Patterson, James: Stunde der Rache

Band 7 Alex Cross Reihe

Originaltitel: Violets are blue
Verlag: Blanvalet
erschienen:
2003
Seiten:
320
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3442358922
Übersetzung:
Edda Petri

Klappentext:

In einem Park von San Francisco werden zwei makaber zugerichtete Jogger gefunden – wie von einem Vampir getötet. Ähnliche Morde wurden bereits in acht anderen Städten begangen. Die Ermittlungen führen den erfahrenen Polizeipsychologen Alex Cross in die bizarre Welt der Maskierungen, der Rollenspiele, und des ritualisierten Blutvergießens. Doch viel entsetzlicher ist der Killer aus Cross‘ Vergangenheit, der ihn gnadenlos verfolgt. Niemals zuvor war Alex Cross in größerer Gefahr, alles zu verlieren: seine Freunde, seine Familie, seinen Verstand.

Rezension:

Alex Cross ist eindeutig mein neuer Lieblings-Detective. James Patterson schreibt sowieso genial, egal ob in der Lindsay Boxer Reihe oder bei Alex Cross. Einziger Unterschied: die Lindsay Boxer Reihe ist etwas ruhiger und nicht so brutal. Alex Cross muss sich immer mit wirklich grausamen Morden herumschlagen. Also nichts für zarte Gemüter.

Der Roman schließt nahtlos an Band 6 „Rosenrot Mausetot“ an, man sollte die Reihe hier also einhalten. Cross jagt in „Stunde der Rachewieder das Superhirn, er weiß noch nicht wer der Mörder ist, aber der Leser weiß es, denn das wird in Band 6 verraten. Man würde sich also selbst die Spannung nehmen wenn man hier durcheinander liest.

Zum Roman selbst: wieder großartig geschrieben. Cross reist in seinen Ermittlungen quer durch Amerika und jagt nicht nur die Vampire sondern auch das Superhirn. Dabei bekommt er wieder charmante Unterstützung einer Kollegin. Und als ob das alles nicht reichen würde, muss er auch mit einem privaten Schicksal kämpfen, das seine kleine Tochter betrifft. Dennoch ist der Band nicht ganz so spannend wie Band 6,  was vielleicht daran liegt, dass man selber weiß wen Cross eigentlich jagt.

An die Ich-Erzählform hat man sich sehr schnell gewöhnt und die Seiten rasen nur so dahin. Einziges Manko der Bücher: Sie sind mit rund 320 Seiten eindeutig zu kurz. Ich könnte Cross noch hunderte Seiten lang beim Ermitteln zuschauen.

Note: 2

Patterson James, Rosenrot Mausetot

Band 6 Alex Cross Reihe

Originaltitel: Roses are Red
Verlag:
Bastei Lübbe
erschienen:
2004
Seiten:
302
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3404151739
Übersetzung:
Edda Petri

Klappentext:

Alex Cross ermittelt zum sechsten Mal: Er begibt sich auf die Jagd nach dem Superhirn, einem Psychopathen, der Raubüberfälle auf Banken in und um Washington D.C. plant. Für dieses Unternehmen heuert er einen Killertrupp an, den er mit einem bis ins kleinste Detail ausgetüftelten Plan ans Werk schickt. Das Schema der Überfälle entspricht dem Täterprofil: Das Superhirn ist Perfektionist und darüber hinaus geltungsbedürftig, machthungrig – und unberechenbar. Die Überfälle sind minutiös geplant und obwohl sich alle Geiseln kooperativ verhalten müssen sie sterben. Den Helfern des Superhirns ergeht es nicht besser, denn die Killertrupps werden nach jedem Einsatz beseitigt und durch eine neue ersetzt. Als FBI und Polizei glauben, dem Täter endlich auf der Spur zu sein, ändert sich dessen Methode und die Jagd beginnt von neuem. Ist es möglich, dass noch ein zweites Superhirn existiert?

Rezension:

Das ist mein erstes Alex Cross Roman von James Patterson. Genau wie bei der Lindsay Boxer Reihe hat der Autor hier die Ich-Form gewählt und genau wie in der anderen Reihe scheinen die Bücher aufeinander aufzubauen. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl was zu verpassen dass ich die anderen Bände nicht kenne. Patterson strickt wichtige Details gekonnt in die Story mit ein.

Nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich das Buch nicht mehr weglegen kann und will. Also habe ich mich morgens in meinem Lese-Sessel verzogen und abends das Buch komplett überrascht zugeschlagen. Immer wenn ich gedacht habe, jetzt weiß ich wer der Täter ist bringt der Autor eine neue Komponente mit ins Spiel. Auf den letzten Seiten sind die Buchstaben nur mehr dahin geflogen und der letzte Satz verändert noch einmal alles. Die Auflösung ist so unglaublich, dass ich noch mal nach vorn ins Buch blättern musste um etwas nachzuschlagen. Ich wäre nie im Leben auf den Täter gekommen.

