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Empört Euch!!

BFF_1508_ButtonOrange2-300x300hat Stéphane Hessel sein kleines Büchlein genannt und niemals war sein Wunsch nach friedlichem Widerstand wichtiger, als heute.

Aber das ist doch hier ein Bücherblog und oh ne… es hängt mir aus den Ohren raus. Wieso denn jetzt auch noch hier? Sehr gut! Immer schön auf den Geist gehen, damit es auch endlich jeder rafft und nein sagt zu diesem ganzen scheiß, der gerade in unserem Land abgeht. Jeder kann irgendwas tun.

Die meisten von uns haben ihre eigenen Sorgen. Stress mit dem Partner, ein krankes Kind, Arbeitslosigkeit, Streit mit den Eltern, keine Eier im Haus, wenn man grad Bock auf Pfannkuchen hat. Nur, wir können losgehen und einfach neue Eier kaufen. Sogar abends um 22 Uhr. Wir können mit unserem Kind zum Arzt gehen oder in ein Krankenhaus, ohne Angst haben zu müssen, dass es während unseres Besuches über unseren Köpfen zusammenfällt. Wir können uns mit unseren Eltern und Partnern und Freunden vertragen, weil sie nebenan wohnen und nicht hunderte Kilometer weit entfernt, weil wir gerade mit einem Bündel unseres Hab und Gutes irgendwo auf der Flucht sind.

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Miller, Jax: Freedom’s Child

Das Buch beginnt mit einem zweiseitigen Prolog, der zeitlich nach dem finalen Showdown angesiedelt ist. Er beginnt mit dem Satz „Mein Name ist Freedom Child, und ich habe meine Tochter getötet.“ Nach diesem Satz und den folgenden zwei Seiten war mir klar, dass dieser Thriller keine leichte Lektüre ist, aber ich war nicht im mindesten auf das gefasst, was da auf mich zukam.

Freedom ist wie ein Faustschlag ins Gesicht. Sie flucht, säuft und schlägt lieber gleich zu, ohne lange Vorrede. Doch hinter dieser harten Fassade verbirgt sich eine gequälte Seele. Sie ist so kaputt, dass ich mich beim Lesen immer wieder gefragt habe, ob sie jemals in ein „normales“ Leben mit Familie und Freunden zurückkehren kann.

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Dellaira, Ava: Love Letters to the Dead

Wieso bin ich eigentlich nicht schon mal auf die Idee gekommen, Kurt Cobain einen Brief zu schreiben, wenn es mir grad so richtig mies geht? Was als Hausarbeit beginnt, wird für unsere Protagonistin Laurel die Chance um ihr Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken.

Leider vergibt die Autorin oft die Chance die Briefe mit dem jeweiligen angeschriebenen Prominenten zu verknüpfen. Es gibt Briefe, da gelingt es ihr ganz vorzüglich, aber manchmal steht eben doch nur ein prominenter Name als Anrede über dem Brief und dann passiert nichts. Der Brief hätte anstatt an Amy Winehouse dann auch an Tante Erna gehen können und es hätte keinen Unterschied gemacht.

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Hajaj, Claire: Ismaels Orangen

Möchte man bei diesem stimmungsvollen Cover nicht direkt in den Flieger steigen, um den nächsten Garten voller Orangenbäume zu besuchen? Doch lasst Euch von dem sonnigen gelb-orange nicht täuschen, denn hinter diesem hübsch gestalteten Buchdeckel steckt eine aufwühlende Geschichte.

Das Buch liest sich nicht im Vorbeigehen, da es jüdische und arabische Ausdrücke enhält (dazu gibt es hinten im Buch ein Glossar) und sich einer durchaus blumigen Sprache bedient. Wenn Hajaj mit beeindrucken Metaphern und Bildern arbeitet, fällt es manchmal wirklich schwer durch das Buch zu jagen, weil man sich in der Sprache verlieren und die fremde Welt aufsaugen will. Auf der anderen Seite ist die Handlung so packend, dass man sich meistens dann doch zu einem lapidaren „schöner Satz, ich komm später noch mal vorbei und würdige dich ausgiebig“ genötigt sieht.

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Cain, Chelsea: K – Kidnapped

Ich gehöre zu wenigen Lesern, die Chelsea Cain nicht aufgrund ihrer erfolgreichen Gretchen-Reihe kennen, weswegen ich den Beginn ihrer neuen Serie nicht mit dieser vergleichen kann. Ich hatte also keinerlei Erwartungen, bis auf den interessanten Klappentext, der mich in der Verlagsvorschau sofort angesprochen hat.

Der Prolog hat mich dann ziemlich umgehauen. Das kleine hilflose Mädchen, welches von ihrer Befreiung berichtet, als würde man sie von ihrer geliebten Familie wegzerren. Etwas Angst schimmert durch, aber auch jede Menge Mut. Besonders die Sprache hat mir hier gefallen. Irgendwie ein bisschen unterkühlt, so als würde sich Kick verschließen. Vielleicht, weil sie doch immer gespürt hat, dass etwas mit ihrem „Zuhause“ nicht stimmt.

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