Nach wenigen Seiten war ich absolut begeistert vom lebendigen Schreibstil der Autorin. Ich weiß nicht, wie sie das macht, aber obwohl der Roman 1964 spielt (bzw. später sogar Anfang des 20. Jahrhunderts) wirkte die freche Schreibe nicht aufgesetzt oder unangemessen, was vermutlich an Vivian, der ersten Protagonistin liegt.
Vivian ist – mit Verlaub – die Wucht in Tüten. Sie ist liebenswert, humorvoll, sagt andauernd Dinge, die man von einer Frau in den 60ern irgendwie nicht erwarten würde und schert sich wenig um das, was sich schickt oder nicht. Die ersten 30 Seiten, wo sich Vivian beim Abholen eines Päckchens in einem Postamt total zum Idioten macht und dabei der Liebe ihres Lebens begegnet, ist eine der witzigsten und perfektesten geschrieben Szenen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.











































































Poppy J. Anderson hat sich zum Star der deutschen Selfpublisher-Szene entwickelt und ihre Serie um die New York Titans lese ich wirklich gerne (auch wenn mir noch ein paar Bände fehlen). Mit „Nur ein Kuss“ dem Auftakt ihrer neuen Ashcroft Reihe konnte ich jedoch ehrlich gesagt nicht ganz so viel anfangen.