Die Alex Cross Reihe scheint härter und vor allem rasanter als die Boxer Reihe zu sein. Das war definitiv nicht mein letzter Roman diess Detectives.

Note: 1

Patterson, James: Das 8. Geständnis

Band 8 Women’s Murder Club

Originaltitel: The 8th Confession 
Verlag:
Limes
erschienen:
2010
Seiten:
352
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3809025518
Übersetzung:
Leo Strohm

Klappentext:

Eine mysteriöse Mordserie erschüttert San Francisco, ein Obdachloser wird gnadenlos exekutiert, und die Explosion eines Drogenlabors fordert viele Opfer. Die Herausforderungen für Detective Lindsay Boxer waren nie größer: Da treibt eine psychopathische Mörderin ihr Unwesen, die es vor allem auf die Upper Class abgesehen hat und so gut wie keine Spuren hinterlässt. Selbst Pathologin Claire Washburn findet keine Hinweise. Dann wird ein schwarzer Obdachloser, der unter Seinesgleichen als Heiland galt, brutal hingerichtet, und Journalistin Cindy Thomas wittert eine große Story. Doch je mehr sie über den Toten erfährt, desto schmutziger erscheint seine Weste.

Rezension:

Patterson hat wieder einen annehmbaren Roman abgeliefert, keinen hervorragenden, aber ein dennoch sehr lesbares Buch. Der „Women’s Murder Club“ ist hier wieder voll in Aktion und die vier Frauen arbeiten sehr eng zusammen um dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Wie in jedem seiner Romane beschreibt Patterson zwei Handlungsstränge, die nichts miteinander zu tun haben. Zum einem der Mord an einem Obdachlosen, um dem sich die Polizei nicht kümmert. Erst als die Reporterin Cindy Thomas über Artikel in der Zeitung Druck macht geht auch in diesem Fall etwas weiter. Doch dafür haben die beiden Polizisten Lindsay und Conklin eigentlich gar keine Zeit, denn sie jagen einen Mörder der die Superreichen von San Francisco umbringt und dabei keine Spuren hinterlässt. Die Pathologin Claire kann nicht einmal sagen woran die Menschen gestorben sind.

„Das 8. Geständnis“ist dabei etwas ruhiger als die Romane davor, auch die Auflösung an sich brachte nicht den gewohnten „Aha“ Effekt. Ab der Mitte des Buches ist für den Leser eigentlich klar wer die Morde begangen hat und warum, nur die Polizei tappt weiter im Dunkeln. Einziger wirklich toller Lichtblick in diesem Buch: Die komplizierte Beziehung zwischen Lindsay Boxer und ihrem Freund Joe und zugleich ihrem Kollegen Conklin. Die Spannungen nehmen zu und es fallen auch einige schwere Entscheidungen. Ich bin froh, dass sich Patterson entschieden hat auch diese Sache endlich mal weiter voranzutreiben.
Alles in allem ein netter Roman, der aber auch schnell wieder vergessen sein wird.

Note: 3-

Poznanski, Ursula: Erebos

Verlag: Loewe
erschienen:
2010
Seiten:
486
Ausgabe: Klappenbroschur
ISBN: 3785569572

Klappentext:

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Spielregeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und – wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist aber, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise.
Auch Nick ist süchtig nach Erebos, bis das Spiel ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen…

Rezension:

Der Klappentext hörte sich super an, die Rezensionen auf amazon überschlagen sich vor Begeisterung, also musste ich das Buch auch lesen. Auch wenn es ein Jugendbuch ist und auch wenn es von Computerspielen handelt, von denen ich eigentlich keine Ahnung habe.

Nach 100 Seiten war ich vollkommen enttäuscht von dem Buch. Ich habe mich echt gefragt was die alle so fesselt. Die Charaktere waren nicht nur langweilig, sondern eine Katastrophe, die Sprache war unglaublich einfach (sogar der heutigen Jugend kann man da sehr viel mehr zutrauen) und die Ereignisse rund um dieses Spiel waren dermaßen lächerlich und unglaubwürdig, dass ich nur mehr den Kopf schütteln musste.

Ich war schon versucht das Buch einfach in die Ecke zu werfen und was anderes, was besseres zu lesen. Doch ich habe weitergemacht, ich wollte einfach wissen wieso das Spiel so spannend ist, wieso Nick so gefesselt ist. Ich habe es nicht verstanden. Ich habe nicht kapiert warum sich alle an diese dämlichen Regeln halten und keiner über das Spiel redet.

