Gabaldon, Diana: Die geliehene Zeit

Band 2 Jamie & Claire Serie

Originaltitel: Dragonfly in amber
Verlag:
Knaur
erschienen:
2015
Seiten:
1232
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3789132187
Übersetzung:
Barbara Schnell

Klappentext:

Schottland, 1968: 20 Jahre nachdem Claire Randall aus der Vergangenheit zurückgekehrt ist, bringt sie ihre Tochter Brianna in die Highlands, denn Brianna soll endlich das Land ihres Vaters kennenlernen. Claire will außerdem die Antwort auf eine Frage finden, die sie seit über 20 Jahren quält: Konnte ihre große Liebe Jamie Fraser die schreckliche Schlacht von Culloden überleben?

Rezension:

Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen (und dabei ist es tatsächlich nun mehr als 15 Jahre her), dass ich nach ein paar Seiten von „Die geliehene Zeit“ ziemlich verdattert das Buch zugeschlagen habe, um mich beim Klappentext noch einmal zu überzeugen, dass ich nicht versehentlich den dritten Band anstatt den zweiten gekauft hatte.

Tatsächlich beginnt das Buch 20 Jahre nach dem Ende von „Feuer und Stein“. Claire hat eine erwachsene Tochter namens Brianna und lebt wieder in der Gegenwart. Rums! Bei Frau Gabaldon muss man echt mit allem rechnen. Der Klappentext meiner uralten Ausgabe hatte im Gegensatz zur Neuausgabe bei Knaur diesen Zeitsprung übrigens nicht verraten.

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Lorentz, Iny: Die steinerne Schlange

Verlag: Knaur
erschienen:
2015
Seiten:
640
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3426653516

Klappentext:

Germanien im Jahre 213 nach Chr. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist eine mutige und standesbewusste Frau. Als der römische Statthalter Quintus ihren Stamm aufsucht und sie zur Geliebten fordert, sind ihre beiden Brüder zu ihrem Entsetzen damit einverstanden. Sie will sich jedoch nicht in ein Schicksal fügen, das gleichbedeutend mit Sklaverei ist, und verlangt, dass der Römer um sie kämpfen soll. Da sie ahnt, dass ihre Brüder den Römer gewinnen lassen wollen, tritt sie selbst gegen ihn an. Was niemand für möglich gehalten hätte, geschieht: Die junge Frau siegt und blamiert Quintus damit vor ihrem Stamm und seinen eigenen Leuten. Der Römer will seine Niederlage nicht hinnehmen und sinnt auf Rache. Für Gerhild beginnt damit ein verzweifelter Kampf ums Überleben …

Rezension:

Dies ist nach langer langer Zeit ein Roman von Iny Lorentz, den ich mal wieder gelesen habe. Bei der Wanderhuren-Saga bin ich irgendwann ausgestiegen und auch der ein oder andere Einzelroman hat mich nicht so angelacht. Zumal ich in den letzten Jahren ohnehin viel viel weniger historische Romane verschlungen habe. Aber als ich diesen Roman in der Vorschau sah, hat mich die Neugier aufgrund des Klappentextes mal wieder gepackt.

Seien wir mal ehrlich, historische Romane, welche im deutschen Mittelalter spielen, sind mittlerweile so innovativ wie eine Dampflok und so war ich froh, dass sich Iny und Elmar mal eines ganz anderen Themas angenommen haben. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, in den letzten Jahren mal einen gescheiten Roman über das antike Rom in den Händen gehabt zu haben. Also habe ich mich einfach mal kopfüber hineingestürzt und habe mich wirklich bis zum Schluss gut unterhalten gefühlt.

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Margret, Stefanie: Bona Fide – In Treu und Glauben

Verlag: Amazon Publishing
erschienen:
2015
Seiten:
810
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
1503949796

Klappentext:

England 1066: In den Wirren der normannischen Eroberung rettet die angelsächsische Adelige Evaine dem normannischen Ritter Robert das Leben. In einem von Krieg zerrütteten Land steht Robert ihr bei der gefahrvollen Suche nach ihrem Vater bei und wird bald mehr als ihr Beschützer. Doch im Kampf um eine gemeinsame Zukunft müssen sie nicht nur den Hass ihrer Völker, sondern auch die Geister ihrer Vergangenheit besiegen.

Rezension:

Es ist die Zeit der Eroberung Englands. Die Normannen stürmen das Land und die angelsächsische Adelige Evaine muss um ihr Überleben kämpfen, um ihr eigenes Leben, und um das Leben ihrer Leute. Denn viele tapfere Männer sind bei der entscheidenden Schlacht von Hastings im Jahre 1066 gefallen. Sie müssen mit den Eroberern leben und so trifft sie auf den normannischen Ritter Robert. Bald stehen die Beiden vor einem großen Problem, sie sind Feinde und doch entwickeln sie Gefühle füreinander.

