Cover und Klappentext zeigen direkt wo es hingeht und welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Ich, als bekennender „Downton Abbey“ Fan gehöre hiermit definitiv und offiziell dazu ;-) und wurde nicht enttäuscht!
Amy Forster, die bereits als Isabel Beto einige historische Unterhaltungsromane verfasste, hat einen sehr bildhaften Schreibstil und sowohl das Setting, als auch die Zeit um den ersten Weltkrieg herum, sind treffend dargestellt. Gekonnt verbindet sie eine süffige Geschichte voller Intrigen, Liebe und Hass mit den damaligen Gesetzmäßigkeiten der Gesellschaft. Die Rolle der Frau und der Unterschied zwischen Adel und Dienstboten sind da nur einige der Themen, die Forster behandelt.











































































Es gibt viele bewegende Momente, welche die Autorin mit einem guten Gespür für Emotionen und Situationen einfühlsam beschreibt. Mehr als einmal sind mir beim Lesen die Tränen gekommen. Aber das Buch ist nicht nur melancholisch und traurig sondern auch humorvoll und lebensbejahend. Rowan Coleman hat genau die richtige Balance gefunden, sodass die Handlung nicht zu rührselig oder kitschig wird.
Der Klappentext lässt schon vermuten, dass es sich um einen skurrilen Roman handelt und was das angeht, wurde ich auch nicht enttäuscht. Angefangen vom seltsamen Günter, der für meine Begriffe aber bloß ein Durchschnittsmensch und keinesfalls – wie suggeriert werden soll – ein bisschen unterbelichtet ist. Die meiste Zeit erleben wir die Handlung durch seine Augen, aber erzählt von Dekanin Angela Winterbottom, die das Ganze auch schon mal kommentiert. Klingt kompliziert? Ist es aber eigentlich gar nicht!
Wie mir scheint habe ich in diesem Jahr ein Händchen für ungewöhnliche Romane und obwohl schon der Klappentext anklingen lässt, was einen erwartet, war ich doch nicht auf dieses packende Buch vorbereitet, welches mich sowohl inhaltlich, als auch stilistisch überzeugen konnte.
Dies ist nun mittlerweile meine dritte Rezension zu diesem Buch. Vor einigen Jahren stand hier eine begeisterte, aber doch eher kurze Bewertung, die in die Anfänge meiner Rezensions-Karriere zurückgeht und die dem Buch keinesweg gerecht wurde. So wurde sie von mir nach einem meiner zahlreichen Re-Reads im Jahre 2010 überarbeitet und heute zum nun wahrscheinlich letzten Male noch einmal, denn mit Dianas Verlagswechsel von Blanvalet zu Knaur, werden alle Romane noch einmal in neuer Ausstattung veröffentlicht und im Falle von Band 1-3 auch von Dianas Übersetzerin Barbara Schnell neu übersetzt. Diese Bände wurde damals von einem Übersetzerteam übersetzt und teilweise gekürzt. Ab Band 4 übernahm Barbara Schnell und mit der Neuübersetzung ist nun alles in einem Guss. Aber dazu später mehr.