Und dann, ganz plötzlich, wurde es besser. Fast so als hätte die Autorin beschlossen dass alle, die bis hierher durchgehalten haben, mit einer wirklich guten Geschichte belohnt werden. Die Charaktere waren noch immer farblos, die Sprache war noch immer einfach und die Teenager haben sich nach wie vor wie Idioten verhalten, aber die Geschichte gewann an Schwung. Man erfuhr mehr über das Spiel, mehr über das Ziel, mehr was da eigentlich passiert.

Den Sog, den das Buch plötzlich ausübte kann ich nach wie vor nicht erklären, fast so als wäre man süchtig. Aufhören kam nicht mehr in Frage, ich musste wissen wie es weitergeht, wer Erebos programmiert hat und zu welchem Zweck. Die ganzen Aufgaben, die die Jugendlichen erledigen mussten ergaben keinen Sinn, nichts ergab einen Sinn.

Gegen Ende des Buches hatte ich die Befürchtung, dass mir die Auflösung nicht gefallen würde. Dass die Autorin nachdem sie das Spiel mit der Realität so gekonnt verknüpft hat plötzlich auf eine Fantasy-Lösung ausweicht um nichts erklären zu müssen. Aber gerade die Auflösung und die Antwort auf alle Fragen fand ich das Beste und das Gelungenste am ganzen Buch. Keine Sekunde hätte ich daran gedacht.

Während dem Lesen darf man nur nicht nachdenken wie und warum die Jugendlichen so handeln. Wenn man ausblendet, dass sie komplett unglaubwürdig agieren, ist die Story wirklich gut. Als ich das Buch zuschlug war mein erster Gedanke: Gott sei Dank gibt es so was wie Erebos nicht im wirklichen Leben. Und hoffentlich bleibt das auch so.

Trotz einiger Schwächen wie oben erwähnt, ist die Idee des Buches einfach grandios. Und vor allem die Auflösung hat mich überzeugt.

Note: 3+

Becker, Oliver: Das Geheimnis der Krähentochter

Verlag: Gmeiner
erschienen:
2010
Seiten:
466
Ausgabe: Broschiert
ISBN: 3839210712

Klappentext:

Der Schwarzwald im Jahre 1636: Ein abgeschiedenes Tal wird von den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges erreicht. Eine Gruppe von Söldnern überfällt den Petersthal-Hof, mordet und verschwindet wieder im Dunkel der Wälder. Es gibt nur eine Überlebende: die Magd Bernina. Sie wird von einer Frau gerettet, die in der ganzen Gegend als Hexe verschrien ist und nur die „Krähenfrau“ genannt wird. Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Bild, das Bernina in den Trümmern des abgebrannten Hofes findet? Bald steht die junge Frau nicht nur vor dem Rätsel der Zeichnung, sondern auch vor der Entscheidung zwischen zwei Männern.

Rezension:

Oliver Becker schafft in seinem Roman eine spannende Atmosphäre.  Man erfährt die ganze Geschichte aus der Sicht der Magd Bernina. Anfangs dachte ich, dass es langweilig werden wird immer nur ihre Sicht zu sehen, aber da habe ich mich gründlich getäuscht. Vor allem wenn es um die beiden Männer geht, zwischen denen sie sich entscheiden muss. Einerseits haben wir einen lebenslustigen Gaukler und andererseits den verwegenen Offizier Jakob von Falkenberg. Beim Offizier weiß man das ganze Buch über nicht auf welcher Seite er nun definitv steht. Das macht die Sache aber noch mal so spanennd zu lesen.

Außerdem fragt man sich das ganze Buch über: Wer ist Bernina, woher kommt sie und wer sind ihre Eltern? Am Schluss wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen weil ich unbedingt wissen wollte wer der geheimnisvolle Reiter ist, der den Petersthal-Hof angegriffen hat und der ständig durchs Buch geistert.

Berninas Taten waren für mich aber nicht immer nachvollziehbar. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie viel zu leichtgläubig ist. Sehr gut beschrieben ist allerdings der Krieg, man sieht die Schrecken des Krieges förmlich vor sich, vor allem die Arbeit des Feldarztes ist sehr gut beschrieben, manchmal schon zu gut.

Die Figur Bernina  macht im Buch einige Wandlungen durch, die ich so nicht erwartet hätte und auch einige Wendungen im Buch haben mich sehr überrascht. Auf den letzten 30 Seiten ist dann aber alles sehr schnell klar und auch vorhersehbar wer mit wem zusammen gehört. Wer genau liest fndet im Buch immer wieder versteckte Hinweise auf den Schluss – das finde ich toll gemacht.

Alles in allem ein sehr spannender und lesenswerter historischer Roman.

Note: 2