„Oh Herr, bewahre uns vor dem Zorn der Nordmänner!“ Mit diesem Anfang eines altenglischen Gebets beginnt das erste Kapitel und bringt den Leser direkt nach Allingham, der Heimat von Evaine. Hier nun lernt man die junge Frau und ihre Leute kennen. Die Autorin schafft es scheinbar mühelos, sofort eine Beziehung zu diesen Menschen aufzubauen, unwillkürlich ist man bei den Bewohnern dieser Ortschaft. Sie erzählt von dem Leben in dieser Zeit, von den Menschen und ihren Ängsten. Evaine ist einem sofort sympathisch. Die schweren Zeiten werden gut beschrieben und man möchte schnell wissen, wie es nun weitergeht. Dann kommt das zweite Kapitel und nun ist der Leser mitten im Heerlager der Normannen, lernt dort Robert kennen. Auch seine Beweggründe an diesem Krieg teilzunehmen werden glaubhaft beschrieben. Auf welche Seite soll ich mich als Leser nun stellen? Auf die Seite der Eroberer oder auf die Seite der einheimischen Bevölkerung? Mit Robert auf der einen Seite und Evaine auf der Anderen hat Margret es geschafft eben beide Seiten glaubhaft zu schildern und eine Verbindung geschaffen. Nun erzählt sie die Geschichte wie die Besatzer sich einrichten und wie die Menschen damit umgingen. Gewissenskonflikte inklusive.

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Frontzek, Alice: Blaues Gold

Verlag: Sutton
erschienen:
2015
Seiten:
200
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3954006057

Klappentext:

Der 30-jährige Krieg bedroht den Erfurter Waidhandel. Nur Florian und Caterina Seber erweisen sich als geschickte Händler des traditionsreichen Blaufärbemittels – zum Neid der Zunftbrüder. Dann kehrt Florian von einer Handelsreise nicht zurück und Caterina steht vor der schwierigen Aufgabe, den Handel gegen den Widerstand der Zunft weiterzuführen. Sie muss sich über die Waidordnung hinwegzusetzen, egal, welche Konsequenzen das für sie haben wird.

Rezension:

Caterina, eine junge Italienerin, ist der Liebe wegen nach Erfurt gezogen. Ihr Mann Florian Seber lebt und arbeitet dort im Jahre 1630. Er ist Waidhändler und dies sehr erfolgreich. Auch wenn es für die Menschen schwer war in dieser Zeit des Krieges, denn der Krieg bedroht die für die Stadt Erfurt so wichtigen Waidfelder. Das Schicksal meint es auch nicht gut mit Caterina, schon bald verliert sie ihren Mann. Nun muss sie allein dafür sorgen, dass ihr Geschäft weiterläuft. Die Zunft der Stadt sieht dies aber nicht gern. Vor Caterina entsteht ein Berg von Problemen.

„Blaues Gold“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die versucht sich in einer fremden Welt zu Recht zu finden. Für Caterina ist schon das Eingewöhnen in der fremden Umgebung schwer genug, als sie dann auch noch ihren Mann verliert, scheint es so als habe sie nun gar keine Chance mehr. Mit viel Mut macht sie sich daran, ihr Schicksal zu meistern. Die Autorin hat hier das Schicksal der jungen Frau wunderbar mit historischen Details über die Waidherstellung und dessen Verwendung verwoben. Sie schildert eindrucksvoll nicht nur von den Schwierigkeiten, sondern auch von dem Leben in dieser schweren Zeit.

Scheinbar ganz nebenbei entsteht eine gewisse Spannung. Man ist automatisch bei der Protagonistin, die es eben nicht leicht hat. Sie ist schön und eine Fremde. Die Menschen in Erfurt wollen sie nicht recht akzeptieren und legen ihr einige Steine in den Weg. Frontzek schildert wunderbar, wie sie eben nicht aufgibt und ihr Leben meistert. Sie erzählt aber eben auch von der Herstellung und von der Verwendung des Waid. Wie aus der Pflanze Waid eben ein Farbstoff zum Blaufärben wird. Es gibt Einblicke in die Gegebenheiten der Zunft und gemeinsam mit Caterina lernt man die historische Stadt Erfurt kennen. Caterina zur Seite steht vor allem ihre Schwiegermutter, die für sie einsteht und ihr hilft. Die Protagonistinnen sind sympathisch und mal fühlt und leidet einfach mit ihnen.

