Ich gestehe, nach den ersten zwanzig Seiten, war ich erstmal verwirrt, denn „Die Neue“ ist sehr ungewöhnlich geschrieben. Anstatt einer Ich-Erzählerin oder einem neutralen Erzähler, ist der Roman in der „Wir-Form“ geschrieben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich so was noch nie gelesen habe.
Dennoch ist die Erzählform rückblickend die einzige, die wirklich Sinn macht, denn wir alle sind kollektiv Täter und deswegen hat es mich persönlich auch nicht gestört, dass gar nicht näher erläutert wird, wer genau „wir“ überhaupt ist. Hinter „wir“ stecken keine bestimmten Gesichter, sondern eigentlich der versammelte Figurenstab des Romans.











































































Da ist er nun der vierte Band der ursprünglich als Trilogie geplanten Selection Reihe. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Maxon und America haben zwar die Kasten abgeschafft, aber noch immer brodelt es im Land und das Palastleben mit seinen Wachen, Zofen und Bediensteten geht seinen üblichen Gang. Das die Autorin ein erneutes Casting als Dreh- und Angelpunkt für ihre Fortsetzung vorsieht, ist Chance und Gefahr zu gleich.
Der Schauspieler Arthur Leander steht als König Lear auf der Bühne des Elgin Theaters in Toronto. Während der Vorstellung bricht er zusammen und stirbt an einem Herzinfarkt. Diese Szene ist der Anfang des Buches und der zeitliche Wendepunkt dieser Geschichte, denn es ist bereits ein tödlicher Grippevirus auf der ganzen Welt dabei sich rasend schnell auszubreiten.
Ally Condie konnte mich schon mit ihrer Cassia & Ky Trilogie begeistern. Ich mag die unaufgeregte Schreibe der Autorin, die eher eine Verfechterin der leisen Geschichten ist. Wer eine krachende und actionlastige Dystopie erwartet, wird mit Condie nicht glücklich werden, was sich auch in den eher durchwachsenen Rezensionen von „Atlantia“ wiederspiegelt.