicht er seinem Opfer ein Geschenk – eines grausamer als das nächste –, bis Jessica am zwölften Tag sicher weiß: Der Mann wird sie töten. Doch Jessica hat ein Geheimnis, von dem niemand etwas ahnt …

Rezension:

Bis auf meine Stamm-Autoren (Karin Slaughter, James Patterson, etc.) habe ich in den letzten Jahren wenig Thriller gelesen. Bei „Gone Girl“ hat mir schon die merkwürdige Verfilmung gereicht (und dann auch noch Ben Affleck :roll: ) und auch manch anderer Blockbuster wie „Girl on the train“ ist an mir vorbeigegangen oder liegt noch ungelesen im Regal (wahrscheinlicher auf einem der vielen Bodenstapel…). Ich hatte also mal so richtig Nachholbedarf und Cover und Klappentext von Tammy Cohens Debüt haben mich bereits in der Vorschau angesprochen.

Tatsächlich hat mich „Während du stirbst“ sofort gepackt. Jessica ist eine ungewöhnliche Protagonistin, die bis zum Schluss schwer fassbar ist. Die Autorin schafft es sie sehr facettenreich zu schildern, aber dennoch lässt Jessica den Leser (absichtlich) nicht in ihr Innerstes schauen. Sie ist definitiv ein bisschen merkwürdig und verschroben und gerade deswegen fand ich die ersten 200 Seiten Katz- und Maus Spiel zwischen ihr und ihrem Entführer Dominic Lacey total spannend.

Obwohl ihre Gefangenschaft bei weitem nicht so grausam wie nach dem Klappentext befürchtet, vonstatten geht, war ich die ganze Zeit gespannt wie ein Flitzebogen, weil ich immer das Gefühl hatte, Jessica könnte etwas vollkommen unvorhergesehenes tun. Eben weil ich sie überhaupt nicht einschätzen konnte. Im Prinzip ist sie in der Beziehung Dominic ebenbürtig. Es ist diese nervenzerreißende Spannung, dass irgendetwas schlimmes passieren wird, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt.

Als dies dann passiert, habe ich wirklich atemlos erstmal das Buch zugeklappt (nachts um 1 Uhr), nur um am nächsten Tag festzustellen, dass eine weitere Wendung nicht auf sich warten lässt. Tatsächlich spielt Cohen gekonnt mit den Erwartungen des Lesers und vermag ihn immer wieder zu überraschen. Allerdings fällt es aufgrund der Handlung bis zum Schluss schwer wirklich für eine der Figuren Sympathie zu empfinden. Alle sind entweder aufgrund ihres Charakters, ihrer Verhaltensweisen oder ihrer Entscheidungen, Menschen, denen ich im wahren Leben nicht begegnen möchte.

Unterbrochen wird die Handlung mit Szenen der verantwortlichen Polizistin Kim, die sich zwischen ihrem Job und ihrer Familie aufreibt. Sehr eindrücklich schildert Cohen, wie Kim sich für ihre Familie oder ihre Karriere entscheiden muss und das sie keine wirkliche Wahl hat. Hier ist auch mein erster kleiner Kritikpunkt. Kims Ehemann Sean zeigt keinerlei Verständnis und setzt seine Frau furchtbar unter Druck. Überhaupt scheint es im ganzen Roman keine wirklich sympathische männliche Figur zu geben.

Für die Bestnote reicht es nicht, weil das letzte Viertel des Romans doch schon sehr konstruiert ist und ich gerne auch mehr über Jessicas Persönlichkeit und ihre Macken erfahren hätte. Das mit der Knopfphobie wird z.B. nur kurz erwähnt und hat dann keinerlei Bedeutung mehr. Dennoch ist der Thriller geschickt gemacht, überzeugt mit raffinierten Wendungen und vor allen Dingen einem Klappentext, der einen total in die Irre führt. Ob das alles bis zum Schluss realistisch ist, muss jeder für sich entscheiden, zumal der allerletzte Satz des Buches verschiedene Interpretationen bietet. So oder bleibt „Während du stirbst“ ungemein fesselnd und wird auch eingefleischte Thrillerhasen überraschen.

Note: 2