Ein Nachwort lässt das Buch ausklingen. Ein kleines Glossar und ein Personenregister der historischen Persönlichkeiten befinden sich auch noch am Ende. Für meinen Geschmack hätten es gern ein paar mehr Seiten sein können. Die eine oder andere Szenen gern ein bisschen länger und ausführlicher erzählt, obwohl die Autorin alles gesagt hat, was es wohl zu sagen gab. Die Geschichte in sich ist stimmig.

Note: 2

Schier, Petra: Die Bastardtochter

Band 3 Kreuz-Trilogie

Verlag: Rowohlt
erschienen:
2015
Seiten:
544
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3499268019

Klappentext:

Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit einem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. Als Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, zögert sie deshalb nicht lange.
Schon bald stellt sich heraus: Sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nach außen ganz liebevoller Gatte, verbirgt Guntram geschickt seine dunklen Seiten. Nur Enneleyn weiß um seine Brutalität und Machtgier. Und um seinen großen Plan, der sie alle ins Unglück stürzen kann …

Rezension:

Mit einer Hochzeit beginnt dieser dritte Teil der Kreuztrilogie von Petra Schier. Enneleyn ist die uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten. Er hat sie zwar anerkannt, aber trotzdem bleibt der Makel ein Bastard zu sein bestehen. So ist sie dann auch froh, als der Ritter Guntram von Eggern um sie wirbt. Sie willigt ein, seine Frau zu werden. Alles scheint also gut zu werden. Aber der schöne Schein trügt, schon bald muss Enneleyn hinter die Fassade ihres Mannes schauen und ihr Schicksal annehmen.

Mit ihrem leicht zu lesenden Erzählstil entführt die Autorin ihre Leser einmal mehr ins 14. Jahrhundert nach Koblenz. In die Bastardtochter erzählt sie diesmal von Enneleyn, der unehelichen Tochter des Grafen. Enneleyn hat in dem Ritter zwar einen Mann gefunden, der sie zur Frau genommen hat, aber das warum hat er ihr verschwiegen. Aber was der Ritter genau bezweckt, erschließt sich der Protagonistin und auch dem Leser erst so nach und nach. Eine spannende Intrige entwickelt sich.

In einem zweiten Handlungsstrang tritt dann Anton Bongert auf. Er ist nach Italien gegangen und dort Kaufmann geworden. Jetzt macht er sich auf den Heimweg nach Koblenz, um wieder in der Nähe seiner Schwester zu leben. Nicht zu Letzt auch um das geheimnisvolle Kreuz wieder zu einem ganzen zusammen zufügen. Anton fasst in Koblenz schnell Fuß und trifft auch wieder auf Enneleyn, die er nur als kleines Mädchen kannte. Nun sieht er sich einer erwachsenen Frau gegenüber, die Hilfe braucht. Hilfe die er ihr nicht verweigert.

Die Bastardtochter ist der dritte Band der Kreuztrilogie, spielt aber schon ein paar Jahre nach „die Gewürzhändlerin“ und „die Eifelgräfin“ und ist somit durchaus auch einzeln lesbar. Kleine Rückblenden sorgen dafür, dass das Gedächtnis aus den Vorgängerbänden aufgefrischt wird, oder dass Leser, die die Geschichte noch nicht kennen, die Zusammenhänge verstehen. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet worden und man ist automatisch bei ihnen. Fühlt mit Enneleyn und sucht mit Anton nach Lösungen. Aber auch die Protagonisten der Vergangenheit haben ihre Auftritte und erzählen aus ihrem Leben.

Es bleibt auch hier wieder ein bisschen mystisch, denn auch hier wirkt das Kreuz auf seine wundersame Weise. Es summt und leuchtet und manchmal ist es auch recht laut. Es warnt seine Besitzer auch wenn diese noch immer nicht richtig deuten können was dieses Kreuz ihnen sagen will. Durch das Kreuz bekommt die gesamte Trilogie zwar einen Hauch von Fantasy, aber Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf dem historischen Teil. Das Leben dieser Zeit hat die Autorin wunderbar eingefangen. Einblicke in das Leben und den Glauben der Zeit sind gut wiedergegeben und wirken authentisch und echt.

Das Buch endet mit einem Personenregister, einigen Anmerkungen der Autorin und einem mittelalterlichen Kochrezept für Griechische Hühner. Außerdem gibt es noch einen kleinen Stadtplan von Koblenz, wer also mag, kann sich die Plätze und Straßen der Handlung durchaus auch heute noch anschauen und vielleicht einmal die Wege nachgehen die Enneleyn gegangen ist.

Note: 2-